Mehr als 200 Bewerber für Job als "Sicherheitspartner" im Burgenland
Nickelsdorf/Eisenstadt (blms) - In Nickelsdorf ist am 23.08. der Start für das burgenländische
"Gemeindesicherheitskonzept" erfolgt. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landeshauptmann Hans
Niessl, Landeshauptmann-Stv. Johann Tschürtz, Projektleiter DI Christian Spuller, Bürgermeister der Gemeinde
Nickelsdorf Ing. Gerhard Zapfl, Energie Burgenland Vorstandsvorsitzender Mag. Michaeal Gerbavsits und Energie Burgenland
Vorstandsdirektor Dr. Alois Ecker. wurde das Projekt vorgestellt. Das Projekt hat fünf Module - von der Förderung
beim Kauf von Alarmanlagen über den Einsatz von "Sicherheitspartnern" bis zur Nachbarschaftshilfe.
Landeshauptmann Johann Tschürtz: „Das Projekt ist sehr gut angelaufen. Für einen Job als Sicherheitspartner
gibt es bisher mehr als 200 Interessenten. Das ist mehr als erfreulich.“ Das Projekt startet vorerst in neun Pilotgemeinden,
je drei pro Landesteil.
Im Rahmen eines Alarmanlagen-Moduls können Bürger zum Beispiel ein "Basispaket" mit einer Anlage
um weniger als 1.000 Euro erwerben. Tschürtz: „Wir haben Mitte Mai mit der Aktion „günstige Alarmanlagen“
gestartet. Die Nachfrage ist sehr groß. Bis dato wurden 139 Alarmanlagen bestellt. 116 Alarmanlagen wurden
in dieser kurzen Zeit bereits verbaut. Man darf nicht vergessen, es ist Sommerzeit und Urlaubszeit, trotzdem gibt
es hier so einen massiven, starken Zuspruch.“
Die Aufgaben der Sicherheitspartner - sie sind Teil von Modul Zwei - sollen unter anderem Schulwegsicherung, Kontrollfahrten
und -rundgänge im Gemeindegebiet sowie Meldungen von verdächtigen Wahrnehmungen an die Polizei umfassen.
Im Rahmen der Kooperation mit dem Projekt "Gemeinsam sicher" des Innenministeriums sollen sie beim bundesweiten
Projekt auch als "Sicherheitsbürger" fungieren.
Mit den Bewerbern - 25 bis 30 will man vorerst aufnehmen - finden derzeit Hearings statt. „Mitte September beginnt
dann die Ausbildung in der Akademie Burgenland", erläuterte Tschürtz. Sie dauert 14 Tage und wird
mit einer mündlichen Prüfung abgeschlossen. Die Absolventen erhalten eine Dienstkleidung, auch Dienstfahrzeuge
stehen zur Verfügung.
Über die wissenschaftliche Begleitung - Partner sind die FH Burgenland und die Forschung Burgenland - will
man regelmäßig informieren. „Die ersten Sicherheitspartner werden Ende September/Anfang Oktober im Außendienst
unterwegs sein“, so Tschürtz. Sie bekommen ein Gehalt gemäß Kollektivvertrag und sollen auch im
dritten Modul - Bürgerservice - und bei der Nachbarschaftshilfe (Modul Vier) zum Einsatz kommen. Bei diesem
Modul geht es um Hilfe für Mitmenschen im Alltag, etwa durch das Tätigen von Einkäufen, Postwegen
oder die Übernahme von leichten Arbeiten im Krankheitsfall. Beim letzten Modul "Sicherheitsberatung &
Information" sollen unter anderem Polizei und Rotes Kreuz eingebunden werden.
Die Kosten für die Umsetzung des Gemeindesicherheitskonzeptes - von der Ausbildung übers Personal bis
zu den Fahrzeugen – belaufen sich auf rund 500.000 Euro.
Auch heute, ein Jahr nach dem Fund von 71 toten Menschen im Kühl-Lkw bei Parndorf, müsse man sich noch
länger auf "rigorose Grenzkontrollen" einstellen, sagte Landeshauptmann Hans Niessl. „Das Versagen
der EU, ihre Außengrenze zu schützen, führt dazu, dass die Nationalstaaten an ihrer Grenze kontrollieren
müssten. Ich gehe davon aus, dass die Grenzkontrollen und der Assistenzeinsatz noch andauern werden und fordere
daher eine bessere Infrastruktur für Polizei und Bundesheer. Man braucht eine bessere Beleuchtung, Überdachungen,
denn jetzt kommt wieder die kältere Jahreszeit und da müssen die Arbeitsbedingungen der Polizistinnen
und Polizisten verbessert werden", so Niessl.
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