Wien (glattundverkehrt) - Die Kunst, aus kleinen und kleinsten Bausteinen faszinierende Werke zu schaffen, verbindet
alle ProtagonistInnen des diesjährigen Programms von „HerbstZeitlos“. Und diese Kunst ist in der Musiktradition
der nordischen Länder tief verwurzelt.
Die finnische Akkordeonistin und Sängerin Anne-Mari Kivimäen (Akkordeon, Gesang) eröffnet gemeinsam
mit Pekko Käppi (Jouhikko, Gesang) und Ville Rauhala (Kontrabass, Gesang) und ihrem langjährigem Projekt
„Suistamo“ am Donnerstag, 29. September, das Festivalprogramm. Die drei MusikerInnen entführen uns dabei in
das Grenzgebiet von Finnland und Russland.
Mit Wimme Saari ist danach einer der bekanntesten Joiker weltweit im Klangraum Krems Minoritenkirche zu Gast. Der
Joik, diese ureigenste Musik der Samen, verbindet alltägliche Dinge mit zutiefst spirituellen, schamanistischen
Elementen. Saari wird begleitet von Tapani Rinne an der Bassklarinette.
Am Freitag, 30. September eröffnet Nils Økland, der die Hardanger Fiedel, die seit dem 17. Jahrhundert
belegt ist, in die zeitgenössische Musik eingeführt hat, den Festivalabend. Er spielt volkstümliche
Tänze wie Slåtter und Halling ebenso wie weitgespannte Eigenkompositionen und gehört zweifellos
zu den gefragtesten Meistern des Instrumentes weltweit. Als langjähriger Partner begleitet ihn Sigbjørn
Apeland am Harmonium. Im zweiten Konzert präsentiert das DANISH STRING QUARTET, eines der besten Streichquartett-Ensembles
der Welt, mit „Wood Works“ Arrangements skandinavischer Volksmusik, darunter 400 Jahre alte Hochzeitsmusik, aber
auch Neukompositionen.
Mats Gustafsson & Christof Kurzmann leiten mit einem Platzkonzert vor der Minoritenkirche das Samstag-Programm
(1. Oktober) ein. Zu hören werden u.a. Ausschnitte aus ihrem neuen Duoprogramm „Falling And Five Other Failings“
sein. Die norwegische Sängerin SIDSEL ENDRESEN ist dann im ersten Teil des Programms in der Kirche im Duo
mit Jan Bang (Live-Remix) zu hören, bei dessen Punkt Festival die gefragte Vokalistin immer wieder auftritt.
Das PUNKT ENSEMBLE wird dann den zweiten Teil bestreiten. Die Grundidee der „sampling wizards“ Jan Bang und Erik
Honoré legt dabei nahe, akustisch gespielte Musik mit großem Respekt und Behutsamkeit, aber völlig
neu zu deuten (mit Eivind Aarset an der Gitarre und Hamid Drake am Schlagzeug).
Eine Filmmatinee am Sonntag, 2. Oktober, im Kino im Kesselhaus zeigt zum Abschluss des Festivalwochenendes die
Musikdokumentation MITTSOMMERNACHTSTANGO, die sich mit der sagenumwobenen Herkunft des finnischen Tangos beschäftigt.
Eine Woche später (Sonntag, 9. Oktober) haben wir für unsere jüngsten BesucherInnen im Rahmen von
HerbstZeitlos wieder ein besonderes Kinder-Musiktheaterstück angesetzt: In HAYDI, HLEB & GEISSENMÖUCH
erzählen - ausgehend von der berühmten Geschichte von Heidi aus den Schweizer Bergen - sechs Musikerinnen
unterschiedlicher Herkunft (u.a. mit Jelena Poprzan von Catch-Pop String-Strong) eine Geschichte über das
Abschiednehmen, Aufbrechen und Ankommen.
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