Mitterlehner: Den technologischen Wandel als Chance begreifen - Leichtfried: Innovation muss
gesellschaftlichen Mehrwert bringen
Wien (bmwfw) - Über den Nutzen, den Forschung, Technologie und Innovation für die Wirtschaft,
die Gesellschaft und jede Einzelne bzw. jeden Einzelnen bringen, diskutierten über 700 Spitzenvertreter aus
Forschung und Innovation, aus Wirtschaft und Verwaltung beim diesjährigen FFG FORUM, das am 15.09. im Wiener
Museumsquartier stattfand. Im Rahmen der Veranstaltung verwies Vizekanzler und Wissenschafts-, Forschungs- und
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner darauf, dass in den letzten Jahren viele wichtige Impulse gesetzt wurden.
„2016 erreichen die Forschungsausgaben in Österreich erstmals über 10 Milliarden Euro. Wir liegen hier
an dritter Stelle in Europa, nach Deutschland und Dänemark. Um den Innovationsstandort Österreich langfristig
in der Weltspitze zu etablieren, müssen wir die den technologischen Wandel als Chance begreifen, die Vernetzung
von Wissenschaft und Wirtschaft weiter vorantreiben und den Output der bestehenden Systeme steigern.“ Für
Infrastruktur- und Technologieminister Jörg Leichtfried stand der gesellschaftlichen Mehrwert im Zentrum:
„Forschung und Innovation stärken den Wirtschaftsstandort Österreich und sichern Arbeitsplätze.
Sie leisten so einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, auch in den Bereichen Verkehr, bei der öffentlichen
Sicherheit oder mit unterstützenden Technologien für ältere Menschen.“
Mitterlehner hob hervor, dass Maßnahmen wie der Ausbau der Fachhochschulen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen
für alternative Finanzierungen, die Aufstockung der Forschungsprämie und neue Förderprogramme wichtige
Impulse setzen würden, um den Forschungsstandort Österreich auch für ausländische Unternehmen
attraktiv zu gestalten. „Gerade im Forschungs- und Technologiebereich spielt die globale Vernetzung eine entscheidende
Rolle, um international wettbewerbsfähig zu sein. Hier hat die FFG eine wichtige Funktion, um Unternehmen
zu helfen, neue Märkte zu erschließen und vom Know-how internationaler Partner zu profitieren. Rund
70 Prozent der Förderungen gehen direkt an Unternehmen und daher ist jeder über die FFG investierte Euro
auch eine Investition in den Wirtschafts- und Arbeitsstandort Österreich. “
Leichtfried betonte die neuen Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung aller gesellschaftlichen Bereiche
für heimische Unternehmen ergeben. „Mit Förderprogrammen wie der Stiftungsprofessur und den Pilotfabriken
unterstützen wir den Wandel zu Industrie 4.0. Mit der Breitbandmilliarde des Infrastrukturministeriums schaffen
wir die Grundlage für den weiteren Ausbau der Informationsgesellschaft. In der Umsetzung dieser Programme
ist die FFG ein wichtiger Partner.“
FFG-Aufsichtsratsvorsitzende Gertrude Tumpel-Gugerell verwies auf die besondere Bedeutung einer aktiven Forschungs-
und Innovationspolitik in der EU: „Forschung und Entwicklung ist in hochentwickelten Volkswirtschaften eine der
wenigen Stellschrauben, an denen man industrie- und wirtschaftspolitisch steuernd eingreifen kann. Hier lässt
sich mit öffentlichen Investitionen zum Beispiel über die FFG eine Dynamik erzeugen, die die Wettbewerbsfähigkeit
der Unternehmen erhöht. Österreich hat hier durchaus eine Vorbildfunktion in Europa.“
FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth sieht den Mehrwert einer zentralen Förderagentur wie der
FFG auch in der optimalen Verschränkung nationaler und internationaler Programme und Initiativen. „Wir haben
die heimischen Innovationstreiber enger denn je miteinander, mit dem europäischen Forschungsraum und den weltweiten
Zukunftsmärkten vernetzt“. Für FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner ist es wichtig, auf gesellschaftliche
und wirtschaftliche Entwicklungen zu reagieren: „Die FFG setzt ihre Interventionen dort, wo ein maximaler Effekt
für das heimische Innovationssystem erzielt werden kann.“
Digitalisierung war das dominante Thema am FFG FORUM. Sie durchdringt alle Bereiche der Wirtschaft, aber auch des
privaten und öffentlichen Lebens. Sie ist nicht nur Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum, sondern
zunehmend auch für soziale, kulturelle, politische und gesellschaftliche Aktivitäten von jedem Menschen.
In fünf Diskussionsrunden diskutierten vierzehn hochrangige Gäste aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung
über Wertschöpfung und Mehrwert durch Forschung und Innovation. Der Tenor der Gespräche: Der Nutzen
einer Innovation wird nicht durch technische Leistungsmerkmale allein bestimmt. Lösungen statt Produkte schaffen
Mehrwert. Neue Formen der Innovation – Stichworte Open Innovation, frugale Innovation und crowdsourcing/crowdfunding
– verändern die Innovationslandschaft und bieten neue Möglichkeiten. Im Rahmen des Abendprogrammes erläuterte
Regisseur, Drehbuchautor und Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky das Geheimnis seines Erfolges auf der internationalen
Bühne.
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