Neue Broschüre „Biotopschutzprogramm des Naturschutzbundes Burgenland“ stellt 52 Biotope
im Burgenland vor
Eisenstadt (blms) - Die neue Broschüre „Biotopschutzprogramm des Naturschutzbundes Burgenland“ stellte
Naturschutzlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf mit Mag. Dr. Klaus Michalek, Geschäftsführer des Naturschutzbundes
Burgenland, am 06.09. vor. Die Broschüre beschreibt 52 Biotopschutzflächen im Land und soll die Bedeutung
und Schutzwürdigkeit von Natur- und Landschaftsvielfalt im unmittelbaren Lebensumfeld in den Blickpunkt rücken.
„Mit der Erkenntnis, dass der Naturschutz nicht nur im Nationalpark oder den Naturparks stattfindet, sondern dass
vielleicht auch in der eigenen Gemeinde eine Fläche liegt, die Lebensraum für eine gefährdete Tier-
oder Pflanzenart ist, entsteht ein neues Bewusstsein für den Arten- und Landschaftsschutz“, ist Eisenkopf
überzeugt. Das Projekt wurde vom Land aus Mitteln des Landschaftspflegefonds mit 25.000 Euro gefördert.
Sechs Naturparks, der grenzüberschreitende Nationalpark Neusiedler See–Seewinkel und viele weitere geschützte
Flächen unterstreichen den hohen Stellenwert des Naturschutzes im Burgenland. Zahlreiche oft sehr kleine,
weniger bekannte oder beachtete Gebiete in den Gemeinden beherbergen indes eine Vielzahl von teils gefährdeten
Tier- und Pflanzenarten, die ohne Schutz früher oder später gänzlich verschwinden würden.
Genaue Beschreibung mit Fotos, Karten und Pflegemaßnahmen
52 solcher Lebensräume mit einer Gesamtfläche von 102,5 ha und 15 verschiedenen Biotoptyopen – vom
Halbtrockenrasen über die Feuchtwiese bis zum Auwald – betreut der Naturschutzbund Burgenland im Rahmen des
Biotopschutzprogramms im gesamten Land. Diese Biotope, von Gattendorf im Bezirk Neusiedl bis nach Bonisdorf im
Bezirk Jennersdorf, wurden nun in der Broschüre „Biotopschutzprogramm des Naturschutzbundes Burgenland“ zusammengefasst.
Die Gebiete werden anhand von Fotos, Kartendarstellungen und naturkundlicher Informationen samt den erforderlichen
Pflegemaßnahmen vorgestellt. „Damit rückt die Bedeutung von Naturschutz auf Gemeindeebene wieder in
den Vordergrund. Die Anführung der Pflegemaßnahmen ist eine wichtige Grundlage für die Durchführung
und Überwachung dieser Maßnahmen im Sinne eines nachhaltigen Naturschutzes“, erläutert Eisenkopf.
25.000 Euro stellt das Land deshalb aus Mitteln des Landschaftspflegefonds für das Projekt bereit. Der Großteil
dieser Förderung wird für Pflegemaßnahmen benötigt, es fallen aber auch Kosten für Pacht
sowie Fahrt- und Personalkosten an.
Die Broschüre kann gegen eine freie Spende beim Naturschutzbund Burgenland unter +43 (0)664 8453047 oder burgenland@naturschutzbund.at erworben werden.
Kampagne „Jeder Quadratmeter zählt“ und Projekt „Fischottermanagement“
Bei einer Reihe weiterer Projekte neben dem Biotopschutzprogramm arbeiten Land und Naturschutzbund zusammen. „Jeder
Quadratmeter zählt“, eine Bundesinitiative, wirbt für eine artenreiche Kulturlandschaft. Jede landwirtschaftliche,
private oder öffentliche Fläche, die mit Wildblumen bewachsen wird, kann unter „naturverbindet.at“ gemeldet
werden. Dort findet man Informationen zur Kampagne, zum Anlegen, Erhalt und zur richtigen Pflege einer Wildblumenwiese
sowie das Meldeformular, ebenso die gemeinsam gesammelten Quadratmeter für jedes Bundesland.
Eine weitere Kooperation betrifft das Projekt „Fischottermanagement Burgenland“, bei dem durch Errichtung eines
Fischotter-Ombudsmannes als Anlaufstelle für betroffene Fischteichbewirtschafter große Erfolge erzielt
worden sind; diese sollen durch eine Laufzeitverlängerung bis Ende 2017 fortgesetzt werden.
Gemeinsame Projekte über 1 Mio. Euro für die nächsten drei Jahre
Projekte mit einem Gesamtbudget von knapp 1 Mio. Euro sind für gemeinsame Projekte von Land und Naturschutzbund
für die nächsten drei Jahre geplant, darunter etwa die Förderung einer naturschutzfachlichen Beratung
für Gemeinden, das Flussmanagement im Europaschutzgebiet Lafnitztal oder ein Projekt zur Revitalisierung von
Feuchtwiesen und Niedermooren im Burgenland.
„Naturschutzbund leistet unverzichtbaren Beitrag für Naturschutz“
„Das sind wichtige und nachhaltige Investitionen in den Erhalt einer intakten Natur und zur Sicherung der Lebensqualität
im Burgenland“, betont Eisenkopf, die sich auch für das große Engagement des Naturschutzbundes ausdrücklich
bedankt. „Ein derart umfassender Naturschutz, wie er derzeit im Burgenland stattfindet, wäre ohne das Engagement
von NGOs nicht möglich. Der Naturschutzbund leistet dazu einen wertvollen und unverzichtbaren Beitrag“. Insgesamt
gibt das Land jährlich rund 17 Mio. Euro für den Bereich Umwelt-, Natur- und Artenschutz aus.
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