Wien (gemeindebund) - In Wien lebt immer noch mehr als die Hälfte aller Mindestsicherungsbezieher. Allerdings
stieg in Vorarlberg die Zahl der Bezieher mit 12,8 Prozent am stärksten. Durchschnittlich acht Monate wird
Mindestsicherung bezogen. Im Jahr 2015 haben 284.374 Personen Mindestsicherung bezogen, das ist gegenüber
dem Jahr davor ein Anstieg um 10,9 Prozent. Dies ist aktuellen Zahlen des Sozialministeriums zu entnehmen, die
der APA vorliegen. Im Schnitt wurden pro Person und Monat 331 Euro aufgewendet, insgesamt betrugen die Ausgaben
der Bundesländer für die Mindestsicherung im Vorjahr 765,2 Millionen, ein Plus um 13,7 Prozent.
Mehr als die Hälfte lebt in Wien
Mehr als die Hälfte der Mindestsicherungsbezieher (56 Prozent) lebt in Wien. Wenig überraschend fiel
dort auch mehr als die Hälfte der Ausgaben, nämlich 483,5 Millionen Euro, an. Bezieherzahl und Ausgaben
sind indes in Vorarlberg am stärksten gestiegen, nämlich um 12,8 Prozent (Bezieher) bzw. 23,2 Prozent
(Ausgaben); gefolgt von der Steiermark mit einem Anstieg um 12,1 Prozent (Bezieher) bzw. 17,8 Prozent (Ausgaben).
Die Zahl der Haushalte (Bedarfsgemeinschaften) nahm um 10,2 Prozent (auf 168.447) zu. Pro Bedarfsgemeinschaft wurden
2015 im Schnitt 568 Euro pro Monat für Lebensunterhalt und Wohnbedarf gezahlt. Tirol liegt dabei mit 809 Euro
an der Spitze, auf Platz zwei steht Vorarlberg mit 763 Euro. Wien liegt mit 555 Euro leicht unter dem Schnitt,
ebenso wie etwa Oberösterreich (484 Euro), das heuer eine Kürzung beschlossen hat; das Burgenland (322
Euro) deutlich.
Im gleichen Zeitraum stiegen die Kosten aber um 14,1 Prozent. Am stärksten war der Zuwachs in Vorarlberg.
Beziehungsdauer durchschnittlich acht Monate
38 Prozent der Personen, die Mindestsicherung bezogen, waren Frauen, 35 Prozent Männer, 27 Prozent (minderjährige)
Kinder. Paare mit Kindern machten rund ein Drittel aus, Alleinerziehende 15,5 Prozent.
Die durchschnittliche sogenannte Verweildauer - also, wie lange jemand Mindestsicherung bezog - betrug 2015 pro
Haushalt acht Monate. 16.000 Personen (12 Prozent) erhielten nach den Zahlen des Ministeriums Mindestsicherung
zusätzlich zu einem (zu niedrigen) Einkommen.
Keine Zahlen genannt wurden zur Gruppe der Asylberechtigten. Dies werde schlicht nicht erhoben, hieß es auf
Nachfrage der APA.
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