Anschober: Immer mehr Probleme
 beim AKW-Projekt Hinkley Point C

 

erstellt am
06. 09. 16
10:00 MEZ

Die Chancen steigen, wenn Österreich und Deutschland die neuen Chancen nutzen
Bridgwater/Linz (lk) - Die UN-Espoo-Kommission schließt sich dem österreichischen Ansinnen an und fordert eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung für das britische AKW-Projekt Hinkley Point mit Nachbarländern. Österreich wurde nach starker Eigeninitiative schon im Frühjahr 2013 ins Verfahren eingebunden. Eine generelle grenzüberschreitende Prüfung für Hinkley Point wurde von Großbritannien aber abgelehnt, weil lt. deren Sicht bei einem AKW-Unfall keine maßgeblichen Auswirkungen auf andere Länder zu erwarten seien. Dies weisen diverse Expert/innen massiv zurück, darunter auch die Physikerin und Expertin für kerntechnische Sicherheit Oda Becker, die in ihrer Fachstellungnahme zum Ergebnis kommt, dass schwere Unfälle für das AKW Hinkley Point C nicht ausgeschlossen sind.

LR Rudi Anschober: „Wir alle können uns noch an die massive Verstrahlung großer Teile Europas nach dem SuperGAU von Tschernobyl erinnern. Das britische Herunterspielen der atomaren Gefahr durch das Projekt Hinkley Point auch für andere Länder Europas ist ein Skandal! Ich habe mich nun an die deutsche Umweltministerin Hendricks gewandt, um sie auf die Empfehlung der Espoo-Kommission aufmerksam zu machen und den Druck auf Großbritannien durch eine deutsche Teilnahme an der UVP zu erhöhen. Es kann keine Frage des Willens sein, sondern muss ein absolutes Muss sein, bei derartigen gefährlichen Projekten auch Nachbarländer und deren Bevölkerung einzubinden. Über die vielen atomkritischen Bürger/innen darf nicht einfach drüber gefahren werden! Deutschland muss jetzt die Initiative setzen für eine grenzüberschreitende UVP für Hinkley Point C. Das würde übrigens auch weitere massive Verzögerungen bringen.“

EdF in schwerer Krise – Hinkley Point spaltet das Unternehmen – Das „Ja“ von EdF zum teuersten Kraftwerk der Welt wackelt!

Dem EdF-Konzernchef Jean-Bernard Lévy wird von den eigenen Arbeitnehmer/innen vorgeworfen, zu lügen; die französische Börsen-Polizei untersucht, ob er die Aktionäre korrekt über die Kosten der geplanten Reaktoren in Hinkley Point informiert habe.

Weiters klagen nun fünf Personalvertreter des Vorstandes vor dem Handelsgericht, weil man zum Zeitpunkt der Abstimmung nicht alle Informationen vorliege hatte, zudem schlechter informiert gewesen sei als CEO und Regierungsvertreter – sie plädieren auf die Annullierung der Finanzierungsentscheidung, die mit 10 zu 7 Stimmen für Hinkley Point ausgegangen war. Die Gewerkschaft war ohnehin lang gegen das Projekt, da die finanziellen Auswirkungen nicht abzuschätzen seien.

LR Rudi Anschober: „Bei all diesen Vorfällen zeigt sich, wie unwirtschaftlich die Atomenergie mittlerweile ist und wie nah die Atomkraft in Europa schon dem Abgrund ist. Ein letztes Aufbäumen zeigt die Branche mit den angestrebten staatlichen Subventionen – wenn die österreichische Nichtigkeitsklage aber Erfolg hat, und das schaut gut aus, dann ist das Aus der Atomenergie eingeleitet, dann hat auch der AKW-Ausbau in Temelin keine Chance!“

 

 

 

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