Frauenministerin unterstützt Hammerschmid-Vorstoß
Wien (bmfg) - „Das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nicht automatisch erledigt, wenn das Kleinkindalter
vorbei ist. Auch wenn die Kinder schon in der Schule sind, setzt sich das Problem fort – vor allem, wenn es darum
geht, wer die Kinder in den schulfreien Zeiten betreut. Relevant ist daher für wirkliche Vereinbarkeit nicht
nur, dass es genügend qualitativ hochwertige, leistbare Krippen- und Kinderbetreuungsplätze gibt, sondern
auch, dass Ganztagsschulformen ausgebaut werden und Ferienbetreuung angeboten wird“, unterstützt Frauenministerin
Sabine Oberhauser den Vorstoß der Bildungsministerin Sonja Hammerschmid, künftig Ferienbetreuung an
Schulen anzubieten.
Im Jahr 2015 besuchten österreichweit nur 20 Prozent aller SchülerInnen ganztägige Schulformen,
verschränkte Ganztagsschulstandorte gibt es nur 3,55 Prozent. Gleichzeitig arbeiteten 2015 47,7 Prozent der
Frauen im Jahresdurchschnitt Teilzeit (Männer 11,2 Prozent), während der Großteil der Überstunden
von Männern gemacht wird. Ein Drittel aller Teilzeitbeschäftigten arbeitet aufgrund von Kinderbetreuung
Teilzeit. Das ist der zweithöchste Anteil an Teilzeitbeschäftigten aufgrund von Kinderbetreuungspflichten
in der EU. Nur 19 Prozent der Teilzeitbeschäftigten wollen nicht Vollzeit arbeiten. Viele Frauen möchten
Stunden aufstocken, während Männer lieber weniger arbeiten und mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen
würden.
„Diese Daten zeigen: Vereinbarkeit ist zwar kein Frauenthema, nach wie vor ist es aber so, dass vor allem Frauen
Kinderbetreuungstätigkeiten übernehmen und oft langjährige Teilzeitbeschäftigungen in Kauf
nehmen, da keine ganztägige Betreuung vorhanden ist, die eine Vollzeit-Berufstätigkeit ermöglichen
würde. Ferienbetreuung an Schulen sowie der Ausbau von Ganztagsschulen wären wichtige Schritte, um diesem
Problem entgegenzuwirken“, so Oberhauser.
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