REMAX Immo-Spiegel 1. Halbjahr 2016: Gesamtüberblick über den österreichischen
Wohnungsmarkt – Eigentumswohnungen beliebt wie nie zuvor – Anzahl und Wert der gehandelten Wohnungen auf Rekordhoch
Amstetten (remax) - Der Wohnungsmarkt in Österreich boomt: 23.319 Wohnungsverkäufe wurden im ersten
Halbjahr 2016 im Österreichischen Grundbuch verbüchert. Das sind um +8,4% mehr als von Jänner bis
Juni 2015 und um über +70% mehr als noch in den Jahren 2009 oder 2013. Der Gesamtwert der im ersten Halbjahr
gehandelten Wohnungen stieg dabei um 452 Mio. Euro oder +10,9% auf 4,58 Mrd. Euro. Damit macht der Wohnungsmarkt
derzeit nach der Anzahl der neu verbücherten Wohneinheiten 39,2% und nach dem Gesamtwert dieser Wohnungen
35,1% aller Immobilienverkäufe in Österreich aus.
Dies hat RE/MAX, Österreichs größtes Immobilien-Experten-Netzwerk, auf Basis aller im ersten Halbjahr
2016 in Österreich in den Amtlichen Grundbüchern durchgeführten Verbücherungen berechnet und
im RE/MAX-ImmoSpiegel veröffentlicht. Diese Datenquelle enthält – im Gegensatz zu anderen Veröffentlichungen
– die Gesamtheit aller tatsächlichen Immobilien-Transaktionen in Österreich. Die Daten-Bereitstellung
als Kaufvertragssammlung erfolgte durch IMMOunited – Roland Schmid.
„Bereits im Jahr 2015 verzeichneten wir ein All-Time-High am Eigentums-Wohnungsmarkt. Trotz der deutlichen Steigerung
im Vorjahr hat der Markt im ersten Halbjahr 2016 mengenmäßig noch einmal zugelegt. Die Wohnungspreise
selbst sind in vielen Regionen weitgehend stabil, vor allem in Wien, in der Steiermark und in Oberösterreich.
Die Eigentumswohnung als Anlageform erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit und daran wird sich mangels
Alternativen auch nicht so schnell etwas ändern“, sagt der Geschäftsführer von RE/MAX Austria, Bernhard
Reikersdorfer, MBA.
WOHNUNGSPREISE in Österreich
Wohnungspreise heuer um 4,9% im Plus!
Österreichweit sind laut RE/MAX Austria im Jahresvergleich Jänner bis Juni die Wohnungspreise im Schnitt
für eine typische Wohnung auf 178.790 Euro, also um +4,9% gestiegen. Das ist nach der Verschnaufpause im Vorjahr
(-2%) um +2,8% mehr als 2014 und um +30,6% mehr als noch vor 5 Jahren. Jede 4. Wohnung kostete heuer weniger als
104.130 Euro. Damit überschreitet die Preisschwelle des unteren Preisviertels im Halbjahres-Vergleich erstmals
die magische 100.000 Euro-Grenze pro Wohnung.
Am anderen Ende der Preis-Bandbreite, nämlich im oberen Preisviertel, investierten die Käufer in den
Wohnungskauf mindestens 246.554 Euro und mehr. Das ist immerhin eine Steigerung um +6,1% im Vergleich zum ersten
Halbjahr 2015 und „zeigt, dass bei Eigentumswohnungen im oberen Preissegment die Bewegung wieder spürbar zunimmt“,
so Reikersdorfer.
Quadratmeter-Preise im Plus: +6,7%
Ein typischer Quadratmeter Wohnfläche kostete in Österreich im ersten Halbjahr 2016 bundesweit 2.901
Euro und damit um +6,7% mehr als 2015 und um +38,7% mehr als noch vor 5 Jahren (2.091 Euro/m²).
Die Bandbreite der Quadratmeterpreise in Österreich: Ein Viertel aller Wohnungen wurde um weniger als 1.998
Euro/m² (+6,5%) und ein weiteres Viertel um mehr als 3.718 Euro/m² (+7,6%) vermarktet. Alle anderen Quadratmeterpreise
lagen dazwischen.
