Shanghai blickt auf Graz

 

erstellt am
01. 09. 16
09:00 MEZ

Grazer Pflege-Know-How im Mittelpunkt des Besuchs
Shanghai/Graz (stadt) - Eine hochrangige Delegation aus dem chinesischen Shanghai war am 30.08. in den Geriatrischen Gesundheitszentren sowie im Rathaus bei Bürgermeister Siegfried Nagl zu Gast. Angeführt wurde der Besuch von Parteisekretär Yong Ying, einem der wichtigsten Männer in ganz China. Vorwiegendes Motiv der Reise war, sich vom Grazer Know-How im Pflegebereich zu überzeugen und erprobte Lösungsansätze diesbezüglich in die Heimat mitzunehmen. Aus diesem Grund gastierten Yong und Co. in den Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt Graz (GGZ), in der Albert Schweitzer Klinik. Begrüßt wurden sie unter anderem von GGZ-Geschäftsführer Gerd Hartinger und Stadtrat Mario Eustacchio, der in seinen eröffnenden Worten befand, dass „es eine große Ehre ist, Sie hier zu begrüßen. Es ist schön, dass sich unsere großartige Arbeit in den Geriatrischen Gesundheitszentren bis nach China herumgesprochen hat. Ich hoffe Sie behalten Graz im Herzen."

Kooperationen verstärken und ausbauen
Nachdem Stadtbaudirektor Bertram Werle den Gästen einen Überblick über einige Kernfakten von Graz gegeben hatte, war es GGZ-Geschäftsführer Hartinger, der die intensive Zusammenarbeit zwischen Graz und einigen chinesischen Regionen hervorstrich: „Es freut mich sehr, eine abermalige Zusammenarbeit zwischen den GGZ und chinesischen Vertretern in die Wege leiten zu können. Bereits in der Vergangenheit haben wir beispielsweise Kooperationen in Peking und Jiangsu etabliert."

Parteisekretär Yong Ying zeigte sich von der Grazer Expertise sichtlich beeindruckt: „Man sieht sehr klar, dass hier alles top organisiert ist. Es ist für mich interessant zu hören, wie die Pflegesituation in Graz gehandhabt wird. In Shanghai haben wir das Problem, dass über 30 Prozent der Einwohner älter als 65 Jahre sind. Daher arbeiten wir derzeit daran, eine Pflegeversicherung einzuführen, um mit diesem Geld dem Pflegekräftemangel in der Region entgegen zu wirken. Ich habe durch den Besuch bereits einige neue Ideen gewonnen und strebe eine Kooperation zwischen Graz und Shanghai auf diesem Sektor an."
Nach einem Lokalaugenschein in der GGZ-Pflegestation und einem Besuch im Pflegewohnheim Peter Rosegger stand als nächster Programmpunkt ein Treffen mit Bürgermeister Siegfried Nagl im Rathaus auf dem Programm.


Von Graz beeindruckt
Bürgermeister Nagl begrüßte gemeinsam mit Stadtrat Gerhard Rüsch die rund zehnköpfige Delegation im Gemeinderatssaal. Nagl griff auch gleich die Finanzierungs-Problematik im Pflegesystem auf: „Das stellt uns auch vor Schwierigkeiten. Es gilt Vorsorgesysteme zu installieren, um hier nachhaltig zu arbeiten. Wir müssen immer daran denken, dass wir jetzt dafür vorsorgen, wie wir später im Alter behandelt werden wollen. Diese Behandlung soll doch nicht nur von Robotern stattfinden, oder?"

Dem konnte Yong Ying nur beipflichten. Überhaupt zeigte sich der Parteisekretär von Graz äußerst angetan: „Was ich in der kurzen Zeit von Graz gesehen habe, beeindruckt mich sehr. Ich erkenne in den Bereichen Ausbildung, Gesundheit und Forschung einige Gemeinsamkeiten zwischen Graz und Shanghai. Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Kooperation zwischen den beiden Städten vorangetrieben wird."
Mit einem abschließenden Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Graz und einem Mittagessen im Landhauskeller endete der Besuch der chinesischen Delegation. Dass es nicht bei einem einmaligen Treffen bleiben soll, verdeutlichte ein gut gelaunter Yong Ying gegenüber Bürgermeister Nagl zum Abschied: „Das nächste Mal besuchen Sie mich in Shanghai!"

 

 

 

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