Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für August 2016 belief sich nach Berechnungen von Statistik
Austria auf +0,6% und wies damit den vierten Monat in Folge den gleichen Wert auf. Treibstoffe verbilligten sich
im Jahresabstand weniger stark als im Juli, blieben aber dennoch Hauptpreisdämpfer. Teurere Bewirtungsdienstleistungen
erwiesen sich nach wie vor als wichtigster Preistreiber. Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015)
lag für den Monat August bei 100,5. Gegenüber dem Vormonat Juli ging das durchschnittliche Preisniveau
um 0,2% zurück.
Teurere Bewirtungsdienstleistungen kompensierten billigere Treibstoffe
Der bedeutendste Preistreiber im Jahresabstand war die Ausgabengruppe "Restaurants und Hotels" (durchschnittlich
+2,9%; Einfluss: +0,28 Prozentpunkte). Dazu trugen überwiegend teurere Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt
+2,9%; Einfluss: +0,23 Prozentpunkte) bei. Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 3,5% mehr (Einfluss: +0,05
Prozentpunkte).
Eine durchschnittliche Teuerung von 1,0% wies die Ausgabengruppe "Wohnung, Wasser, Energie" auf (Einfluss:
+0,16 Prozentpunkte). Höhere Wohnungsmieten (insgesamt +3,1%) waren dafür ausschlaggebend. Betriebskosten
für Mietwohnungen stiegen um 1,6%, jene für Eigentumswohnungen um 2,7%. Die Haushaltsenergie, die immer
noch, aber merklich weniger als zuletzt, vom Preisverfall der Heizölpreise (August -10,3%, Juli -15,7%) dominiert
wurde, verbilligte sich durchschnittlich um 1,4% (Gas -2,4%, Fernwärme -1,0%, Strom +1,1%).
Für die durchschnittlichen Preisanstiege von 1,5% in der Ausgabengruppe "Verschiedene Waren und Dienstleistungen"
(Einfluss: +0,13 Prozentpunkte) waren überwiegend Versicherungsdienstleistungen verantwortlich, die sich insgesamt
um 1,9% verteuerten.
Die Preise in der Ausgabengruppe "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" stiegen durchschnittlich
um 0,9% (Einfluss: +0,10 Prozentpunkte). Nahrungsmittel verteuerten sich insgesamt um 0,8% (Fleisch +1,4%, Brot
und Getreideerzeugnisse +1,6%, Obst +3,1%, Gemüse +0,7%; jedoch Milch, Käse und Eier insgesamt -2,0%).
Alkoholfreie Getränke kosteten um 1,6% mehr.
Eine nach wie vor negative Preisdynamik im Jahresvergleich zeigte sich in der Ausgabengruppe "Verkehr"
(durchschnittlich -2,3%; Einfluss: -0,28 Prozentpunkte), wobei die Treibstoffe weiter als Hauptpreisdämpfer
wirkten (-8,4%; Einfluss: -0,27 Prozentpunkte), jedoch in geringerem Ausmaß als noch im Juli (-10,4%; Einfluss:
-0,36 Prozentpunkte). Flugtickets ins Ausland kosteten um 12,0% weniger als vor einem Jahr (Juli-3,6%), Reparaturen
privater Verkehrsmittel um 3,8% mehr.
Rückläufig waren die Preise auch in der Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich
-2,1%; Einfluss: -0,08 Prozentpunkte). Bekleidungsartikel verbilligten sich um 2,5%, Schuhe um 3,1%.
In der Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung" fiel das Minus im Jahresvergleich mit durchschnittlich
-0,9% (Einfluss: -0,02 Prozentpunkte) deutlich geringer aus als im Juli (-4,5%). Ausschlaggebend dafür war
das Auslaufen von Gratis-Aktivierungsentgelten bei einigen Mobiltelefonen. Mobiltelefone kosteten im Jahresabstand
deshalb insgesamt um 10,1% mehr (Juli -47,8%).
Inflation August 2016 gegenüber Juli 2016: -0,2%
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand war die Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" (durchschnittlich
-2,4%; Einfluss: -0,12 Prozentpunkte). Vor allem ausgeweitete Sommerschlussverkäufe führten dazu, dass
Bekleidungsartikel gegenüber Juli um 2,6% und Schuhe um 3,0% weniger kosteten.
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwies sich die Ausgabengruppe "Nachrichtenübermittlung"
(durchschnittlich +3,7%; Einfluss: +0,08 Prozentpunkte). Dieser deutliche Preisschub spiegelt überwiegend
das Ende der Gratis-Aktivierungsentgelte bei einigen Mobiltelefonanbietern wider. Mobiltelefone verteuerten sich
dadurch im Monatsabstand um durchschnittlich +110,9% und erreichten damit in etwa wieder das Niveau von April 2016.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex im August 2016: +0,6%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im August
bei 100,32. Die harmonisierte Inflationsrate betrug den fünften Monat in Folge +0,6% und war auch gleich hoch
wie jene des VPI. Gewichtungsunterschiede zwischen VPI und HVPI (siehe methodische Informationen) führten
im Einzelnen zu unterschiedlichen Veränderungsraten und Einflüssen, die sich jedoch insgesamt ausglichen.
Inflation für täglichen Einkauf höher als jene des VPI, wöchentlicher Einkauf weiter
deflationär
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbes, der vor allem Nahrungsmittel enthält und den täglichen Einkauf
widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 1,6% (Juli +0,9%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbes, der
einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält,
veränderte sich im Jahresabstand um -1,0% (Juli -1,5% revidiert).
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