Hochgurgl (polak) - Seit dem Frühjahr 2016 begeistert das höchstgelegene Motorradmuseum Europas auf
2.175 Metern Seehöhe mit hochkarätigen Ausstellungsstücken. Ab sofort ergänzen wertvolle Neuzugänge
die Sammlung von 230 historischen Motorrädern und Sportwagen. Ein besonderes Highlight ist die Hildebrand
& Wolfmüller als ältestes serienmäßig produziertes Motorrad der Welt.
Dem Faible für historische Maschinen von Alban und Attila Scheiber verdanken interessierte Besucher eine der
herausragenden Sammlungen Österreichs. Die Ötztaler Zwillingsbrüder realisierten gemeinsam mit Architekt
Michael Brötz ihre Vision vom multifunktionalen Top Mountain Cross Point. Neben Mautstation, Restaurant und
10er-Gondelbahn gilt das Motorradmuseum als Herzstück des beeindruckenden Baus.
Ältestes Motorrad der Welt zu Gast in Hochgurgl
Bei der Eröffnung des höchstgelegenen Motorradmuseums Europas im April gab es bereits 190 Motorräder
zu sehen, die 102 verschiedene Marken repräsentieren. Ab sofort gibt es viele spannenden Neuzugänge zu
bestaunen, darunter die Vincent Black Shadow (BJ 1948), die Brough Superior 680, eine nostalgische Norton mit Wankelmotor
und viele mehr. Ein besonderes Highlight bildet die Hildebrand & Wolfmüller mit Baujahr 1894 als ältestes
serienmäßig produziertes Motorrad der Welt. Die Technik des mit Petroleum betriebenen „Zweirades“ war
damals noch nicht ausgereift, wie das überlieferte Zitat eines Kunden beweist: „Es war etwas Übernatürliches
in der Art, wie sie vorwärtssprang, und wer konnte mir sagen, ob sie nicht jeden Augenblick durchgehen könnte
wie ein Pferd. […] Ich dachte daran umzukehren, aber, um die Wahrheit zu sagen, ich konnte nicht wenden. […] alles,
was ich tun konnte, war, geradeaus zu steuern.“ Das rare Stück ist eine Dauerleihgabe des Motor-Sport-Museums
am Hockenheimring in Deutschland.
Nelson Piquet jr. beeindruckt von raren PS-Schätzen
Die Ausstellung auf einer Fläche von 3.000 m² entführt die Besucher auf eine nach Ländern
und Marken gegliederte Reise in die Welt einmaliger PS-Schätze. Vom exklusiven Highlight im hinteren Ötztal
überzeugten sich bereits prominente Gäste aus aller Welt. Zuletzt begutachtete der brasilianische Automobilrennfahrer
Nelson Piquet Junior, Spross des dreifachen Formel-1-Weltmeisters Nelson Piquet die Sammlung am Fuße des
Timmeljochs. Er zeigte sich beeindruckt von den erlesenen Glanzpunkten der Motorradgeschichte wie einer Brough
Superior aus dem Jahr 1939, die der legendäre Konstrukteur selbst gefahren haben soll. Die 1905er Laurin &
Klement (Vorgänger-Unternehmen von Skoda) lässt die Herzen von Zweirad-Nostalgikern ebenso höherschlagen.
Und auch Freunde exklusiver Autos finden in Hochgurgl rare Schätze wie einen Ferrari Californian Spider, einen
Porsche Speedster oder jenen Alfa Romeo, der 1936 die legendäre Mille Miglia gewann.
Preisgekrönte Architektur
Die zeitgemäße Formensprache des Top Mountain Crosspoint im Außenbereich setzt sich auch innerhalb
der Museumsflächen fort. Durch die natürlichen Materialien, vornehmlich Holz, treten die Ausstellungsstücke
in den Vordergrund. Eine stilistisch aus dem Rennsport entlehnte Steilkurve stellt die Verbindung zum Motorsport
her. Für die Gestaltung des Gesamtensembles erhielt Architekt Michael Brötz bereits eine Auszeichnung
des italienischen Design- und Architekturportals „Best Archilovers“. Ein mehrmaliger Besuch des Motorradmuseums
garantiert Abwechslung. Die Macher setzen auf Sonderausstellungen, Leihgaben und zuvor verborgene Stücke der
Sammlung. Ab Dezember ist die Präsentation über 20 historischer Geländewagen in der beeindruckenden
Kulisse des Museums geplant.
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