Umweltfreundliche Mobilität in den Regionen: großes Potential für Carsharing
Eisenstadt (blms) - Die E-Carsharing Initiative der Energie Burgenland (EB) ist der diesjährige Gewinner
des VCÖ Mobilitätspreises Burgenland. „Die E-Carsharing Initiative der Energie Burgenland setzt einen
wichtigen Impuls und zeigt, wie die Mobilität in der Zukunft aussehen wird. Das Burgenland erzeugt 150 Prozent
seines aktuellen Strombedarfs aus Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energie. Die Herausforderung wird sein, den
im Land in erster Linie aus Wind erzeugten Ökostrom auf die Straße zu bringen und den im Burgenland
erzeugten Ökostrom für E-Mobilität zu nutzen. Damit würden wir nicht nur einen wichtigen Beitrag
zum Schutz der Umwelt leisten, sondern auch mehr Wertschöpfung im Land auslösen“, so Landeshauptmann
Hans Niessl am 29.08. bei einer Pressekonferenz mit VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak, EB-Vorstand
Mag. Michael Gerbavsits und DI Nikolaus Ott, Postbus Regionalmanager Ostregion, in Eisenstadt. Zum Schutz des Klimas
und der Umwelt setze das Land seit Jahren wichtige Schritte zur Attraktivierung des Öffentlichen Verkehrs,
betont Niessl. So fließen jährlich 17 Millionen Euro in diesen Bereich. Im Rahmen der größten
Bahnhofsoffensive wurde mit den Bahnbetreibern die Bahnhöfe Bruckneudorf, Mattersburg und Neusiedl am See
mit 50 Millionen Euro auf den modernsten Stand gebracht, modernstes Zugmaterial wurde angeschafft. Das Burgenland
fördert auch Micro-ÖV-Systeme. Viele burgenländische Gemeinden bieten Gemeindebusse an. So wird
die Implementierung eine Gemeindebusses vom Land mit bis zu 10.000 Euro unterstützt. Auch für den Betrieb
gibt es Fördermöglichkeiten. Die E-Carsharing Initiative der Energie Burgenland sei ein weiterer wichtiger
Schritt in die richtige Richtung, habe großes Potential und könne dazu beitragen, die E-Mobilität
den Burgenländerinnen und Burgenländern näher zu bringen, betont Niessl. Am E-Carscharing Modell
der Energie Burgenland nehmen aktuell sechs Gemeinden teil: Siegendorf, Frauenkirchen, Neusiedl am See, Hornstein,
Großpetersdorf und Purbach.
Der Ausstieg aus mit fossilen Treibstoffen angetriebenen Fahrzeugen sei unabdingbar, wolle man die bei der UN-Klimakonferenz
in Paris 2015 beschlossenen Ziele erreichen, betont Nowak: „Bis 2050 muss das Verkehrssystem ohne Benzin und Diesel
funktionieren. Allein die Autos der burgenländischen Haushalte verbrauchen pro Jahr in Summe 137 Millionen
Liter Diesel und Benzin“, stellt der VCÖ-Geschäftsführer fest. Natürlich hätten große
Städte gegenüber ländlichen Regionen einen Startvorteil beim Ziel einer CO2-freien Mobilität.
Das Burgenland habe aber sehr gute Voraussetzungen um Öko-Strom für E-Mobilität bereitzustellen.
„Carsharing ist für die Regionen mindestens so gut geeignet wie für die großen Städte. Einzig
die Organisationsform ist eine andere“, so Nowak. Die burgenländischen Haushalte besitzen laut VCÖ rund
28.000 Zweitautos. Hier setzt Carsharing an. Meist sind es Gemeinden die ein Carsharing-Auto anschaffen, das gegen
eine geringe Gebühr ausgeliehen werden kann. Manche Haushalte ersparen sich dadurch das Zweitauto und eine
Menge Geld. Ein Carsharing-Auto ersetzt rund acht private Autos und trägt somit zu einer umweltfreundlichen
Mobilität bei.
E-Carsharing Initiative der Energie Burgenland – Kosten sind gering
Noch besser ist die Umweltbilanz, wenn – wie bei E-Carsharing Initiative der Energie Burgenland – ein E-Auto
für das Carsharing eingesetzt wird. So funktioniert das Modell: Die EB stellt ein Elektrofahrzeug und die
nötige Infrastruktur zur Verfügung. Die Kosten für die Nutzung eines Carsharing-Autos sind gering.
Die monatliche Mindestgebühr beträgt 14.40 Euro und beinhaltet die Nutzung für vier Stunden. Für
jede weitere Stunde fällt eine Gebühr von 3,60 Euro an, unabhängig von der zurückgelegten Kilometerzahl.
Das E-Auto ist bei einem Selbstbehalt von 350 Euro zudem vollkaskoversichert. In einem ersten Schritt nahmen die
Gemeinden Siegendorf, Frauenkirchen, Neusiedl am See und Purbach. Mittlerweile sind auch Hornstein und Großpetersdorf
mit im Boot.
Das VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Burgenland und den ÖBB
durchgeführt und zeichnet vorbildliche Projekte für umweltfreundliche Mobilität aus. Der 25. VCÖ-Mobilitätspreis
stand heuer unter dem Motto „Mobil in Stadt und Land“. „Die ÖBB Postbus GmbH unterstützt auch heuer wieder
denn VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland sehr gerne. Speziell das heurige Thema ist uns ein besonders wichtiges
Anliegen“, so DI Nikolaus Ott, Postbus Regionalmanager Ostregion. Die würde einerseits die Investitionen der
ÖBB Postbus in entsprechende Fahrzeuge, andererseits ihre „neuen, sinnvollen, kundenorientierten Verkehrskonzepte
zeigen, die noch mehr Menschen für die Benützung des Öffentlichen Verkehrs motivieren sollen“.
„Die E-Carsharing Initiative der Energie Burgenland ist kostenschonend, umweltfreundlich und innovativ zugleich.
Ich möchte dem Gewinner sehr herzlich gratulieren und danke dem VCÖ und den ÖBB, das wir diesen
Preis auch in diesem Jahr wieder vergeben können“, so Niessl abschließend.
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