Linz (lk) - Auch wenn die Prognosen der Wirtschaftsforscher für 2016 und die folgenden Jahre wieder einen
leichten Aufwärtstrend ankündigen - mit größeren Investitionen sind die heimischen Unternehmen
weiter zurückhaltend. Auch Rahmenbedingungen auf den internationalen Märkten, die für die exportorientierte
oberösterreichische Wirtschaft besonders wichtig sind, tragen nicht zu gesteigerter Investitionslust bei.
Dennoch gibt es Unternehmen, die auch in dieser Phase am Standort investieren. "Im Vorjahr hat die oö.
Wirtschaftsagentur Business Upper Austria Investitionen in den oö. Betrieben im Ausmaß von über
200 Millionen Euro begleitet und unterstützt. 500 Arbeitsplätze wurden damit geschaffen", sagt Wirtschafts-Landesrat
Dr. Michael Strugl. Doch es könnten noch mehr sein, denn: "Es gibt zahlreiche Unternehmen, die grundsätzlich
investieren wollen, aber mit verschiedenen Hürden zu kämpfen haben."
"Task Force Investition" durchleuchtet knifflige Fälle
Genau für diese besonders schwierigen Fälle gibt es bei Business Upper Austria die "Task Force
Investition". Vor gut einem Jahr von Landesrat Strugl im Rahmen der "OÖ. Wachstumsoffensive"
ins Leben gerufen, wurden in diesem Zeitraum schon mehr als 50 Investitionsprojekte in oö. Unternehmen durchleuchtet.
"Die Faktoren, die Investitionsvorhaben verhindern oder verzögern, sind dabei sehr individuell und reichen
von Fragen der Flächenwidmung über Anlagenrecht bis hin zu Anrainer-Interessen. Für zehn dieser
Fälle konnte in der Zwischenzeit eine Lösung gefunden werden, wodurch mehr als 100 Millionen Euro Investitionsvolumen
ausgelöst wurden und mehr als 200 Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Intensiver Kontakt mit Leitbetrieben und schnell wachsenden "Gazellen"
Ob bei der Standortsuche, bei Behördenkontakten, bei Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten
sowie beim Zugang zu Fachkräften und deren Qualifizierung - die Unterstützungsmöglichkeiten von
Business Upper Austria sind vielfältig. Und sie werden auch intensiv genutzt: Zwischen 250 und 300 Investitionsprojekte
werden durch die Experten der oö. Wirtschaftsagentur laufend beraten.
"Das oberste Ziel für die oö. Wirtschaftsagentur ist, Wachstum in den Betrieben und damit Beschäftigung
zu fördern. Daher steht sie auch im intensiven Kontakt mit den oö. Leitbetrieben und den schnell wachsenden
Gazellen-Unternehmen", erklärt Landesrat Strugl. Diese rund 250 Unternehmen dienen auch als "Seismograph",
um Trends zu erkennen und daraus neue Dienstleistungsangebote zu entwickeln. "Ein großes Thema sind
beispielsweise Geschäftsmodell-Innovationen, die durch die steigende Bedeutung wissensintensiver Dienstleistungen
immer wichtiger werden", so Landesrat Strugl. Business Upper Austria koordiniert zu diesem Thema die Leitinitiative
"Service Innovation" und bindet dabei Partner und Experten ein, um gemeinsam die Bedeutung wissensintensiver
Dienstleistungen und spezifische Angebote (Veranstaltungen, Workshops, …) und Projekte zu entwickeln.
Flächen für Betriebsansiedlungen und -erweiterungen sichern
Entscheidende Faktoren im Bereich der Betriebsansiedlung wie Schnelligkeit, Professionalität, hürdenfreie
Kooperation und vor allem Rechtssicherheit spielen in der Beratung eine übergeordnete Rolle. Im Zuge des Initiative
"OÖ Wachstumsoffensive - Task Force Investition" und in Kooperation von Business Upper Austria mit
der Abteilung Raumordnung des Landes Oberösterreich wird über Auftrag des Wirtschaftsressorts eine Strategie
zur Standortsicherung für die Ansiedlung landesweit bedeutsamer Betriebe in OÖ erarbeitet. "Dabei
wurden bzw. werden geeignete Standortpotenziale identifiziert, auf ihre technische Machbarkeit sowie ihre Verfügbarkeit
hin überprüft, um dann insbesondere über die gemeinsam von Business Upper Austria und Wirtschaftskammer
OÖ entwickelte und betriebene Plattform www.standortooe.at vermarktet zu werden", erklärt Wirtschafts-Landesrat
Michael Strugl.
100 neue Jobs: MARK verdoppelt Produktionskapazität in Spital/Pyhrn
Mehr als 100 neue Mitarbeiter/-innen wird MARK in den kommenden Jahren aufnehmen und der Standort in Spital
am Pyhrn wird um 10.000 m² erweitert. "MARK hat sich in den letzten Jahren als Zulieferer der Automobilindustrie
einen enorm guten Namen gemacht. Das Ergebnis daraus ist eine Vielzahl an neuen Aufträgen und Projekten für
unsere weltweiten Kunden", sagt Geschäftsführer und Eigentümer Rudolf Mark. Für die neuen
Projekte benötigt das Unternehmen Platz und zusätzliche Mitarbeiter. Daher ist ein Zubau geplant, um
die Zukunft des Unternehmens in Spital am Pyhrn zu sichern. MARK investiert für die Erweiterung in den nächsten
Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag.
Eigenes Technikum sichert Wissensvorsprung
Die Produktionsfläche wird um rund 10.000m² vergrößert. Die Erweiterung bietet mehr Platz
für die Produktion und die Bürobereiche. Auch ein Hochregallager ist aufgrund der stark steigenden Produktionsmengen
geplant. Außerdem wird ein eigenes Technikum eingerichtet, um immer am aktuellen Stand der Forschung zu bleiben.
Der wichtigste Vorteil von MARK ist das enorme Wissen und Können der Mitarbeiter. Diesen Vorsprung gilt es
auch für die nächsten Jahre abzusichern.
Rasche Verfahren mit Unterstützung der "Task Force Investition"
Derzeit ist MARK noch intensiv in der Planungsphase. Mit den Arbeiten zur Vorbereitung des Baugeländes
wurde bereits begonnen, denn der Zeitplan ist straff. Der Zubau soll im Frühsommer 2017 in Betrieb gehen.
Auf Grund der notwendigen Geschwindigkeit bei der Umsetzung dieses Projektes war es enorm wichtig, das Genehmigungsverfahren
in der kürzestmöglichen Zeit abzuwickeln. Das wäre ohne die Unterstützung durch die von Wirtschafts-Landesrat
Strugl initiierte "Task Force Investition" und ohne die schnelle Mithilfe der Genehmigungsbehörde
des Bezirkes Kirchdorf an der Krems nicht möglich gewesen.
Internationale Top-Kunden aus der Autoindustrie
MARK gilt heute als Top-Automobilzulieferer weltweit. Klingende Namen wie BMW, Audi, VW, Mercedes, Continental
und Bosch gehören zu den Kunden von MARK. Das Unternehmen fertigt hochpräzise Metallteile, die unter
anderem in Turboladern, im Bremssystem oder im Airbag verbaut werden. In jedem europäischen Auto sind bis
zu 200 Präzisionsteile von MARK eingebaut.
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