WKNÖ-Präsidentin Zwazl: „Vordenker für Erfolgsmodell Sozialpartnerschaft“
Lassee/St. Pölten (wknoe) - Mit der feierlichen Enthüllung eines Gedenksteins anlässlich
der 100. Wiederkehr seines Geburtstags haben Wirtschaftskammer Niederösterreich und seine Heimatgemeinde Lassee
dem legendären Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich, Rudolf Sallinger, gedacht. „Sallinger
war zugleich Wegbereiter der Internationalisierung der heimischen Wirtschaft, Visionär für eine praxisorientierte
Aus- und Weiterbildung und über Jahrzehnte Vordenker und Vorleber für das Erfolgsmodell Sozialpartnerschaft“,
so Sonja Zwazl, die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ) in ihrer Festrede.
Lassees Bürgermeister Karl Grammanitsch betonte, Sallinger habe mehr als 25 Jahre „nachhaltig und prägend“
an der Spitze der Wirtschaftskammer gewirkt, man könne stolz sein, „dass Sallinger in Lassee seine Heimat
hatte“.
Besonders unterstrich Zwazl Sallingers Bedeutung als Begründer der Außenwirtschaftsorganisation der
Wirtschaftskammer – „ein Blick über den Tellerrand, der im wahrsten Sinn des Wortes Grenzen überschritten
hat und – mit mittlerweile über 100 Stützpunkten in der ganzen Welt - bis heute wirkt.“ Mittlerweile
exportieren Niederösterreichs Unternehmen Waren im Wert von über 20 Milliarden Euro im Jahr. Zwazl: „Unsere
Außenwirtschafts-Center stehen für unsere Wirtschaft als Türöffner beim Schritt über
die Grenzen bereit – als mit Abstand größte Serviceeinrichtung in Sachen Export im Land.“ Dass der Gedenkstein
nun gerade im Europapark von Lassee enthüllt werden könne, passe perfekt „zum Europäer und Weltmenschen“
Rudolf Sallinger.
„Konstruktive Zusammenarbeit“ statt „oberflächliche Scheingefechte“
Zugleich betonte die WKNÖ-Präsidentin das besondere Vertrauen, dass Sallinger mit seinem Sozialpartner-Gegenüber
Anton Benya verbunden habe und das zeige, „dass konstruktive Zusammenarbeit und Problemlösung letztlich immer
mehr zählt als schöne Bilder und oberflächliche Scheingefechte ohne Lösungskompetenz“. Überdies
würdigte Zwazl Sallinger als einen „bodenständigen Unternehmer und Interessenvertreter, der ganz genau
gewusst hat, was Betriebe brauchen und wie wichtig gerade auch kleine und mittlere Unternehmen für den gesamten
Wirtschaftsstandort sind“.
Rudolf Sallinger wurde am 3. September 1916 in Lassee geboren. Von 1964 bis 1990 stand er, als direkter Nachfolger
von Julius Raab, an der Spitze der Wirtschaftskammer Österreich. Von 1966 bis 1990 gehörte er als Abgeordneter
dem Nationalrat an. Am 7. März 1992 ist Sallinger nach schwerer Krankheit in Wien verstorben. Er liegt in
einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof – in unmittelbarer Nachbarschaft von Leopold Figl und Julius Raab.
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