WIEN
Mehr Verkäufe, mehr Volumen, stabile Preise
Im ersten Halbjahr 2016 wurden in der Bundeshauptstadt 6.947 Wohnungen im Grundbuch verbüchert. Das sind 29,8%
aller in Österreich gehandelten Wohnungen und um +11,5% mehr als im ersten Halbjahr 2015. Der Gesamtwert der
in Wien gehandelten Eigentumswohnungen stieg dabei im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres um 10,3% auf
1,56 Mrd. Euro an.
Wo brummt der Wohnungsmarkt am lautesten?
Enorme Kauf- und Verkaufstätigkeit herrschte in Favoriten mit 757, in der Leopoldstadt mit 532 und in der
Donaustadt mit 493 Transaktionen. Die Leopoldstadt hat mit einem Plus von 76% auch mit großem Abstand den
mengen- und wertmäßig stärksten Zuwachs zu melden.
Wohnungspreis stabil bis leicht positiv
Der durchschnittliche Preis für eine Eigentumswohnung in Wien lag im Halbjahr 2016 bei 203.217 Euro. Ein
Viertel aller Wiener Wohnungen kostete weniger als 116.555 Euro und ein weiteres Viertel mehr als 280.000 Euro,
die restliche Hälfte lag dazwischen.
Damit haben die Wohnungspreise in Wien im Schnitt um moderate +2,8% angezogen, jene im unteren Segment um +2,2%,
jene im oberen Preissegment um +3,7%.
Im ersten Bezirk bezahlten die Wohnungskäufer im Schnitt 688.058 Euro und damit um +2,3% mehr als im Vorjahres-Vergleichswert.
Die stärksten Veränderungen bei den Wohnungspreisen in Wien verzeichnen die RE/MAX-Experten in Favoriten
mit untypischen +28,1% und in Leopoldstadt mit +16,2%, aber auch in die Gegenrichtung, also nach unten, gab‘s Wohnungspreis-Bewegungen:
in Wieden und Rudolfsheim-Fünfhaus mit -14,5% und Alsergrund mit -20,6%. Insgesamt gingen die Wohnungspreise
im Halbjahres-Vergleich in Wien in acht Bezirken (3., 4., 6., 9., 15., 16., 21., 22.) zurück.
Prognose wieder eingetroffen
„Mit Preissprüngen ist in absehbarer Zeit in Wien nicht zu rechnen, wir erwarten aufgrund der aktuellen
Marktsituation weitgehend stabile Preise, so lautete unsere Prognose vor einem Jahr. Genau das ist eingetreten“,
so Bernhard Reikersdorfer sichtlich erfreut über das Eintreffen der RE/MAX-Vorjahres-Prognose und: „Daran
wird sich auch in den nächsten Monaten – vorausgesetzt die derzeitigen Rahmenbedingungen bleiben gleich –
nichts ändern.“
Wiener Quadratmeterpreis: 2016 nach Durchhänger 2015 wieder leicht im Plus
Die typische Wiener Wohnung kostete heuer im ersten Halbjahr pro Quadratmeter 3.515 Euro und damit um +2,7%
mehr als im Vergleichszeitraum vor zwei Jahren, aber auch um +49,4% mehr als 2011, also vor 5 Jahren.
2.632 Euro pro Quadratmeter oder weniger kosteten in Wien die billigeren 25% aller Wohnungen – um +1,4% mehr als
im ersten Halbjahr des Vorjahres. Dagegen wurden im ersten Halbjahr 2016 für die teuersten 25% aller Wiener-Wohnungen
4.312 Euro oder mehr pro Quadratmeter bezahlt und damit um +3,8% mehr als im Jahr zuvor. „Die Quadratmeterpreise
in Wien steigen im Gegensatz zu den vergangenen Jahren jetzt wieder stärker am oberen Ende der Preisskala
als am unteren“, ergänzt Reikersdorfer.
Quadratmeterpreis: Wieden hinter Innere Stadt
Der typische Quadratmeterpreis liegt wie erwartet am höchsten in Wien 1, ist aber aufgrund der geringen
Anzahl der verbücherten Wohnungen im ersten Halbjahr 2016 (nämlich nur 36) statistisch nicht aussagekräftig.
