Präsentationsfahrt der neuen Zugsgarnitur Desiro ML „Ventus“
mit LH Hans Niessl
Eisenstadt (blms) - Die Neusiedler Seebahn (NSB) wurde in den letzten Jahren stark attraktiviert. Seit
der Elektrifizierung im Jahr 2003 wurde auf der Strecke der Neusiedler Seebahn ein umfassendes Modernisierungsprogramm
gestartet. Alle durchgeführten Maßnahmen waren stets dazu bestimmt, die Verkehrssicherheit und die Qualität
im Personenverkehr zu steigern, sowie die Streckengeschwindigkeit anzuheben (z.B. neue Mittelbahnsteige in den
Bahnhöfen Gols, Frauenkirchen, St. Andrä/Zicksee, Wallern und Pamhagen; Streckenbegradigungen und Gleisneulage
zwischen Pamhagen - Wallern - St. Andrä/Zicksee und Frauenkirchen).
Der Einsatz der neuen Zugsgarnituren Desiro ML „Ventus“ der Raaberbahn auf der Strecke der Neusiedler Seebahn
stellt nun einen weiteren wichtigen Schritt zur Attraktivierung des Angebotes für die Pendlerinnen und Pendler
aus dem Bezirk Neusiedl am See dar.
Die Neusiedler Seebahn ist stolz darauf, die erste offizielle Befahrung der Strecke Neusiedl am See – Pamhagen
durch die Raaberbahn mit dem allerneuesten Regionalbahn-Triebwagen vom Typ Siemens Desiro ML „Ventus“ am 04.09.2016
durchzuführen.
LH Niessl: „Raaberbahn ist ein unverzichtbarer Partner des Landes“
„Die Raaberbahn ist im Bereich des Öffentlichen Verkehrs ein unverzichtbarer Partner des Landes. Das zeigen
eindrucksvoll die Fahrgastzahlen, die von 2003 bis 2015 um 58 Prozent auf 713.000 gestiegen sind – zusammen mit
der Neusiedler Seebahn wurden 2015 insgesamt mehr als 1,6 Millionen Fahrgäste gut und sicher an ihr Ziel gebracht.
Mit dem Einsatz der neuen ‚Ventus‘ Zugsgarnituren auf der Strecke der Neusiedler Seebahn hat die Raaberbahn nun
einen weiteren Schritt zur Attraktivierung des Angebotes für die Pendlerinnen und Pendler aus dem Bezirk Neusiedl
am See gesetzt. Ihnen wird künftig noch mehr Qualität, Komfort und Sicherheit auf dieser Verkehrsverbindung
geboten. Die Investition von 32 Millionen Euro, für die das Land die Haftung übernommen hat, sind deshalb
eine wichtige und richtige Investition in die Zukunft. Darüber hinaus haben wir seitens des Landes das 8.
Mittelfristige Investitionsprogramm für die Raaberbahn unterzeichnet, das Investitionen von mehr als 20 Millionen
Euro im Zeitraum 2015 bis 2019 beinhaltet, die je zur Hälfte vom Bund und vom Land bereitgestellt werden“,
betont Landeshauptmann Hans Niessl.
Siemens Desiro MainLine-Garnitur (Reihe 4744.300)
Die fünf Desiro ML (MainLine) Garnituren der Raaberbahn aus dem Hause Siemens tragen den Namen „Ventus” (lateinisch
für „Wind“), der als Sieger in einem unter den Mitarbeitern der Raaberbahn durchgeführten Namenswettbewerb
hervorging.
32 Millionen Euro beträgt die Gesamtinvestition der Raaberbahn (als betriebsführendes Unternehmen
der NSB GmbH) in die neuen Züge, für die das Land Burgenland eine Haftung bietet.
Die Raaberbahn Ventus-Triebwagen kommen ab Schulbeginn 2016 auf den Strecken Deutschkreutz – Sopron – Wulkaprodersdorf
– Ebenfurth – Wien Hauptbahnhof sowie Pamhagen – Neusiedl am See – Wien Hauptbahnhof zum Planeinsatz.
Die Triebwagen sind die ersten Fahrzeuge der in Österreich zum Einsatz kommenden Regionalbahn-Variante
des Siemens-Desiros (mehr Komfortsitze und 4 Türen pro Seite) und sind für mehr Fahrgastkomfort konfiguriert:
Sie verfügen über bequemere Fernverkehrssitze, eine dimmbare Beleuchtung und auch eine verstellbare Lautstärke
des akustischen Fahrgastinformationssystems. Diese Regionalvariante der Desiro-Triebwagen bietet 259 Sitzplätze.
