Neuer Künstlerischer Direktor Florian Steininger eröffnet Installation von Michael
Kienzer im Klangraum Krems Minoritenkirche
Krems (kunsthalle krems) - Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien kamen am 26.08.
zur Ausstellungseröffnung von Michael Kienzer nach Krems und feierten bei bestem Wetter im Rahmen des anschließenden
Sommerfestes einen kunstsinnigen Abend. Unter dem Titel „24 von 274.668 Tagen“ präsentiert die Kunsthalle
Krems für drei Wochen das speziell für diesen Ort entstandene Ausstellungsprojekt von Michael Kienzer
im Klangraum Krems Minoritenkirche.
Mit der ersten Ausstellung des neuen Künstlerischen Direktors Florian Steininger geht die, derzeit wegen Renovierungsarbeiten
bis 1. Juli 2017 geschlossene, Kunsthalle Krems an ihren Entstehungsort zurück. Im Minoritenkloster in Stein
– dem ursprünglichen Ausstellungsort der Kunsthalle Krems – bespielt der 1962 in Steyr geborene Bildhauer
Michael Kienzer den gesamten Kirchenraum mit einer Installation.
Kienzer studierte Bildhauerei in der Meisterklasse von Josef Pillhofer und zählt zu den führenden Vertretern
der „Neuen Skulptur“ der 1980er- und 1990er-Jahre. In der Installation „24 von 274.668 Tagen“ tritt Michael Kienzer
in direkten Dialog mit dem Raum. Er setzt der Respekt einflößenden Höhe der gotischen Sakralarchitektur
ein bewusst die Breite betonendes Werk entgegen. Damit reizt Kienzer die Minoritenkirche aus und behauptet sich
gegen die enormen Dimensionen. Der Kirchenraum selbst erhält durch die Installation wiederum eine neue Bedeutung
und wird für den Betrachter anders wahrnehmbar. Auch der vom Künstler benannte Ausstellungstitel nimmt
direkten Bezug. Er weist auf die Ursprünge der gotischen Minoritenkirche im 13. Jahrhundert hin und bezeichnet
die seit der Kirchenweihe (1264) vergangenen Tage.
Nur wenige Stellen der Konstruktion sind verschraubt, meist sind die Metallrohre und Holzplatten lose gesteckt
oder provisorisch fixiert. Die Installation kann aus keinem Blickwinkel als Ganzes gesehen werden und bleibt so
fragmentarisch. Wie in seinen bisherigen Arbeiten, in denen Material, Montage, Konstruktion und Kontextualisierung
des Raumes eine zentrale Rolle spielen, setzt Michael Kienzer auch im Klangraum Krems Minoritenkirche den Fokus
auf Dynamik und Spannung auf der Kippe zur Dekonstruktion.
Landesrätin Barbara Schwarz zeigte sich in ihrer Eröffnungsrede begeistert über die Bespielung des
einzigartigen Ausstellungsraumes und zog Parallelen zur Kulturpolitik des Landes Niederösterreich: „So wie
sich die Skulptur Michael Kienzers je nach Blickwinkel verändert, bedeutet auch Kulturpolitik weiterzugehen
und das Zeitgenössische mit dem Historischen zu verbinden.“
Kunsthallen-Direktor Florian Steininger sprach als Kurator der Ausstellung über die räumliche Vermessung,
die Michael Kienzer mit seiner Installation vornimmt: „Was hier gelingt, ist die Balance zwischen Intervention
der Kunst und vorhandener Architektur.“
Neben Michael Kienzer waren die Künstlerinnen und Künstler Franz Graf, Leo Zogmayer, Siggi Hofer, Marianne
Maderna, Werner Reiterer, Anneliese Schrenk und Tobias Pils sowie Walter Vopava, Ingo Nussbaumer, Gerhard Kaiser
und Thomas Reinhold unter den Gästen.
Stella Rollig, Direktorin des Lentos Kunstmuseum Linz und Christiane Krejs, Künstlerische Leiterin des Kunstraum
Niederösterreich wurden ebenso gesehen wie Bettina Leidl, Direktorin des Kunsthaus Wien, Gottfried Gusenbauer,
Künstlerischer Direktor des Karikaturmuseum Krems, Christian Bauer, Künstlerischer Direktor der im Bau
befindlichen Landesgalerie Niederösterreich und Elisabeth Voggeneder, Kuratorin des Forum Frohner.
Die Galeristen Klaus und Elisabeth Thoman, Viktor Bucher, Eva Bechter und Robert Kastowsky waren ebenso nach Krems
gekommen.
Auch der Geschäftsführer der Niederösterreichischen Kulturwirtschaft Paul Gessl, Hubert Mierka vom
Mierka Donauhafen, Joachim Rössl, der Präsident der Adolf Frohner Privatstiftung, Erich Grabner, Präsident
der Freunde der Kunstmeile Krems und Gottfried Paulus, Geschäftsführer der Kunstmeile Krems genossen
das Sommerfest.
Ausstellungsdauer: 27. August – 18. September 2016, geöffnet Di–So, 11-17 Uhr
Wiedereröffnung Kunsthalle Krems: 1. Juli 2017, "Abstract Painting Now!"
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