„Im mit Abstand teuersten Bezirk Wiens war der Wohnungsmarkt heuer bisher nicht wirklich in Bewegung: Um 60% weniger
Verbücherungen als im Vorjahreszeitraum sind die geringste Handelstätigkeit seit Bestehen des RE/MAX-ImmoSpiegels“,
bemerkt Mag. Anton Nenning, Managing Director von RE/MAX Austria und „aufgrund der Gesamtwohnungspreisentwicklung
im 1. Bezirk wird der typische Quadratmeterpreis wohl ziemlich auf dem Vorjahresniveau liegen.“
Auf den Verfolger-Rängen der teuersten Wiener Wohnbezirke änderte sich wieder die Reihenfolge: Wieden
(4.) mit 4.836 Euro pro Quadratmeter vor Döbling (19.) mit 4.741 Euro und eine Sechsergruppe mit den Bezirken
Neubau (7.), Josefstadt (8.), Alsergrund (9.), Hietzing (13.) mit Quadratmeterpreisen zwischen 4.100 und 4.200
Euro und dann Leopoldstadt (2.) und Landstraße (3.) mit gut 4.000 Euro pro Quadratmeter.
Am unteren Ende der Quadratmeterpreis-Skala rangieren diesmal Rudolfsheim-Fünfhaus mit 2.428 Euro, Simmering
mit 2.578 Euro und Liesing mit 2.801 Euro/m². „Statistisch am allergünstigsten ist es derzeit in Rudolfsheim-Fünfhaus,
dort kosteten ein Viertel aller Wohnungen weniger als 1.851 Euro pro Quadratmeter“, so Nenning.
Bundesländer: Steiermark führt nach der Anzahl, Tirol nach dem Wert
STEIERMARK
Grüne Mark ist zweitgrößter Wohnungsmarkt
Der mengenmäßig zweitgrößte Wohnungsmarkt war im ersten Halbjahr 2016 die Steiermark mit
3.238 Verkäufen, gerade einmal ein Plus von 1,4%.
Der Gesamtverkaufswert kletterte auf 449 Mio. Euro und liegt damit um +5,2% über dem Niveau von 2015.
Die Wohnungspreise in der Steiermark sind im ersten Halbjahr 2015 insgesamt um +2,5% gestiegen und liegen im Schnitt
bei 127.442 Euro; die Quadratmeterpreise – nach einer Steigerung von +1,4% im ersten Halbjahr 2016 – bei 2.075
Euro.
51,2% aller steirischen Wohnungskäufe wurden im ersten Halbjahr 2016 in Graz registriert, damit ist der Hauptstadt-Anteil
im Vergleich zum Vorjahr um -6,8 Prozentpunkte gesunken.
„Die 1.850 Wohnungsverkäufe im ersten Halbjahr 2015 in der Stadt Graz waren heuer einfach nicht zu erreichen.
1.658 Wohnungsverbücherungen im ersten Halbjahr 2016 sind aber noch immer um 500 Wohnungen mehr als der Schnitt
der letzten 7 Jahre“, relativiert Mag. Margot Clement von RE/MAX For All den Rückgang am Wohnungsmarkt der
Landeshauptstadt.
Graz-Umgebung hat beim Wohnungspreis mit im Schnitt 159.902 Euro die Führungsrolle – noch vor der Stadt –
übernommen. Diese liegt um ziemlich exakt 10.000 Euro darunter.
Im Vergleich zu Wien liegen die Grazer Wohnungspreise – mit Ausnahme in Wien 15 – unter allen Wiener Bezirken.
„Der Preisabstand zu den anderen steirischen Bezirken ist nicht nur auf die Lage zurückzuführen. In der
Stadt und Graz-Umgebung ist auch der Neubau- und Erstbezugsanteil bei den Wohnungen wesentlich höher als im
Landesdurchschnitt, nämlich 38% statt 30%“, so Ing. Alois Marchel von RE/MAX Classic in Graz.
Im Bezirk Weiz bezahlten die Wohnungskäufer im ersten Halbjahr 2016 im Schnitt 130.184 Euro pro Wohnungseinheit,
die Bezirke Hartberg-Fürstenfeld (118.824 Euro), Deutschlandsberg (111.475 Euro), Liezen (105.849 Euro) und
Südoststeiermark (97.509 Euro) folgen. Alle anderen Bezirke der Grünen Mark erreichten Wohnungspreise
zwischen 71.000 und 80.000 Euro. Einzig die Bezirke Voitsberg (49.153 Euro) und das Murtal (56.536 Euro) liegen
darunter.
