Landesregierung bewilligt mehr als 210.000 Euro an EFRE-Mitteln
Bregenz (vlk) - Aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), die Vorarlberg
zur Verfügung stehen, hat die Landesregierung über 210.000 Euro für zwei grenzüberschreitende
Projekte mit dem Freistaat Bayern genehmigt. Im Projekt Phytamin wird die Erforschung pflanzlicher Proteine vorangetrieben.
Die weitere Entwicklung des länderübergreifenden Naturparks Nagelfluhkette steht im Mittelpunkt des Projekts
"Bewegende Natur – geschützte Lebensvielfalt", informiert Landeshauptmann Markus Wallner: "Das
EU-Förderprogramm zielt darauf ab, sich bietende Zukunftschancen noch stärker gemeinsam wahrzunehmen".
Wenn bei der Entwicklung des Wirtschafts-, Natur- und Lebensraumes benachbarte Länder und Regionen sich enger
abstimmen und engagiert zusammenarbeiten, würde ein Mehrwehrt für beide Seiten erreicht, ist der Landeshauptmann
überzeugt: "Gerade in den Bereichen Wirtschaft, Innovation, Bildung, Energie, Klimaschutz, Verkehr und
Tourismus ist sehr viel mehr möglich, wenn noch stärker kooperiert wird". Diese Potentiale gelte
es aufzuspüren und konsequent zu nützen, betont Wallner.
Enger Austausch über Landesgrenzen hinweg
Die Zusammenarbeit Vorarlbergs mit dem Freistaat Bayern sei "lange bewährt" und von "großem
gegenseitigen Vertrauen" gekennzeichnet, führt der Landeshauptmann aus. Beide Länder würden
seit vielen Jahren neben bilateralen Beziehungen einen engen Austausch im Rahmen der Internationalen Bodensee Konferenz
(IBK) und der ARGE ALP, der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer, pflegen, wo Bayern aktuell den Vorsitz innehat.
Erst im März dieses Jahres stattete Landeshauptmann Markus Wallner dem bayerischen Ministerpräsidenten
Horst Seehofer in München einen Besuch ab, um im Zuge eines partnerschaftlichen Arbeitsgesprächs mehrere
wichtige Fragestellungen zu diskutieren. "Es ging damals etwa um die geplanten Investitionen auf bayerischem
Staatsgebiet in die Bahninfrastruktur. Die Strecken Lindau–München sowie Lindau–Friedrichshafen–Ulm sollen
bis 2020/2021 elektrifiziert werden", verweist Wallner auf die auch für Vorarlberg bedeutsame Infrastrukturverbesserung.
Zwei neue Projekte
Im nunmehr mit einer Finanzierungszusage ausgestatteten Projekt "Phytamin" soll die Herstellung von
natürlichen (pflanzlichen) Proteinen bzw. Eiweißen weiter erforscht werden. Kooperationspartner sind
die Metzler Käse-Molke Gmbh aus Egg und die im bayerischen Kempten ansässige All Organic Trading GmbH,
die sich mit biologischen Fetten, Ölen und Proteinen beschäftigt. Aus den Forschungsergebnissen sollen
in der Folge innovative Produkte entwickelt werden. Ambitionierte Ziele verfolgen auch die neun Projektpartner
der grenzübergreifenden Destination Naturpark Nagelfluhkette, darunter neben den bayerischen Kommunen die
Vorarlberger Gemeinden Hittisau und Sibratsgfäll. Mit dem Projekt "Bewegende Natur – geschützte
Lebensvielfalt" sollen sowohl neu angedachte als auch vor Ort bereits bestehende Naturerlebnisangebote zu
einem themenspezifischen Netz ausgebaut werden.
Partnerschaftlich gestalten, Grenzen überwinden
Die Unterstützung für die beiden Projekte erfolgt über das EU-Programm INTERREG V-A Österreich–Bayern
2014–2020, das von den Ländern Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg gemeinsam mit dem Freistaat
Bayern erarbeitet wurde. Das Programm ist eines von 60 grenzübergreifenden Förderprogrammen innerhalb
der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (ETZ). Aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale
Entwicklung stehen auf europäischer Ebene für alle ETZ-Programme im Förderzeitraum 2014 bis 2020
insgesamt rund neun Milliarden Euro zur Verfügung. Die Dotierung für das INTERREG-Programm Österreich–Bayern
2014–2020 beläuft sich auf 54,5 Millionen Euro.
Weitere Informationen zum INTERREG V-A Programm Österreich – Bayern 2014-2020 finden sich unter http://www.interreg-bayaut.net
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