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Stellungnahmen zum aktuellen TTIP-Verhandlungsstand
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erstellt am
01. 09. 16
09:00 MEZ
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Mitterlehner:
TTIP-Verhandlungen jetzt stoppen und den gesamten Prozess neu aufsetzen!
Wien (övp-pd) - Nach den Diskussionen rund um TTIP tritt Wirtschaftsminister Vizekanzler Reinhold Mitterlehner
für einen sofortigen Verhandlungsstopp und einen kompletten Neustart zum Freihandelsabkommen ein. Das Thema
sei angesichts des Verhandlungsprozesses "so belastet, dass unter den derzeit gegebenen Voraussetzungen eine
positive Umsetzung de facto ausgeschlossen ist". Eine sachliche Auseinandersetzung sei aufgrund der Emotionalisierung
und der ablehnenden Haltung in der Bevölkerung nicht mehr möglich Mitterlehner bedauert vor allem, dass
dadurch auch das "an sich gute" CETA-Ergebnis diskreditiert werde.
Transparenz und die Berücksichtigung der österreichischen Standards maßgeblich
Für ein exportorientiertes Land wie Österreich bleibe keine andere Alternative, als den gesamten Prozess
neu aufzusetzen. Maßgeblich für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen sei die Transparenz des Verhandlungsprozesses
und der angestrebten Ziele. Insbesondere geht es um die Berücksichtigung der Standards, die national nicht
unterboten werden dürfen. Zudem sei eine klare Neuausrichtung des Investitionsschutzes gefordert. Da die US-Administration
nach der Präsidentschaftswahl neu organisiert wird, soll der Verhandlungsprozess auch erst nach der Wahl neu
aufgenommen werden, meinte Mitterlehner.
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Schieder fordert komplettes Aus für TTIP
Abkommen höhlt soziale, ökologische und rechtliche Standards aus
Wien (sk) - SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder bekräftigt seine Haltung zum Freihandelsabkommen TTIP.
"TTIP höhlt unsere hohen Sozial- und Umweltstandards aus. Dazu kommt, dass die geplanten Schiedsgerichte
die nationale und europäische Gerichtsbarkeit aushebeln. Das nutzt nur den weltweit agierenden Konzernen,
den Schaden haben die europäischen BürgerInnen und Staaten", so Schieder am Mittwoch gegenüber
dem SPÖ-Pressedienst. Schieder begrüßt daher, dass die Forderungen nach einem Stopp der Verhandlungen
immer lauter werden. Und er fügt hinzu: "Stopp heißt für mich das komplette Aus für TTIP.
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Obermayr: TTIP ist tot, es lebe CETA?
Ausschusssitzung im EU-Parlament bereits am Mittwoch
Wien (fpd) - Nachdem TTIP offenbar wegen des großen öffentlichen Widerstands zum Scheitern verurteilt
ist, versucht man es nun mit CETA "durch die Hintertür", erklärt der freiheitliche MEP Mag.
Franz Obermayr. Schon sollen im Ausschuss für Internationalen Handel (INTA) die weiteren Weichen für
das Inkrafttreten von CETA gestellt werden.
Nachdem der deutsche SPD-Chef und Bundeswirtschaftsminister Gabriel ebenso wie sein französischer Kollege
Fekl die Verhandlungen zum TTIP-Abkommen quasi für beendet erklärt haben, solle nun offenbar ersatzweise
das CETA-Abkommen durchgedrückt werden. Es stelle sich die Frage, wie Bundeskanzler Kern es mit TTIP und CETA
hält. "Denn auch durch dieses Abkommen mit Kanada sind sämtliche Errungenschaften Österreichs
in Gefahr: vom Vorsorgeprinzip bis zum Konsumentenschutz," so Obermayr weiter.
"Ich erwarte mir von Bundeskanzler Kern eine klare und deutliche Absage an CETA. Weiters fordere ich die Bundesregierung
auf, im Rat gegen das bereits für diesen Herbst avisierte vorläufige Inkrafttreten des Abkommens vorzugehen",
erklärte Obermayr.
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Reimon: TTIP bis Jahresende Geschichte? Wie hält es Kanzler Kern mit CETA?
Stimmen zum Verhandlungsabbruch werden laut, Österreichs Regierung hält sich
bedeckt
Brüssel/Wien (grüne) - Einige europäische Regierungen scheinen den Druck auf die TTIP-Verhandlungsteams
erhöhen zu wollen: Frankreich will bis Jahresende einen Stopp der Verhandlungen, SPD-Chef Sigmar Gabriel sagt,
TTIP sei "de facto gescheitert". Doch Drohungen mit dem Scheitern bedeuten noch keinen Abbruch, die Kommission
beharrt auf die Abschlussmöglichkeit bis Ende 2016. Zwei Verhandlungsrunden, im Oktober und Dezember, sind
noch in der Amtszeit von Barack Obama angesetzt.
Michel Reimon, Europaabgeordneter der Grünen sagt: "Bundeskanzler Christian Kern und Vizekanzler Reinhold
Mitterlehner sollen sich im Interesse der österreichischen ArbeitnehmerInnen, Kleinbetriebe und der Landwirtschaft
für den sofortigen Abbruch einsetzen. Kern ist nun lange genug im Amt, um klar Stellung zu beziehen: Es sollte
keine weitere Verhandlungsrunde mit österreichischem Mandat geben.“
Im Hintergrund laufen gleichzeitig die Vorbereitungen für den Abschluss von CETA, das Freihandelsabkommen
mit Kanada, das als Blaupause für TTIP gilt. Auch zu diesem brisanten Abkommen hält sich die österreichische
Regierung bedeckt. Am 19. September stimmt die SPD über die Parteilinie ab, aus der SPÖ kommen unterschiedliche
Signale. Der SPÖ-Chef sollte auch zu CETA seine Position so schnell wie möglich öffentlich erklären,
immerhin ist die Abstimmung im Rat in wenigen Wochen. Stimmt Österreichs Regierung dem Abkommen mit Kanada
zu oder nicht?
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Lugar: Schluss mit TTIP und CETA!
Sofortiger Ausstieg aus den Verhandlungen gefordert – Keine Chance für minderwertige
Produkte aus den USA
Wien (str) - „Die Regierung muss sich endlich ganz klar positionieren, sowohl gegen TTIP als auch gegen
CETA“, fordert Team Stronach Klubobmann Robert Lugar. Das Freihandelsabkommen mit Kanada ist ja nichts anderes
als der Türöffner für TTIP und damit der Freibrief für Amerika, Österreich mit minderwertigen
Produkten zu überschwemmen. Daher bringe es auch nichts, wenn sich die kritischen Stimmen gegen TTIP in der
EU mehren, aber die CETA-Verhandlungen fortgesetzt werden. „CETA ist keine Alternative zu TTIP!“, so Lugar.
„Wir sprechen hier davon, dass es keine Regelungen geben wird, keinen Konsumentenschutz. Die drohende Senkung heimischer
Lebensmittelstandards muss verhindert werden“, warnt Lugar. Mehr als 90 Prozent der Mais-, Soja- und Baumwollpflanzen
in den USA sind gentechnisch verändert. „Im Interesse der Gesundheit unserer Bürger muss die Regierung
sofort aus den Verhandlungen aussteigen“, so Lugar. Es darf nicht sein, dass durch CETA und TTIP unkontrolliert
Waren in Europa in Verkehr gebracht werden und „man sich erst, wenn etwas passiert ist, überlegt, was man
verbieten kann und soll“, erklärt der Team Stronach Klubobmann.
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