NIEDERÖSTERREICH
Fast ein Viertel mehr Wohnungskäufe
Der drittgrößte Wohnungsmarkt unter den Bundesländern ist Niederösterreich mit 2.883 Eigentumswohnungs-Verbücherungen
im ersten Halbjahr 2016. Der Transaktionswert betrug dabei 493 Mio. Euro. Das stellt eine zahlenmäßige
Steigerung von +22,2% und eine wertmäßige Steigerung von +31,4% zum ersten Halbjahr 2015 dar. Insgesamt
haben die blau-gelben Wohnungspreise um +9,2% zu 2015 angezogen, der Preis für eine Wohneinheit belief sich
im Schnitt auf 150.865 Euro.
547 Eigentumswohnungen wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 im Bezirk Mödling gehandelt, um
+29,0% mehr als im Jahr 2015. Sie kosteten im Schnitt 180.542 Euro und damit um -3,1% weniger als im Vergleichszeitraum
2015. Wien-Umgebung war der Menge nach mit 518 Transaktionen der zweitstärkste Bezirk. Der Durchschnittspreis
lag dabei um +4,5% höher als im Vorjahr, nämlich bei 204.838 Euro. Im Bezirk Baden kam eine der 339 gehandelten
Eigentumswohnungen typischerweise auf 161.115 Euro (+10,0% zu 2015), was aber zu 2014 nur eine Steigerung von +1,7%
bedeutet.
In den Bezirken Amstetten, Gänserndorf, Korneuburg, Krems (Stadt+Land), Mistelbach, Neunkirchen, Tulln und
Wr. Neustadt wurden jeweils zwischen 100 und 170 Wohneinheiten gehandelt.
Während in der Landeshauptstadt im ersten Halbjahr eine Wohnung 97.671 Euro kostete, lag der Preis im Bezirk
St. Pölten-Land bei 103.019 Euro. „Dies resultiert aus einer besonders hohen Neubauquote in St. Pölten-Land
mit fast 44%. Dagegen sind es in der Stadt nur 22%“, erklärt Mag. Bernhard Baumgartner von RE/MAX Plus in
St. Pölten. Besonders günstig sind Wohnungen in den Bezirken Gmünd, Hollabrunn, Horn, Lilienfeld
und Melk. Hier liegen die Preise im Schnitt zwischen 40.000 und 75.000 Euro.
Insgesamt haben in 5 Bezirken (Bruck/Leitha, Hollabrunn, Krems (Stadt+Land), Mödling, Zwettl) die Wohnungspreise
im ersten Halbjahr 2016 nachgegeben und in allen anderen angezogen. Deutlich zugelegt, nämlich um +20% und
mehr haben die Preise für Eigentumswohnungen in den Bezirken Amstetten, Gänserndorf, Gmünd, Horn,
Neunkirchen, Scheibbs und Tulln.
OBERÖSTERREICH
Wohnungs-Rekordumsatz vom Vorjahr getoppt: +3%
Oberösterreich liegt mit 2.624 verkauften Eigentumswohnungen in den ersten sechs Monaten zahlenmäßig
knapp auf Platz 4 des Bundesländer-Rankings. Gegenüber 2015 bedeutet das einen Zugewinn an verkauften
Wohnungen von +3,4% und gegenüber 2013 sogar mehr als eine Verdoppelung.
Der Gegenwert dieser Eigentumswohnungen betrug im ersten Halbjahr 2016 beinahe 438 Mio. Euro, eine Steigerung von
+3,5% gegenüber 2015.
Linzer Wohnungspreise stabil
Die meisten Wohnungen wurden im ersten Halbjahr 2016 in Linz verkauft, nämlich 698. Das sind nach dem extrem
starken Vorjahr noch einmal um 113 Einheiten mehr (+19,3%).
Der typische Preis für eine Wohnung in Linz lag bei 174.144 Euro und damit um -1% unter dem Halbjahreswert
des Vorjahres.
