Pröll: „Für die Weiterentwicklung des Waldviertels ist die Verkehrsinfrastruktur
ein ganz besonderer Faktor“
Zwettl/St. Pölten (nlk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz in der Straßenmeisterei Zwettl informierte
Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am 14.09. gemeinsam mit Bürgermeister Herbert Prinz und NÖ Straßenbaudirektor
DI Josef Decker zum Thema „Straßenpaket Waldviertel und Umfahrung Zwettl“.
„Für die Weiterentwicklung des Waldviertels ist die Verkehrsinfrastruktur ein ganz besonderer Faktor“, betonte
Landeshauptmann Pröll und erinnerte daran, dass man bereits bei der Regierungsklausur im Frühjahr „einen
Schwerpunkt auf den gesamten Ausbau der Infrastruktur im Waldviertel gelegt“ habe. Eine zentrale Säule der
Verkehrsinfrastruktur sei der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und damit der Ausbau der Franz-Josefs-Bahn
– die Planungen werden vom zuständigen Landesrat Mag. Karl Wilfing koordiniert. „In der Straßeninfrastruktur
liegt eine Vielzahl an Zielen vor uns“, sprach Pröll davon, dass diese „einen Quantensprung für die verkehrspolitische
Arbeit im Waldviertel bedeuten“. Insgesamt werden im Waldviertel 140 Millionen Euro bis 2020 investiert. „Wir setzen
damit auf einen Schub in der Ertüchtigung des Straßennetzes und einen Investitionsschub“, so Pröll.
„Wir haben uns in den letzten 20 Jahren auf zwei Achsen konzentriert:
auf die Achse Wien – Stockerau – Horn – Gmünd (B4/B2) und auf die Achse Krems – Zwettl – Vitis (B37/B38/B36)“,
betonte Pröll, dass insgesamt in beide Achsen bereits 160 Millionen Euro investiert worden seien und es damit
gelungen sei, das Waldviertel einen ordentlichen Schub nach vorne zu bringen.“ „Nach St. Pölten konnten wir
die Fahrtzeit um 40 Minuten und nach Wien um 30 Minuten verringern“, so der Landeshauptmann. Der Ausbau der Straßen
habe „einen großen Einfluss auf die Fahrtzeit“, und das habe „für die Aufwertung des Wirtschaftsstandortes
eine besondere Bedeutung“, so Pröll.
Bis 2020 werde man nochmals zusätzlich 140 Millionen Euro investieren. „Für jedes Jahr haben wir uns
ein Bauprojekt pro Achse vorgenommen“, so Pröll. Auf der Achse Wien – Stockerau – Horn – Gmünd für
2016 die Niveaufreimachung Horn-West und der dreispurige Ausbau Ziersdorf Süd, 2017 dreispuriger Ausbau Fürwald
(Gemeinde Brunn/Wild), 2018 dreispuriger Ausbau Großburgstall (Gemeinde St. Bernhard), 2019 dreispuriger
Ausbau Heldenberg, 2020 dreispuriger Ausbau Baumgarten (Gemeinde Gr. Weikerdorf). Auf der Achse Krems – Zwettl
– Vitis: 2017 Umfahrung Zwettl fertig, 2018 dreispuriger Ausbau Gneixendorf – Stratzing, 2019 dreispuriger Ausbau
Stratzing – Droß, 2020 Umfahrung Großglobnitz – Kleinpoppen. Dazu komme der für beide Achsen relevante
sechsspurige Ausbau des Knoten Stockerau – Stockerau Ost von Seiten der Asfinag. Das sei ein weiterer „Beschleunigungsfaktor“,
so Pröll.
Die Fertigstellung der Umfahrung bedeute „einen Quantensprung am Weg in die Zukunft für die Anbindung der
Region um Zwettl an die Bezirkshauptstadt Zwettl und für die Standortqualität von Zwettl“, betonte der
Landeshauptmann, dass die Aufwertung des Standortes „ein ganz wesentlicher Faktor in den Überlegungen“ gewesen
sei. Durch die Umfahrung erreiche man eine Fahrtzeiteinsparung um bis zu 15 Minuten auf der Strecke Gmünd
bzw. Weitra – Krems – St. Pölten. Wenn 2020 all diese Projekte umgesetzt seien, werde man die neue verkehrspolitische
Situation evaluieren und wenn diese nicht ausreichend sei, weitere nächste Schritte planen, um „eine optimale
Verkehrsanbindung des Waldviertels“ zu erreichen, so Pröll.
Die Projekte seien eingebettet in eine umfassende Verkehrsstrategie, betonte der Landeshauptmann, dass das wesentliche
Ziel sei, den Verkehr aus den Siedlungen heraus zu bringen. In den vergangenen 25 Jahren habe man landesweit 140
Kilometer an Umfahrungen geplant und umgesetzt und damit rund 100.000 Menschen vom Verkehr entlastet, so Pröll.
„Durch die Umfahrung Zwettl sind rund 2.500 Menschen in ihrer Lebensqualität positiv beeinflusst worden“,
so der Landeshauptmann, der betonte, dass man für die Menschen die Lebensqualität und Sicherheit entsprechend
erhöhen wolle. „Weniger Verkehr in den Siedlungen bedeutet weniger Lärm, weniger Abgase und weniger Gefahren-Potential“.“
Durch die Inbetriebnahme der Umfahrung Zwettl werde man 50 Prozent des Verkehrs aus der Stadt hinausbekommen, das
bedeute „ein vollkommen neues Lebensgefühl“, so Pröll.
Bürgermeister Prinz sprach von einer „besseren verkehrlichen Anbindung an die Zentralräume“ und davon,
dass man ab nächstem Jahr mit der Inbetriebnahme der Umfahrung Zwettl „eine bessere Lebensqualität für
die Bürger im Zentrum“ erreiche. „Wir freuen uns, dass der Ausbau der Straße so rasch durchgeführt
werden konnte“, so Prinz. Durch die Umfahrung und die weiteren Maßnahmen werde es für Betriebe interessant,
nach Zwettl zu kommen und auch der Tourismus profitiere davon.
Straßenbaudirektor Decker sagte, dass man für die Umfahrung Zwettl „eine spezielle Situation“ vorgefunden
habe, es sei eine zehn Kilometer lange Straße, die zu zehn Prozent mit Brückenobjekten gewährleistet
werde. Der Bau sei in Rekordzeit erfolgt, bedankte er sich bei den bauausführenden Firmen, dass die geologischen
Verhältnisse mit hoher Qualität und Sorgfalt gemeistert worden seien. Eine Teilstrecke könne bereits
heuer asphaltiert werden, so Decker.
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