"Michael Kienzer, 24 von 274.668 Tagen"

 

erstellt am
29. 08. 16
11:00 MEZ

Neuer Künstlerischer Direktor Florian Steininger eröffnet Installation von Michael Kienzer im Klangraum Krems Minoritenkirche
Krems (kunsthalle krems) - Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien kamen am 26.08. zur Ausstellungseröffnung von Michael Kienzer nach Krems und feierten bei bestem Wetter im Rahmen des anschließenden Sommerfestes einen kunstsinnigen Abend. Unter dem Titel „24 von 274.668 Tagen“ präsentiert die Kunsthalle Krems für drei Wochen das speziell für diesen Ort entstandene Ausstellungsprojekt von Michael Kienzer im Klangraum Krems Minoritenkirche.

Mit der ersten Ausstellung des neuen Künstlerischen Direktors Florian Steininger geht die, derzeit wegen Renovierungsarbeiten bis 1. Juli 2017 geschlossene, Kunsthalle Krems an ihren Entstehungsort zurück. Im Minoritenkloster in Stein – dem ursprünglichen Ausstellungsort der Kunsthalle Krems – bespielt der 1962 in Steyr geborene Bildhauer Michael Kienzer den gesamten Kirchenraum mit einer Installation.

Kienzer studierte Bildhauerei in der Meisterklasse von Josef Pillhofer und zählt zu den führenden Vertretern der „Neuen Skulptur“ der 1980er- und 1990er-Jahre. In der Installation „24 von 274.668 Tagen“ tritt Michael Kienzer in direkten Dialog mit dem Raum. Er setzt der Respekt einflößenden Höhe der gotischen Sakralarchitektur ein bewusst die Breite betonendes Werk entgegen. Damit reizt Kienzer die Minoritenkirche aus und behauptet sich gegen die enormen Dimensionen. Der Kirchenraum selbst erhält durch die Installation wiederum eine neue Bedeutung und wird für den Betrachter anders wahrnehmbar. Auch der vom Künstler benannte Ausstellungstitel nimmt direkten Bezug. Er weist auf die Ursprünge der gotischen Minoritenkirche im 13. Jahrhundert hin und bezeichnet die seit der Kirchenweihe (1264) vergangenen Tage.

Nur wenige Stellen der Konstruktion sind verschraubt, meist sind die Metallrohre und Holzplatten lose gesteckt oder provisorisch fixiert. Die Installation kann aus keinem Blickwinkel als Ganzes gesehen werden und bleibt so fragmentarisch. Wie in seinen bisherigen Arbeiten, in denen Material, Montage, Konstruktion und Kontextualisierung des Raumes eine zentrale Rolle spielen, setzt Michael Kienzer auch im Klangraum Krems Minoritenkirche den Fokus auf Dynamik und Spannung auf der Kippe zur Dekonstruktion.

Landesrätin Barbara Schwarz zeigte sich in ihrer Eröffnungsrede begeistert über die Bespielung des einzigartigen Ausstellungsraumes und zog Parallelen zur Kulturpolitik des Landes Niederösterreich: „So wie sich die Skulptur Michael Kienzers je nach Blickwinkel verändert, bedeutet auch Kulturpolitik weiterzugehen und das Zeitgenössische mit dem Historischen zu verbinden.“

Kunsthallen-Direktor Florian Steininger sprach als Kurator der Ausstellung über die räumliche Vermessung, die Michael Kienzer mit seiner Installation vornimmt: „Was hier gelingt, ist die Balance zwischen Intervention der Kunst und vorhandener Architektur.“

Neben Michael Kienzer waren die Künstlerinnen und Künstler Franz Graf, Leo Zogmayer, Siggi Hofer, Marianne Maderna, Werner Reiterer, Anneliese Schrenk und Tobias Pils sowie Walter Vopava, Ingo Nussbaumer, Gerhard Kaiser und Thomas Reinhold unter den Gästen.

Stella Rollig, Direktorin des Lentos Kunstmuseum Linz und Christiane Krejs, Künstlerische Leiterin des Kunstraum Niederösterreich wurden ebenso gesehen wie Bettina Leidl, Direktorin des Kunsthaus Wien, Gottfried Gusenbauer, Künstlerischer Direktor des Karikaturmuseum Krems, Christian Bauer, Künstlerischer Direktor der im Bau befindlichen Landesgalerie Niederösterreich und Elisabeth Voggeneder, Kuratorin des Forum Frohner.

Die Galeristen Klaus und Elisabeth Thoman, Viktor Bucher, Eva Bechter und Robert Kastowsky waren ebenso nach Krems gekommen.

Auch der Geschäftsführer der Niederösterreichischen Kulturwirtschaft Paul Gessl, Hubert Mierka vom Mierka Donauhafen, Joachim Rössl, der Präsident der Adolf Frohner Privatstiftung, Erich Grabner, Präsident der Freunde der Kunstmeile Krems und Gottfried Paulus, Geschäftsführer der Kunstmeile Krems genossen das Sommerfest.

Ausstellungsdauer: 27. August – 18. September 2016, geöffnet Di–So, 11-17 Uhr
Wiedereröffnung Kunsthalle Krems: 1. Juli 2017, "Abstract Painting Now!"

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.kunsthalle.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at