Maxi Blaha brilliert mit spannendem Monolog am Originalschauplatz Villa Paulick
Wien/Seewalchen am Attersee (klimt foundation) - Anlässlich ihres dreijährigen Bestehens hat die
Klimt-Foundation den zeitgenössischen Monolog SÜSSE WIENER DUNKELHEIT / TIEFHELLER SEE beauftragt, der
am 03.09. von Schauspielerin Maxi Blaha in der Villa Paulick in Seewalchen am Attersee zur Uraufführung gelangte.
Neben einer eigenen Sonderschau über Emilie Flöge im Klimt-Zentrum in Schörfling und einer neuen
wissenschaftlichen Publikation über die Modedesignerin, fördert die Klimt-Foundation auch die zeitgenössische
Auseinandersetzung mit Emilie Flöge im Bereich der darstellenden Künste.
Auf den Spuren der Modepionierin in der 1877 errichteten Villa Paulick
Für Maxi Blaha, die kürzlich als Bertha von Suttner (Feuerseele) und mit einem Monolog von Elfriede Jelinek
und Ingeborg Bachmann (Es gibt mich nur im Spiegelbild) internationale Erfolge feierte, war es „eine berührende
Herausforderung auf den Spuren der Modepionierin und wichtigen Frau an Klimts Seite zu wandeln: im historischen
Ambiente, mit Originalrequisiten und einem neuen, zeitgenössischen Text“.
Sonnenlichtleichte Komplexität und kritische Reflexionen auf heterosexuelle Begehrensstrukturen
Der von der 28-jährigen Germanistin Clara Gallistl verfasste Monolog lässt die gängigen Beziehungsklischees
beiseite. „Es war mein Wunsch, die zielstrebige, dichte und sonnenlichtleichte Komplexität dieser Frauenbiografie
zu einem menschlichen Charakter zu verdichten, an den sich das Publikum erinnert“ – schwärmt die junge Autorin,
die nach Abschluss ihres Studiums mit einem Startstipendium für Kulturmanagement des Bundeskanzleramtes und
einer Nominierung für das Hans-Gratzer-Dramatikerinnen- Stipendium des Schauspielhauses Wien ausgezeichnet
wurde. „Der Titel meines Textes stellt die immer noch anziehende, besondere Emotion der kulturgeschichtlichen Epoche
`Wien 1900´ neben das einzigartige Erleben der Seelandschaft Attersee. In der Perspektive meines Stückes
wirft die gealterte Flöge aus dem Wien der 1930er-Jahre einen sehnsuchtsvollen Blick zurück auf die Zeit
der berühmten Sommerfrischen und des Secessionismus, nicht ohne ihre kritischen Reflexionen auch heterosexuellen
Begehrensstrukturen, geschlechtlichen Arbeitsbedingungen und den politischen Implikationen ihres Schaffens zu widmen"
so Gallistl.
Wir geben Emilie Flöge ihre Stimme zurück
Briefe von Klimt an Flöge sind zahlreich erhalten, nicht aber Post von Flöge an Klimt. „Unsere Flöge-Sonderschau
im Klimt-Zentrum bereichern erstmals Arbeiten der zeitgenössischen Künstlerinnen Bernadette Huber und
Irene Andessner. Mit dem Stück von Clara Gallistl gehen wir nun einen für die Stiftung neuen Weg in der
darstellenden Kunst und geben Emilie Flöge damit auch wieder ihre Stimme zurück“, so Klimt-Expertin Sandra
Tretter, die in den vergangenen Jahren in die Korrespondenz von Gustav Klimt und Egon Schiele tauchte und das Stück
für die Klimt-Foundation nach einer Idee von Peter Weinhäupl beauftragte.
Weitere Vorstellungen mit Maxi Blaha, in einem neu gedachten Reformkleid von Designer Juergen Christian Hoerl,
sind ab Herbst 2016 an Originalschauplätzen von Gustav Klimt & Emilie Flöge in Wien und am Attersee
geplant.
SÜSSE WIENER DUNKELHEIT / TIEFHELLER SEE
Szenische Lesung von Maxi Blaha über Emilie Flöge
Text: Clara Gallistl
Viola: Martina Reiter
Kostüm: Jürgen Christian Hoerl
Plakat: Bernadette Huber
Im Auftrag von: Gustav Klimt | Wien 1900-Privatstiftung
Edition Klimt, Band 3:
Gustav Klimt. Emilie Flöge - Reform der Mode, Inspiration der Kunst, hrsg. von Sandra Tretter und Peter Weinhäupl.
Mit Beiträgen von Martina Leitner, Sonja Niederacher, Uwe Schögl, Paul H. Simpson, Verena Traeger, Sandra
Tretter und Angela Völker.
ISBN 978-3-7106-0070-8, € 19,90
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