Zielvorgabe des Regierungsprogramms bereits im neuen Wintersemester erfüllt - FH-Ausbau
mit Bankenabgabe weiter vorantreiben
Wien (bmwfw) - „Seit ihrer Gründung vor mehr als 20 Jahren haben sich die Fachhochschulen zu einer
wichtigen Säule unseres Hochschulsystems entwickelt. Neben den Ländern hat vor allem der Bund den Ausbau
des Sektors konsequent vorangetrieben und allein in der laufenden Legislaturperiode rund 2.500 zusätzliche
Studienplätze geschaffen. Mit Beginn der letzten Ausbaustufe im Herbst werden wir erstmals über 50.000
Studierende an den Fachhochschulen erreichen. Damit erfüllen wir einen weiteren Punkt des Regierungsprogramms,
entlasten die Universitäten und stärken die praxisnahe Ausbildung in den Regionen", so Wissenschaftsminister
Reinhold Mitterlehner im Vorfeld der Hochschulgespräche in Alpbach. Aktuell (WS 2015/16) studieren an insgesamt
21 fachhochschulischen Einrichtungen 48.051 Studierende. Mit den prognostizieren Studienanfängern auf Basis
der bisherigen Kapazitäten und den 315 neuen Studienplätzen, die im Herbst 2016 starten, wird ein wichtiges
Regierungsziel bereits im kommenden Wintersemester erreicht. Laut Regierungsprogramm sollen bis zum Ende der Legislaturperiode
in Summe (inkl. Ländern und Privat) 50.000 Personen an einer Fachhochschule studieren.
Rund jeder dritte Studienanfänger bzw. -anfängerin beginnt das Studium an einer Fachhochschule (WS 2015/16
FHS-Anfänger: 17.383, Uni-Anfänger: 37.321). Mittlerweile kann die Hälfte der Fachhochschul-Studienangebote
in berufsbegleitender Form absolviert werden. „Mit den Fachhochschulen fördern wir sowohl Personen mit einschlägiger
beruflicher Qualifikation als auch die soziale Durchmischung der Studierenden", so Mitterlehner. Laut der
letzten Studierendensozialerhebung stammen im Schnitt rund 25 Prozent der Studierenden an berufsbegleitenden FH-Studiengängen
aus niedriger und 35 Prozent aus mittlerer Schicht. An den Universitäten sind nur 17 Prozent der Studierenden
aus einer niedrigen bzw. 30 Prozent aus einer mittleren sozialen Schicht. Im Vergleich zu 2011 ist der Anteil der
Studierenden mit Migrationshintergrund an den Fachhochschulen um ca. 1/3 (2.500 Personen) gestiegen.
Für die weitere Entwicklung des Sektors wurden kürzlich im Zuge der Reform der Bankenabgabe 100 Millionen
für den weiteren Ausbau der Fachhochschulen beschlossen. „Wir nutzen diese Mittel, um schwerpunktmäßig
Studiengänge im Bereich Digitalisierung, Industrie 4.0, Programmierung und ähnliche zu stärken,
weil unsere Wirtschaft in genau diesen Bereichen – Stichwort Informatik – Bedarf an Arbeitskräften hat. Gleichzeitig
arbeiten wir mit Universitäten und Fachhochschulen gemeinsam an der inhaltlichen Aufstellung des Hochschulsystems
für die kommenden Jahre", sagt Mitterlehner. Im Rahmen des Strategieprozesses „Zukunft Hochschule"
soll analysiert werden, ob das aktuelle System gut aufgestellt ist, wo eine bessere Abstimmung der Studienangebote
und eine höhere Durchlässigkeit erforderlich ist, und wie eine noch stärkere Profilbildung möglich
ist. Dazu haben alle Universitäten und Fachhochschulen mittlerweile ein Schreiben mit einer Projektbeschreibung
sowie den für die einzelne Institution relevanten Handlungsfeldern und Fragestellungen erhalten. Diese sollen
nach einer Selbstreflexion innerhalb der Institution zu einem koordinierten Entwicklungsprozess führen und
bis Sommer 2017 in akkordierte Konzeptpapiere münden, die dann in die Budgetverhandlungen eingebracht werden.
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