Public-Private-Partnership-Initiative STARTUP.TIROL bündelt Know-how, um die Anzahl wachstumsstarker
Start-ups zu erhöhen.
Alpbach/Innsbruck (startup.tirol) - Alpbach, Technologiegespräche: Auf Initiative der Tiroler Wirtschaftslandesrätin
Patrizia Zoller-Frischauf lief beim Tiroler Technologiebrunch der Standortagentur Tirol am 25.08. das Public-Private-Partnership
STARTUP.TIROL vom Stapel. Dabei bündeln die öffentliche Hand und der private Sektor ihre Kompetenzen,
um eine hohe Zahl wachstumsstarker Startups in Tirol zu etablieren und Tirol zu einem attraktiven Startup-Standort
sowie Innovations-Hub im Alpen-und Voralpenraum zu machen. In den kommenden fünf Jahren will man 80 Start-ups
gemeinsam auf den Markt zu begleiten. 1.000 hochwertige, neue Arbeitsplätze sollen so entstehen. Als Gründungsmitglieder
der als Verein organisierten Initiative vom Start weg mit dabei sind die Standortagentur Tirol, die Werkstätte
Wattens, I.E.C.T. Hermann Hauser und die Tyrolean Business Angel GmbH. Rund 200 dauernd aktive Treiber für
das Start-up-Ökosystem wollen diese insgesamt für die Initiative gewinnen.
„Dank Forschung, Clustern und konsequenten Investitionen in den Technologietransfer sowie die Vorgründungsphase
verfügt Tirol heute über ein aufstrebendes Start-up-Ökosystem. Mit Hilfe von startup.tirol wollen
wir dessen Wachstum noch einmal deutlich beschleunigen“, sagt Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und erklärt:
„Eine der kritischsten Phasen beim Gründen sind der Markteintritt und die erste Wachstumsphase. Gerade in
diesen Phasen wird Startup.Tirol wissensorientierten Gründungen systematische, aber individuelle Begleitung
bieten und so die optimale Umsetzung neuer Ideen sichern. Alle, die uns und die Tiroler Start-ups dabei unterstützen
wollen, sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.“ Erfahrene Personen aus der Wirtschaft und der Start-up-Szene
selbst sind ebenso angesprochen wie institutionelle Partner, Business Angels und Investoren.
Mahrer: STARTUP.TIROL ergänzt Gründerland-Strategie hervorragend
Innerhalb des kürzlich veröffentlichten European Innovation Scoreboards 2016 (EIS) hat Österreich
in der Gruppe der „Strong Innovators“ wieder zu den Top 10 in der EU aufgeschlossen. Westösterreich und Tirol
bestätigt die Analyse besondere Stärken beim Export von Mittel- und Hochtechnologie-produkten, bei europäischen
Patentanmeldungen und bei den Forschungsausgaben der Unternehmen. In Tirol liegen diese zuletzt bei 578 Millionen
Euro jährlich und sind unter allen österreichischen Bundesländern am stärksten gewachsen. Bei
der Umsetzung neuer Ideen auf dem Markt ortet das EIS 2016 in ganz Österreich hingegen Nachholbedarf. Statement
Staatsekretär Harald Mahrer berichtet: „Deshalb haben wir Anfang Juli ein eigenes Maßnahmenpaket für
Gründungen beschlossen. Mit 185 Millionen Euro werden Gründungen gefördert, sowie bürokratische
Hürden abgebaut. Die Initiative des Bundes und des Landes Tirol Startup.Tirol ergänzen sich hervorragend
und sind aufeinander bestens abgestimmt. Tirol ist so vorne mit dabei, dass Österreich Gründerland Nr.
1 in Europa wird. Mit der Gründerland-Strategie wollen wir 100.000 neue Jobs und 50.000 neue Unternehmen bis
2020 schaffen.“
Mentorennetzwerk Tirol: Erfahrene Praktiker erleichtern den Marktzugang
Die Gründerszene kann in Tirol auf ein vielfältiges Unterstützungsangebot zugreifen, das vor
allem die Ideen- und Vorgründungsphase vorbildlich fördert. Für die Seedphase und die ersten aktiven
Jahre junger, schnell wachsender Unternehmen wird STARTUP.TIROL die bestehenden Services gezielt ergänzen.