Bequeme Niederflureinstiege garantieren einen barrierefreien Zugang ohne Rampen auch für Rollstuhlfahrer und
Familien mit Kinderwagen. Im Mehrzweckraum des Zuges sind eine getrennt zugängliche, barrierefreie Universal-WC-Nasszelle
und eine Standard-WC-Nasszelle eingebaut.
Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometern pro Stunde und beschleunigungsstarken Antrieben ist
der Zug für die Anforderungen, die an modernen öffentlichen Nahverkehr gestellt werden, bestens gerüstet.
Land und Bahn sind starke Partner
Seit Jahren ist das Land Burgenland gemeinsam mit dem Bund ein verlässlicher Partner der NSB GmbH, wenn es
um die Attraktivierung des Angebotes auf der Strecke geht. Allein in der Förderperiode 2010-2014 – im Zeitraum
des sogenannten 7. Mittelfristigen Investitionsprogrammes (7. MIP) – wurden Infrastrukturmaßnahmen
im Ausmaß von 22,9 Mio. Euro verwirklicht. Im Rahmen des sogenannten 8. Mittelfristigen Investitionsprogrammes
(8. MIP) in der Förderperiode 2015-2019, ist nun ein Gesamtvolumen von insgesamt 20 Mio. Euro vorgesehen.
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs in der Region hat für das Burgenland einen sehr hohen Stellenwert,
da die Strecke der NSB auch durch das Weltkulturerbe Neusiedler See, einem besonders sensiblen Gebiet, führt.
Der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) bezeichnete die Neusiedler Seebahn bereits 2014 als „attraktive
Regionalbahn die hochwertige Mobilität schafft“ und führt sie auch in der Erfolgsbilanz bei Regionalbahnen,
welche zeigt, dass ein gutes Angebot zu steigenden Fahrgastzahlen führt. Regionalbahnen stärken die Regionen,
verbessern das Mobilitätsangebot für die Bevölkerung und sind auch für den Tourismus wichtig.
Die Neusiedler Seebahn
Die Neusiedler Seebahn GmbH (NSB) wurde als Nachfolgergesellschaft der vor 118 Jahren gegründeten Neusiedler
Seebahn AG im Jahr 2010 geschaffen. An der Neusiedler Seebahn GmbH sind das Land Burgenland als Mehrheitseigentümer
(50,2 %) und die Republik Österreich (49,8 %) beteiligt.
Die NSB ist ein Infrastrukturunternehmen und betreibt in Österreich die Bahnstrecke zwischen dem Bhf. Bad
Neusiedl am See und der Staatsgrenze bei Pamhagen (rd. 38 km). Die Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn (Raaberbahn)
als betriebsführendes Unternehmen erbringt sämtliche Dienstleistungen im Bereich Personenverkehr auf
der Strecke der NSB, das bedeutet sie fährt die Züge auf der Strecke der NSB, oft auch mit Zugsgarnituren
der ÖBB.
Zu den Aufgaben der Neusiedler Seebahn zählen die Planung und Durchführung von Investitionen, Instandhaltungen
und Erneuerungen, die für den sicheren Zustand der Strecke notwendig sind, sowie die periodische Überwachung
der Infrastruktur.
Die Neusiedler Seebahn ist eine mit dem Stromsystem 25 kV/50 Hz elektrifizierte Nebenbahn für den Personen-
und Güterverkehr, die Spurweite beträgt 1435 mm (Normalspur). Seit April 2004 ist die zuvor von Schließung
bedrohte Strecke durchgehend elektrifiziert, und diese Attraktivierung zeigt sich auch eindrucksvoll in den erreichten
Fahrgastzahlen.
Wurden im Jahr 2004 ca. 450.000 Fahrgäste gezählt, stieg diese Anzahl bis zum Jahr 2015 kontinuierlich
auf 713.000 Personen pro Jahr, das ist ein beachtliches Plus von rund 58,4%. Dieser Zuwachs zeigt, dass die Neusiedler
Seebahn für die Region und ganz besonders für die Pendlerinnen und Pendler des Bezirkes einen immer höheren
Stellenwert hat.
|