Patienten interessieren sich für Komplementärmethoden
Wien (arztnoe) - Einer Umfrage zufolge, die die NÖ Ärztekammer dieses Frühjahr durchgeführt
hat, bietet deutlich mehr als ein Drittel der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in Niederösterreich
ihren Patientinnen und Patienten Komplementärmethoden an. „Der Anteil der Ärzte, dessen Angebot über
die Schulmedizin hinausreicht, liegt bei 38 Prozent und ist daher in den letzten drei Jahren um zwei Prozent gesunken“,
berichtet der Präsident der NÖ Ärztekammer, Dr. Christoph Reisner, MSc, und erläutert: „Den
Unterschied machen dabei die Wahlärzte aus. Von diesen bieten nicht mehr, wie noch 2013, 46 Prozent, sondern
nur noch 41 Prozent komplementäre Methoden an. Der prozentuelle Anteil unter den Kassenvertragsärzten
ist mit 35 Prozent gleich geblieben.“
Akupunktur, Homöopathie, Misteltherapie, TCM & Co …
Am häufigsten angeboten wird Akupunktur. „Diese wird von 59 Prozent der Kassenärzte und sogar 64
Prozent der Wahlärzte, die an der Umfrage teilgenommen haben, praktiziert“, erklärt der Leiter des Referats
für Komplementärmedizin der NÖ Ärztekammer, Dr. Peter-Kurt Österreicher, MSc, der unter
anderem über komplementärmedizinische Diplome für Akupunktur und Homöopathie verfügt.
Bei den Kassenvertragsärzten liegt die Misteltherapie, die von 36 Prozent angeboten wird, auf Platz zwei,
gefolgt von der Homöopathie (34 Prozent). Bei den Wahlärzten stellt die Homöopathie sogar das zweithäufigste
Komplementärangebot dar (30 Prozent), Rang drei belegt bei diesen die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM),
die 27 Prozent ausüben. „Letztere erfreut sich offensichtlich zunehmender Beliebtheit, denn 2013 nannten erst
19 Prozent der Wahlärzte die TCM als eines ihrer Angebote“, meint Österreicher.
… bei Patienten nach wie vor beliebt
Das Interesse der Patientinnen und Patienten an nicht-schulmedizinischen Behandlungsmethoden scheint ungebrochen.
„Nach wie vor geben rund 90 Prozent der teilnehmenden Ärzte an, von ihren Patienten nach Komplementärmethoden
gefragt zu werden, bei 31 Prozent ist dies oft oder sogar immer der Fall“, bestätigt Reisner, der als Orthopäde
auch ein Diplom in Manueller Medizin, innehat.
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