„Die Konsolidierungs- und Abkühlphase am Linzer Wohnungsmarkt dauert im Moment noch an. Schließlich
ist es ja in den Jahren zuvor erheblich nach oben gegangen,“ meint der Bürobetreiber von RE/MAX Linz City,
Kurt Gattringer, MBA, und ergänzt: „Immerhin war die Wertsteigerung 2012 bis 2014 für Linzer Wohnungsbesitzer
mit über 40% mehr als beträchtlich.“
In den beiden umsatzstarken See-Bezirken Gmunden und Vöcklabruck wurden heuer von Jänner bis Juni 331
bzw. 271 Wohnungskäufe abgewickelt. Das sind am Traunsee um +10,3% mehr und am Atter- und Mondsee um -10,6%
weniger als im Halbjahr davor. Die Wohnungspreise lagen bei 140.592 Euro in Gmunden, also -1,1% unter dem Vorjahr.
Auch im Bezirk Vöcklabruck konnten die Vorjahrespreise nicht erreicht werden: 195.562 Euro bedeuten -1,5%
im Vergleich zum Vorjahr. „Betrachtungen über mehrere Jahre zeigen aber nach starken Wachstumsschüben
immer wieder Konsolidierungsphasen. Genau das sehen wir auch hier“, erklären Philip Steinkogler von RE/MAX
Traunsee und Andreas Reindl von RE/MAX Immocenter in Vöcklabruck übereinstimmend.
In den Bezirken Steyr (Stadt+Land) lagen die Wohnungspreise bei 148.708 Euro (+4,4%), Braunau bei 123.158 Euro
(-11,6%), Grießkirchen bei 113.119 Euro (-10,4), Ried bei 149.803 Euro (+19,9%) und Wels (Stadt+Land) bei
162.142 Euro (+2,2% zu 2014).
TIROL
All-Time-High bei Wohnungsverkäufen
Obwohl der Wohnungsmarkt in Tirol 2015 mit über 50% mehr verkauften Wohnungen gegenüber 2014 quasi explodiert
ist, kam heuer nicht die erwartete Konsolidierung, sondern noch ein kleines Sahnehäubchen obendrauf: 82 Wohnungen
zusätzlich oder +3,3% auf 2.583 Einheiten wurden im ersten Halbjahr 2016 verbüchert.
Die Anzahl der Wohnungsverkäufe pendelt in allen Tiroler Bezirken ganz knapp um die Vorjahresmengen, lediglich
Landeck und Lienz liegen mit -13% deutlich darunter.
„Während in den Bezirken Imst und Schwaz die Anzahl der verbücherten Eigentumswohnungen im ersten Halbjahr
2016 leicht gestiegen ist, fehlen dem Wohnungsmarkt im Bezirk Landeck doch 11 Einheiten auf das Vorjahresergebnis“,
so Gerhard Grünauer von RE/MAX Residence.
Ausnahme Kitzbühel
Einzige wirkliche Ausnahme ist der Bezirk Kitzbühel mit einem Plus von 49,5% mehr Wohnungstransaktionen als
2015. „Offensichtlich hat die Verschnaufpause vom Vorjahr in Kitz ein Ende und der Höhenflug von 2014 geht
wieder weiter“, meint Bernhard Reikersdorfer.
Auch der Verkaufswert ist weitergewachsen: um +8,0% auf 632 Mio. Euro. Damit liegt das Bundesland Tirol – gemessen
am Wert der gehandelten Eigentumswohnungen – hinter Wien und vor allen anderen Bundesländern auf Rang 2.
Tiroler Bezirkspreise für Wohnungen moderat nach oben
Die Preisentwicklung an sich ist in den Tiroler Bezirken uneinheitlich. Im Landesschnitt gehen die Wohnungspreise
zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um +6,9% nach oben auf 216.167 Euro.
Diesem Wert nahe sind die Wohnungs-Wertsteigerungen in Imst (+6,2%), Innsbruck-Land (+8,1%), Lienz (+8,8%) und
Schwaz (+10,6%). Weit darüber liegen Landeck (+13,3%) und Kufstein (+21,9%). Unter dem Vorjahr notieren die
Preise in Innsbruck-Stadt (-0,7%) und Reutte (-4,2%) und vor allem in Kitzbühel. Nach dem Preissprung von
2015 liegen die Preise heuer -21,8% unter 2015, aber +5,3% über 2014.
