Oberhauser zu 11. Gleichbehandlungsbericht des Bundes
Wien (bmg) - "Als größter Arbeitgeber des Landes hat der Bund eine besondere Verantwortung, Frauen
zu fördern. Wir haben uns im Bundes-Gleichbehandlungsgesetz dazu verpflichtet, dem Nationalrat alle zwei Jahre
zum Fortschritt in diesem Bereich Rede und Antwort zu stehen", sagt Frauenministerin Sabine Oberhauser anlässlich
der Behandlung des 11. Gleichbehandlungsberichts des Bundes im Ministerrat. Der Gleichbehandlungsbericht erscheint
seit 1996 im 2-Jahres-Rhythmus. Fazit: Quoten wirken - der Frauenanteil im Bundesdienst steigt weiterhin kontinuierlich.
Im Jahr 2015 betrug der Frauenanteil im Bundesdienst 41,7 Prozent, im Vergleich zu 41,2 Prozent im Jahr 2013. Der
größte Anstieg des Frauenanteils fand von 2013 bis 2015 bei den AkademikerInnen statt - von 55,2 Prozent
auf 56,1 Prozent. Hier geht es vor allem um LehrerInnen. Aber auch RichterInnen und StaatsanwältInnen sind
bereits zu über 50 Prozent weiblich. "Unter den Top-Positionen im öffentlichen Dienst finden sich
mittlerweile über 27 Prozent Frauen - um einiges mehr als in der Privatwirtschaft, in der es laut AK Management
Report 2016 nur rund 17 Prozent Aufsichtsrätinnen und rund 7 Prozent Geschäftsführerinnen gibt.
Auch bei Frauen in Führungspositionen geht der Bund also mit gutem Beispiel voran - wenngleich noch viel zu
tun bleibt", so die Frauenministerin.
Generell sei die Geschichte der Frauenförderung im Bundesdienst eine Erfolgsgeschichte. "Sie zeigt, dass
Quoten ein wirksames Instrument sind, um den Frauenanteil - nicht nur in Führungspositionen - zu steigern
und die gläserne Decke zu durchbrechen. Hier wäre es höchst an der Zeit, dass auch die Privatwirtschaft
folgt", betont Oberhauser. Vorstellbar wäre für die Frauenministerin etwa eine Quote für AufsichtsrätInnen,
ähnlich der des Bundes bei staatsnahen Unternehmen. "Die selbstgesetzte Quote von 35 Prozent haben wir
im Durchschnitt sogar schon überschritten. Derzeit liegen wir bei 38 Prozent Frauenanteil", erklärt
Oberhauser.
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