Mammoth Yosemite Airport/Horn (nöwpd) - Ende September hebt vom Mammoth Yosemite Airport in Zentral-Kalifornien
ein Spezialflugzeug der US-Weltraumbehörde NASA ab, das die auch im Spätsommer schneebedeckten, bis zu
4.400 Meter hohen Berge der Sierra Nevada überfliegen wird. An Bord der Maschine mit dem Namen „Airborne Snow
Observatory“ ist ein Laser-Scanner der in Horn im Waldviertel ansässigen Firma Riegl Laser Measurement Systems.
Aufgabe des in einem kleinen Metallkasten am Rumpf des Jets untergebrachten High-Tech-Gerätes: die exakte
Höhe der Schneedecke an bestimmten Punkten des Gebirgszuges zentimetergenau zu messen.
„75 bis 80 Prozent aller vorhandenen Wasserreserven Kaliforniens stammen aus der Schneeschmelze der Sierra Nevada“,
erklärt NASA-Projektleiter Tom Painter. Um den seit geraumer Zeit unter anhaltender Trockenheit leidenden
Bundesstaat auch in Zukunft zuverlässig mit dem lebensnotwendigen Nass zu versorgen, sei es enorm wichtig
zu wissen, „wie groß zu einer bestimmten Jahreszeit die Menge an Schnee ist, in welcher Höhenlage und
wie schnell er schmilzt.“ Diese Informationen seien essentiell für die Wasserversorger, die Landwirtschaft
und Kraftwerksbetreiber.
„Unsere Messungen helfen den Behörden, bei drohender Dürre rechtzeitig entsprechende Sicherheitsvorkehrungen
zu treffen“, sagt Johannes Riegl, Marketingchef des Waldviertler Unternehmens. Immerhin leben allein in der nahen
San Francisco Bay Area rund 2,6 Millionen Menschen. Geflogen ist das „Airborne Snow Observatory“ mit dem High-Tech-Laser
zum Zweck der Schneehöhen-Bestimmung heuer auch schon zweimal in Colorado über dem Rio Grande Basin,
dem Quellgebiet des Rio Grande in den Rocky Mountains.
Seit 1978 beschäftigt sich Riegl in Horn mit der Entwicklung und Herstellung von Laser- und Radartechnik sowie
Elektrooptik. Auf diesem Sektor bietet das Unternehmen das weltweit größte Produktspektrum und liefert
Instrumente für Öl-Terminals, Container-Häfen, den Flugzeugbau bis zu Laser-Geräten für
Sicherheitsbehörden. Neben Großkunden, wie z.B. den japanischen Autobauern Mitsubishi oder Honda, arbeitet
Riegl auf dem Entwicklungssektor auch eng mit diversen internationalen Organisationen – etwa der europäischen
Weltraumorganisation ESA – zusammen. Riegl-Instrumente finden sich in den großen Seehäfen von Rotterdam,
Abu Dhabi und Kobe genauso wie auf Flughäfen. So sind u.a. die Airports Wien-Schwechat und Stockholm mit Riegl-Geräten
zur Entfernungsmessung andockender Jets ausgerüstet.
Mit 170 Beschäftigten hat Riegl 2015 einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro erwirtschaftet. Bei einem Exportanteil
von 99 Prozent beliefert der Waldviertler Spezialbetrieb vor allem den EU-Raum, die USA und China. Riegl hat mehr
als 60 nationale und internationale Patente angemeldet.
|