Am 07.09. haben sich die beiden Landesregierungen von Graubünden und Südtirol in
der Tschenglsburg ausgetauscht. Die Themen: Zugverbindung, Stilfserjoch, Migration, Bahnverbindung, Stilfserjoch
und Migration
Bozen (lpa) - Jedes Jahr trifft sich die Südtiroler Landesregierung mit der gesamten Kantonalregierung
von Graubünden, um gemeinsame Themen und mögliche überregionale Projekte zu besprechen. Ein Jahr
finden die Gespräche im Kanton Graubünden statt, im nächsten in Südtirol – heuer hat die Südtiroler
Landesregierung in die Tschenglsburg in Laas geladen. „Wir haben uns auch in diesem Jahr gefreut, der Einladung
nach Südtirol Folge zu leisten und uns auf freundschaftlicher Basis mit der Südtiroler Landesregierung
auszutauschen“, sagte der Regierungspräsident von Graubünden, Christian Rathgeb beim anschließenden
Pressestatement auf dem Firmengelände der Lasa Marmor in Laas. Im Anschluss daran nutzte die Graubündner
Delegation die Gelegenheit, den Jennwand-Marmorbruch zu besichtigen. Die Mehrheit der Lasa Marmor ist nämlich
in den Händen von Schweizer Investoren und kann daher als eine Art Symbol der Verbindung beider Regionen angesehen
werden.
Projekt Natur- und Erlebnisraum Stilfserjoch
„Bei den heutigen Gesprächen ist es zunächst darum gegangen, ein nachhaltiges Konzept zur Aufwertung
des gesamten Nationalparks Stilfserjoch auf eine staatenübergreifende Ebene zu bringen“, sagte der Südtiroler
Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Eine Vorarbeit dazu ist schon von der Region Lombardei und Südtirol geleistet
worden. Um einen Schritt weiter auf dem Weg zu einem Natur- und Erlebnisraum zu kommen, wäre es schön,
wenn auch der Kanton Graubünden und der Ort Müstair involviert werden könnte“, erklärte der
Landeshauptmann. „Wir haben durchaus Nägel mit Köpfen gemacht, so dass nun alle auf der operativen Ebene
die nächsten Schritte setzen können“, bestätigte Rathgeb.
Zugverbindung zwischen Mals und Müstair
Der zweite Punkt auf der Tagesordnung war das Projekt zur Eisenbahnanbindung des Vinschgaus an das Schweizer
Bahnnetz. Die beiden Landesregierungen waren anhand des ersten Konzeptpapiers zum Schluss gekommen, dass es noch
„der Analyse einiger technischer Fragen bedarf, für die sich die zuständigen Räte in einer getrennten
Runde treffen möchten“, sagte Südtirols Landeshauptmann. „Das prinzipielle Interesse ist jedenfalls auch
von unserer Seite da, aber in Puncto Finanzierbarkeit ist es so, dass ein solches Projekt unmöglich von Graubünden
und Südtirol allein zu stemmen ist“, unterstrich der Graubündner Regierungschef.
Migration
Das dritte Thema betraf die Migrationsproblematik. „Wir haben uns über unsere jeweiligen Systeme der Unterbringung
und der Integration der Asylsuchenden ausgetauscht, einige Parallelen erkannt, aber auch durchaus voneinander lernen
können“, räumte Kompatscher ein. Erfreulich sei es, dass in beiden Ländern die Flüchtlingsströme
deutlich abgenommen haben. „Auch in dieser Hinsicht möchten wir weiterführende bilaterale Treffen der
jeweiligen Departements organisieren“, sagte Rathgeb abschließend.
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