Wirtschaftspolitische Unsicherheiten und schwache Konjunkturaussichten belasten Stimmung der
Investoren – Geschäftsklima verschlechtert sich in beinahe allen Ländern. Russland verbessert sich neuerlich
leicht
Wien (ökb) - Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) fällt in der August-Erhebung
2016 um 1,2 Punkte auf einen Wert von 84,9 (Basisjahr 2007=100). Dies fußt einerseits darauf, dass die aktuelle
Geschäftslage pessimistischer als noch vor drei Monaten eingeschätzt wird. Andererseits werden auch die
Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate nach unten revidiert. Diese Entwicklungen sind –
mit wenigen Ausnahmen - sowohl auf Ebene der einzelnen Länder als auch auf Branchenebene zu beobachten.
In nahezu allen Ländern kühlt sich das Geschäftsklima ab. Im Vergleich zur letzten Erhebung, die
vor dem BREXIT-Referendum stattfand, zeigt sich eine sinkende Zuversicht der Direktinvestoren auch in der Region.
Das Ergebnis des Volksentscheids in Großbritannien dürfte demnach auch eine Auswirkung auf die Stimmung
der Direktinvestoren in MOE gehabt haben. Zudem dürften von der nach wie vor schwächelnden Konjunktur
in Westeuropa für die kommenden Monate keine positiven Impulse erwartet werden.
In Folge dessen kühlt sich das Geschäftsklima in 9 von 12 Ländern ab. Während es in Polen unverändert
bleibt, kann in Bosnien und Herzegowina eine leichte Verbesserung beobachtet werden. Auch in Russland verbessert
sich der Indikator geringfügig, wenngleich auch die Stimmung der Befragten nach wie vor mehrheitlich negativ
ist. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate hellen sich zwar abermals auf, nach Meinung
der Befragten ist die aktuelle Geschäftslage weiterhin sehr unbefriedigend.
Zusammengefasst weist Polen im Ländervergleich das beste Geschäftsklima auf, Russland nach wie vor das
schlechteste.
Geschäftsklima-Indikator verschlechtert sich beinahe in allen Branchen – die einzige Ausnahme bildet die
Immobilienwirtschaft
Die Befragung der Direktinvestoren zur Lage und den Zukunftserwartungen hinsichtlich ihrer Beteiligungen in MOE
zeigt, dass sich die Stimmung in 9 von 10 Branchen abgekühlt hat bzw. gleichbleibt. Eine Ausnahme stellt die
Immobilienwirtschaft dar: Hier kommt es zur einzig nennenswerten Verbesserung des Geschäftsklimas. Dafür
ist vor allem das aktuelle Geschäftsumfeld der Niederlassungen in der Region verantwortlich. Der Anteil der
Direktinvestoren, die einen besseren als saisonüblichen Geschäftsgang melden, ist in den vergangenen
zwölf Monaten von 18 % auf 40 % gestiegen. Gerade das nach wie vor bestehende Niedrigzinsumfeld in Kombination
mit gestiegener allgemeiner Unsicherheit dürfte nachfrageseitig dafür mitverantwortlich sein.
Über den OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE)
Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) basiert auf vierteljährlichen Primärerhebungen
unter rund 400 Entscheidungsträgern von MOE-Headquarters mit Sitz in Österreich, die zu rund 1.900 ihrer
Unternehmensbeteiligungen in Mittelosteuropa befragt werden. Erhoben werden die Einschätzungen der Direktinvestoren
zur aktuellen Geschäftslage sowie deren Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den Unternehmensbeteiligungen
vor Ort (Geschäftsklima), Expansions- und Investitionsstrategien der Unternehmen in MOE, Beurteilungen der
Standortqualität Österreichs als Brückenkopf für das Mittelosteuropa-Geschäft und schließlich
Einschätzungen zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung in der Region.
Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa bietet differenzierte Analysen nach Ländern, Branchen und
Unternehmensgrößen. Als Ergebnis stehen der Wirtschaft Frühindikatoren zur Verfügung, die
praxisnahe Aussagen und Prognosen unter anderem über den Geschäftserfolg von Direktinvestoren in einzelnen
Ländern Mittelosteuropas und in der Gesamtregion ermöglichen.
Über die Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB)
Die Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB) ist Österreichs zentraler Finanz- und Informationsdienstleister
für Exportwirtschaft und Kapitalmarkt. Ihre speziellen Services stärken den Standort Österreich
und unterstützen die Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Die vielfältigen Dienstleistungen stehen Unternehmen
und Finanzinstitutionen sowie Einrichtungen der Republik Österreich zur Verfügung.
Die OeKB handelt sektorübergreifend, zentral, neutral und in Übereinstimmung mit ihrer Nachhaltigkeitspolitik.
Das 1946 gegründete Spezialinstitut steht im Eigentum von Kommerzbanken mit Sitz in Österreich.
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