„Die Preise für Neubau in Innsbruck Stadt stagnieren mittlerweile und in Innsbruck Land sind diese noch leicht
steigend. Der Anteil der Neubauwohnungen am gesamten Wohnungsmarkt ist in Innsbruck Stadt bei nahezu 37% und in
Innsbruck Land um 6% auf 39% gestiegen.
Der durchschnittliche Wohnungspreis in der Stadt Innsbruck liegt bei 3.865 Euro/m², im Neubau bei 4.265 Euro/m²
und am Sekundärmarkt bei 3.528 Euro/m².
Im städtischen Bereich fehlen vielfach die geförderten Eigentumswohnungen, sodass überwiegend frei
finanzierte Wohnungen angeboten werden.
Die Entwicklung am Sekundärmarkt verläuft sehr differenziert und ist sehr stark von der Lage, der Ausstattung,
dem Sanierungsbedarf, der Umgebung und der Höhe der Betriebskosten abhängig“, ergänzt Arno Wimmer,
RE/MAX Immoreal in Innsbruck.
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SALZBURG
Erstmals mehr als 2.000 Wohnungen im ersten Halbjahr verbüchert
Wie bereits im Vorjahr stieg auch heuer die Anzahl der verbücherten Wohnungen im ersten Halbjahr unter dem
Österreichschnitt und zwar um +8,3% auf 2.077 verbücherte Eigentumswohnungen.
Auch der Transaktionswert aller verkauften Wohnungen ging heuer um +12,0% auf 474 Mio. Euro nach oben. Das ist
Rang 3 unter den Bundesländern, vor Niederösterreich und der Steiermark, was den Wert aller Wohnungskäufe
anbelangt.
Das Land Salzburg zeichnete sich in den vergangenen Jahren immer durch besonders hohe Preis-Steigerungsraten aus.
Die typischen Eigentumswohnungspreise im Bundesland Salzburg haben lt. RE/MAX-ImmoSpiegel im ersten Halbjahr 2016
aber nur um +3,9% zugelegt. Diesen Trend verursachten die Stadt (+4,4%) und vor allem der Pongau (+18,9%).
Sinkende Preise dagegen in folgenden Regionen: -1,0% im Flachgau, -1,1% im Tennengau und -7,2% im Lungau. Positiv,
aber unter dem Landesschnitt liegt der Pinzgau: +1,5%.
In Euro bedeutet dies für die Eigentumswohnungspreise: 232.174 Euro in der Stadt, 206.044 Euro im Bezirk Salzburg-Land,
208.912 Euro im Bezirk Zell am See, 182.644 Euro im Bezirk Hallein, 183.288 Euro im Bezirk St. Johann und 125.538
Euro im Bezirk Tamsweg.
VORARLBERG
Wohnungspreise im 5-Jahresvergleich +26%
Vorarlberg behielt sowohl nach der Anzahl als auch nach dem Wert der verbücherten Wohnungen den 7. Rang im
Bundesländer-Ranking: 1.542 Wohnungen um 357 Mio. Euro wurden von Jänner bis Juni 2016 im Vorarlberger
Grundbuch registriert.
Nach dem Sprung vorwärts im ersten Halbjahr 2015 ist man im Ländle mit +14% mehr Wohnungsverkäufen
in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres weiter im Aufwind.
Um +17,9% stieg der Gesamtwert der verkauften Wohnungen im Vergleich zu 2015. Das bedeutet, dass im Vergleich zu
den Jahren 2010 bis 2014 zwischen +63% und +88% mehr Euro in Wohnungskäufe geflossen sind. „Voriges Jahr haben
wir noch von einer abartigen Ausnahmesituation gesprochen. Jetzt sieht es aber so aus, als ob wir uns an diese
neue Größendimension des Vorarlberger Wohnungsmarktes zu gewöhnen haben“, sagt Reinhard Götze
von RE/MAX Immowest in Vorarlberg.
Die typischen Eigentumswohnungspreise kletterten in Vorarlberg im Jahresvergleich um +7,8% auf 225.241 Euro nach
oben. Preistreibend wirkten die Bezirke Bregenz und Feldkirch mit 243.288 Euro (+16,1%) bzw. 222.304 Euro (+10,2%).