Als eine der ersten Maßnahmen wird ein Netzwerk von Mentoren aufgebaut. Harald Gohm, der Geschäftsführer
der Standortagentur Tirol, berichtet: „Tiroler Start-ups in Marktnähe wollen wir künftig auch das enorme
Wissen und entscheidende Kontakte der heimischen Wirtschaft zugänglich machen. Dazu starten wir umgehend mit
dem Aufbau des Mentorennetzwerks Tirol. Es geht um einen Pool von gestandenen Praktikern aus der heimischen Wirtschaft,
die Gründern ihr Expertenwissen und das eigene Netzwerk zur Verfügung stellen und so den Marktzugang
erleichtern.“
Harald Oberrauch, Inhaber der Tyrolean Business Angel GmbH sowie von Durst und Alupress, ist als Mentor der ersten
Stunde mit an Bord und sieht eine Win-Win-Situation: „Für mich ist die Zusammenarbeit mit Start-ups ein Geschäftsmodell
der Zukunft für etablierte Betriebe. Große und kleinere Betriebe sind mit dem Tagesgeschäft so
stark beschäftigt, dass sie wenig Zeit bzw. nicht geeignete interne Strukturen für neue querdenkende
Ideen haben. In Zusammenarbeit mit Start-ups ergeben solche sich oft sehr rasch und können gemeinsam auch
schneller auf den Markt gebracht werden.“ Der Computer-Pionier und international agierende Risikokapital-Unternehmer
sowie I.E.C.T.-Gründer Hermann Hauser betont: „Die Qualität der Ideen, die wir in Tirol sehen ist ausgezeichnet.
Mit startup.tirol wird ein Schritt gesetzt, um diesen Ideen auch zu einer raschen Umsetzung und zum internationalen
Erfolg zu verhelfen. Neben Investoren sind hier starke Netzwerke und viele aktiv involvierte Personen, wie zum
Beispiel Mentoren notwendig.“
Fab-Atelier: mit Mentoring zu Fokus
Von Mentoring bereits profitiert hat das im letzten Jahr gegründete Tiroler Start-up Fab-Atelier GmbH.
Fab-Atelier ist eine Geschäftsmodellinnovation im Schmuckhandel. Aufstrebende Designer können mit www.fab-atelier.com
ihre Schmuckideen ohne Kosten und Risiko produzieren und vertreiben. Durch die Einbindung von modeinteressierten
Konsumenten im Auswahlprozess erfolgt eine bedarfsgerechte Produktion. Die Schmuckstücke werden in kleiner
Auflage in regionalen Manufakturen hergestellt. Dabei ermöglichen moderne Technologien, wie z.B. generative
Fertigungsverfahren (3D Druck), die Produktion kleiner Auflagen zu attraktiven Preisen. Konsumenten profitieren
mit Fab-Atelier vom guten Gefühl, limitierten Designerschmuck zu tragen, deren nachhaltige Produktion sie
selbst ermöglicht haben. „Wir haben den Input von Mentoren aus etablierten Unternehmen im Rahmen unserer kürzlichen
Teilnahme am Camp Zwei kennen und schätzen gelernt“, berichtet Fab-Atelier Gründer Christian Hafner.
„Bei unserem mehrseitigen und damit komplexen Geschäftsmodell war und ist es oft schwierig, die richtigen
Prioritäten zu erkennen. Die Camp Zwei-Mentoren haben uns über den Sommer geholfen, unseren Blick auf
die zum Markteintritt zentralen Fragen zu lenken und Lösungen dafür zu entwickeln. Eine längerfristige
Mentoring-Option über Startup.Tirol würden wir umgehend für uns nützen“, so Hafner. Es geht
um das Erreichen der nächsten Ziele, die sich das bereits dreiköpfige Fab-Atelier-Team mit 200 lancierten
Designs im Jahr 2017 anspruchsvoll gesetzt hat.
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