Wertvollen Lebensraum vor der
 Haustür erkennen und schützen

 

erstellt am
07. 09. 16
09:00 MEZ

Neue Broschüre „Biotopschutzprogramm des Naturschutzbundes Burgenland“ stellt 52 Biotope im Burgenland vor
Eisenstadt (blms) - Die neue Broschüre „Biotopschutzprogramm des Naturschutzbundes Burgenland“ stellte Naturschutzlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf mit Mag. Dr. Klaus Michalek, Geschäftsführer des Naturschutzbundes Burgenland, am 06.09. vor. Die Broschüre beschreibt 52 Biotopschutzflächen im Land und soll die Bedeutung und Schutzwürdigkeit von Natur- und Landschaftsvielfalt im unmittelbaren Lebensumfeld in den Blickpunkt rücken. „Mit der Erkenntnis, dass der Naturschutz nicht nur im Nationalpark oder den Naturparks stattfindet, sondern dass vielleicht auch in der eigenen Gemeinde eine Fläche liegt, die Lebensraum für eine gefährdete Tier- oder Pflanzenart ist, entsteht ein neues Bewusstsein für den Arten- und Landschaftsschutz“, ist Eisenkopf überzeugt. Das Projekt wurde vom Land aus Mitteln des Landschaftspflegefonds mit 25.000 Euro gefördert.

Sechs Naturparks, der grenzüberschreitende Nationalpark Neusiedler See–Seewinkel und viele weitere geschützte Flächen unterstreichen den hohen Stellenwert des Naturschutzes im Burgenland. Zahlreiche oft sehr kleine, weniger bekannte oder beachtete Gebiete in den Gemeinden beherbergen indes eine Vielzahl von teils gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, die ohne Schutz früher oder später gänzlich verschwinden würden.

Genaue Beschreibung mit Fotos, Karten und Pflegemaßnahmen
52 solcher Lebensräume mit einer Gesamtfläche von 102,5 ha und 15 verschiedenen Biotoptyopen – vom Halbtrockenrasen über die Feuchtwiese bis zum Auwald – betreut der Naturschutzbund Burgenland im Rahmen des Biotopschutzprogramms im gesamten Land. Diese Biotope, von Gattendorf im Bezirk Neusiedl bis nach Bonisdorf im Bezirk Jennersdorf, wurden nun in der Broschüre „Biotopschutzprogramm des Naturschutzbundes Burgenland“ zusammengefasst. Die Gebiete werden anhand von Fotos, Kartendarstellungen und naturkundlicher Informationen samt den erforderlichen Pflegemaßnahmen vorgestellt. „Damit rückt die Bedeutung von Naturschutz auf Gemeindeebene wieder in den Vordergrund. Die Anführung der Pflegemaßnahmen ist eine wichtige Grundlage für die Durchführung und Überwachung dieser Maßnahmen im Sinne eines nachhaltigen Naturschutzes“, erläutert Eisenkopf. 25.000 Euro stellt das Land deshalb aus Mitteln des Landschaftspflegefonds für das Projekt bereit. Der Großteil dieser Förderung wird für Pflegemaßnahmen benötigt, es fallen aber auch Kosten für Pacht sowie Fahrt- und Personalkosten an.

Die Broschüre kann gegen eine freie Spende beim Naturschutzbund Burgenland unter +43 (0)664 8453047 oder burgenland@naturschutzbund.at erworben werden.

Kampagne „Jeder Quadratmeter zählt“ und Projekt „Fischottermanagement“
Bei einer Reihe weiterer Projekte neben dem Biotopschutzprogramm arbeiten Land und Naturschutzbund zusammen. „Jeder Quadratmeter zählt“, eine Bundesinitiative, wirbt für eine artenreiche Kulturlandschaft. Jede landwirtschaftliche, private oder öffentliche Fläche, die mit Wildblumen bewachsen wird, kann unter „naturverbindet.at“ gemeldet werden. Dort findet man Informationen zur Kampagne, zum Anlegen, Erhalt und zur richtigen Pflege einer Wildblumenwiese sowie das Meldeformular, ebenso die gemeinsam gesammelten Quadratmeter für jedes Bundesland.

Eine weitere Kooperation betrifft das Projekt „Fischottermanagement Burgenland“, bei dem durch Errichtung eines Fischotter-Ombudsmannes als Anlaufstelle für betroffene Fischteichbewirtschafter große Erfolge erzielt worden sind; diese sollen durch eine Laufzeitverlängerung bis Ende 2017 fortgesetzt werden.

Gemeinsame Projekte über 1 Mio. Euro für die nächsten drei Jahre
Projekte mit einem Gesamtbudget von knapp 1 Mio. Euro sind für gemeinsame Projekte von Land und Naturschutzbund für die nächsten drei Jahre geplant, darunter etwa die Förderung einer naturschutzfachlichen Beratung für Gemeinden, das Flussmanagement im Europaschutzgebiet Lafnitztal oder ein Projekt zur Revitalisierung von Feuchtwiesen und Niedermooren im Burgenland.

„Naturschutzbund leistet unverzichtbaren Beitrag für Naturschutz“
„Das sind wichtige und nachhaltige Investitionen in den Erhalt einer intakten Natur und zur Sicherung der Lebensqualität im Burgenland“, betont Eisenkopf, die sich auch für das große Engagement des Naturschutzbundes ausdrücklich bedankt. „Ein derart umfassender Naturschutz, wie er derzeit im Burgenland stattfindet, wäre ohne das Engagement von NGOs nicht möglich. Der Naturschutzbund leistet dazu einen wertvollen und unverzichtbaren Beitrag“. Insgesamt gibt das Land jährlich rund 17 Mio. Euro für den Bereich Umwelt-, Natur- und Artenschutz aus.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at
http://www.eisenstadt.at
http://www.oberwart.at
http://www.mattersburg.gv.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at