Der Bezirk Bludenz liegt mit 222.713 Euro (+4,6%) nahe am Bundeslandschnitt, dämpfend wirkt heuer der Bezirk
Dornbirn mit 210.158 Euro (-2,7%). Im Rückblick auf die letzten 5 Jahre haben damit die typischen Wohnungspreise
in Vorarlberg um +26,0% angezogen.
KÄRNTEN
Anzahl der Verkäufe und Wert der gehandelten Wohnungen stabil
Kärnten legte mit 1.140 verbücherten Eigentumswohnungen um 185 Mio. Euro im Vergleich zum ersten Halbjahr
2015 wertmäßig leicht zu (Vorjahr 183,5 Mio. Euro). Die Anzahl der Verbücherungen liegt hingegen
um 29 Eigentumswohnungen (-2,5%) unter dem Vorjahr.
Auf die Landeshauptstadt Klagenfurt entfielen 489 Verbücherungen und weitere 255 auf Villach Stadt+Land, 143
auf Spittal/Drau und noch 102 auf Klagenfurt-Land. Die restlichen Bezirke liegen darunter.
In Kärnten insgesamt notieren die Wohnungspreise im ersten Halbjahr 2016 mit 146.256 Euro um +3,6% über
dem Vorjahreswert. Für den Landestrend besonders wichtig ist natürlich vor allem die Entwicklung in Klagenfurt,
wo eine Wohnung typischerweise 147.019 Euro (-0,8%) kostete. Villach Stadt+Land liegen mit 150.586 Euro (+2,7%)
knapp darüber. Der Bezirk Spittal kratzt sogar an der magischen 200.000 Euro-Grenze pro Wohneinheit: 199.441
Euro und +16,7% teurer als 2015. Auch die mengenmäßig nicht so ins Gewicht fallenden Bezirke Feldkirchen,
Hermagor, St. Veit/Glan und Wolfsberg melden zweistellige Wertsteigerungen. Signifikant unter dem Vorjahresniveau
präsentieren sich die Wohnungspreise in Klagenfurt Land und Völkermarkt.
BURGENLAND
Anzahl-, Gesamtwert- und Preis-Entwicklung deutlich über dem Österreich-Schnitt
Das Burgenland liegt im ersten Halbjahr 2016 mit 285 verkauften Wohnungen um 25 Mio. Euro am Ende der Bundesländerliste,
aber weit über dem Trend: Von Jänner bis Juni 2016 wurden in den pannonischen Grundbüchern um +12,2%
mehr Wohnungskäufe eingetragen und deren Gesamtwert lag dabei um +27,8% über dem Vorjahresvergleichswert.
Die typischen Eigentumswohnungspreise im Burgenland haben im Jahresvergleich – nach einem Dämpfer im Jahr
zuvor – spürbar angezogen, nämlich +14,0% auf 82.140 Euro.
Mengenmäßig die stärksten Bezirke waren Eisenstadt (Stadt+Land+Rust) mit 101 verbücherten
Wohneinheiten, Neusiedl mit 77 und Mattersburg mit 44.
Eigentumswohnungen: Erstmals Preise für NEUBAU versus GEBRAUCHT
Salzburg bzw. Vorarlberg sind Spitzenreiter
Erstmals hat RE/MAX Austria Statistik die Preise für Neubau-Wohnungen und die Preise von gebrauchten Wohnungen
auch separat erhoben und berechnet. Daher gibt‘s auch noch keine Jahresvergleiche.
Von den insgesamt 23.319 verbücherten Wohnungen gelten 16.268, also 70%, als gebrauchte Wohnungen und 7.051,
also 30%, als Neubau oder neuwertig saniert. Diese Werte schwanken in den Bundesländern – mit Ausnahme vom
Burgenland – nur minimal.
NEUBAU
Die durchschnittlichen Preise für Neubau-Eigentumswohnungen in Österreich liegen bei 238.268 Euro. An
der Spitze bei den Neubau-Wohnungspreisen liegt das Bundesland Salzburg mit 279.091 Euro, gefolgt von Vorarlberg
mit 276.495 Euro, Wien mit 267.062 Euro und Tirol mit 265.209 Euro. Danach folgen – mit deutlichem Abstand – die
Bundesländer Kärnten mit 214.267 Euro für eine Neubau-Wohnung, Oberösterreich mit 209.285 Euro,
Niederösterreich mit 207.109 Euro und die Steiermark mit 180.433 Euro. Schlusslicht bei den Preisen für
eine Neubau-Wohnung ist das Burgenland.
GEBRAUCHTWOHNUNGEN
Die gebrauchten Wohnungen waren laut RE/MAX ImmoSpiegel im Österreichschnitt den neuen Eigentümern 152.902
Euro wert. Am meisten zahlten die Vorarlberger mit 199.630 Euro, gefolgt von den Tirolern mit 190.591 Euro, den
Wienern mit 178.354 Euro und den Salzburgern mit 173.834 Euro. In der Verfolgergruppe die Gebraucht-Wohnungspreise
in Oberösterreich mit 134.611 Euro, in Niederösterreich mit 126.952 Euro, in Kärnten mit 114.837
Euro, in der Steiermark mit 105.818 Euro und mit deutlichem Abstand das Burgenland mit 79.013 Euro.
„In den Ballungszentren gibt es für die Bauträger beim Wohnungsneubau die Herausforderung der hohen und
weiter steigenden Grundstückskosten. Das ist unausweichlich. Allerdings: Wenn, wie die Website des Bundeskanzleramtes
selbst schreibt, nicht einmal die Wiedergabe der wichtigsten Baugesetze und Bauordnungen dort möglich ist,
da es in Österreich nicht eine, sondern 9 unterschiedliche Bauordnungen gibt – weil das Bauwesen Ländersache
ist – dann muss man sich schon fragen, ob denn Holz, Beton und Ziegel in den Bundesländern unterschiedlich
stabil sind und unterschiedlich schnell brennen.
Vereinheitlichungen und Vereinfachungen der Bauvorschriften seitens der Politik sind gefordert, wenn Neubauwohnungen
auch zukünftig für breite Kreise noch erschwinglich sein sollen“, so Nenning.
WOHNUNGSPREIS-PROGNOSE AUS DEM INTERNET
Ein wichtiger Indikator für die allernächste Zukunft ist das Immobilien-Angebot im Internet, nämlich
die Anzahl der Angebote und die Veränderung der Angebotspreise im Zeitverlauf, weniger die geforderten Preise
an sich, weil die ja häufig nicht bezahlt werden.
Im RE/MAX Web-Radar analysiert RE/MAX nicht nur das Angebot einer einzigen Immobilienplattform, sondern das Angebot
im Internet. Imabis – Roland Schmid liefert die Grunddaten dazu: Der im Internet sichtbare Immobilienmarkt wird
erfasst und die über Makler, Bauträger oder Genossenschaften angebotenen Immobilien ebenso abgebildet
wie jene von Privatanbietern.
„Mit dem RE/MAX Web-Radar haben wir ein zuverlässiges Instrument zur Beschreibung der aktuellen Angebotssituation,
was uns wiederum gute Prognose-Möglichkeiten bietet“, meint Nenning.
Aus den Internetdaten vom Juli ergibt sich für Österreich aktuell folgendes Bild: Ein größeres
Angebot an Eigentumswohnungen als im Jahr zuvor, nämlich um +1,2%.
Die Angebotspreise dieser Eigentumswohnungen sind typischerweise um +3,8% über denen des Vorjahres. Dabei
fällt auf, dass die Preise, die im unteren Preisviertel mit +0,5% konstant bleiben, in der Mitte um +2,1%
anziehen und im oberen Preisviertel um +5,3% nach oben gehen.
„Die Kombination eines steigenden Angebots und weitgehend stabile Preisvorstellungen der Verkäufer, dazu günstige
Finanzierungsbedingungen, all das lässt auch in den nächsten Monaten eine rege Kauf- und Verkaufstätigkeit
bei Eigentumswohnungen erwarten“, so Reikersdorfer.
Sicherheit aus dem Grundbuch
Die Grundlagen für die verlässlichsten verfügbaren Immobilienmarkt-Daten in Österreich liefert
das Grundbuch mit seinen öffentlich zugänglichen Kaufverträgen, die von IMMOunited – Roland Schmid
in der Kaufvertrags-Sammlung komplett erfasst und von RE/MAX Austria ausgewertet, analysiert und im RE/MAX Immospiegel
veröffentlicht werden.
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