Blaufränkisch Mittelburgenland DAC-Präsentation in Wien: 2015 – ein riesiger Jahrgang
Wien/Eisenstadt (blms) - Top-Qualität, großartiges Potential, hoher Wiedererkennungswert und
ein stabiles Preisniveau – diese Parameter stehen stellvertretend für die Winzerinnen und Winzer des Blaufränkischlandes
Mittelburgenland DAC, die am 13.09. in der Aula der Wissenschaften in Wien ihre aktuellen Weine und die ersten
edlen Tropfen des Bilderbuchjahrganges 2015 präsentierten. „Die Winzer und Winzerinnen des Mittelburgenlandes
leisten hervorragende Arbeit. Sie und ihre Weine - vor allem ihre Rotweine - sind ein Aushängeschild für
das ganze Burgenland. Voraussetzungen für diesen Erfolg sind die Kompetenz, der Fleiß und die Innovationskraft
dieser Winzerinnen und Winzer. Sie haben die Entwicklung der Weinwirtschaft zu einer einzigartigen Erfolgsstory
gemacht. Die Herkunftsbezeichnung und die Regionalität spielen in diesem Zusammenhang eine immer wichtigere
Rolle, denn der Kunde von heute möchte wissen, woher die Produkte kommen und möchte mit diesen Produkten
eine Region in Verbindung bringen. Deswegen sind natürlich auch unsere vier DAC-Gebiete so wichtig. Das DAC-Gebiet
Mittelburgenland ist nicht nur das älteste DAC-Gebiet, sondern es hat mit dem Blaufränkischland Mittelburgenland
auch eine tolle Marke der Authentizität mit Rotweinen der Spitzenqualität geschaffen“, so Agrarreferentin
Landesrätin Verena Dunst in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ök.-Rat. Walter Kirnbauer, Präsident
Verein Blaufränkisch Mittelburgenland, Ing. Gregor Wolf, Vizepräsident Verein Blaufränkisch Mittelburgenland,
Ök.-Rat. Franz Heincz, Obmann Winzergenossenschaft Neckenmarkt und Patrick Pfneisl, Kellermeister vom Weingut
Strehn in Deutschkreutz.
2015 ist ein Jahrgang ganz nach dem Geschmack der Winzer des Mittelburgenlands. Blüte und Austrieb verliefen
bilderbuchartig. Dem schloss sich der Sommer mit heißen Temperaturen bei Tag und Nacht an. So gelangten die
Trauben zu wunderschöner Reife und nach der letzten Hitzeperiode im August folgte auch der Niederschlag in
ausreichender Menge. Der Regen bedingte wiederum kühlere Nächte, was gleichermaßen die Aromaentwicklung
in den Beeren und generell deren frische Frucht begünstigte. Im Herbst ermöglichte das überwiegend
stabile Wetter – nur punktuelle Niederschläge im September und im Oktober – den Winzern schließlich
eine entspannte Lesezeit mit der Möglichkeit, auch die eine oder andere Sondercharge zur Dokumentation dieses
Ausnahmejahrgangs zu keltern. Die ersten Weine der Klassifikation Mittelburgenland DAC classic 2015 sind bereits
gefüllt. Als Vorboten der Kategorien Mittelburgenland DAC Riede und Mittelburgenland DAC Reserve erzählen
sie von der enormen Vielschichtigkeit dieses großen Jahrgangs sowie seiner ausgeprägten Würze und
Frucht. Was die Weine des Mittelburgenlands 2015 noch so besonders macht, ist ihr vielversprechendes Potenzial.
Sie sind also auch ein heißer Tipp für die längerfristige Bevorratung.
Ähnlich wie in anderen Weinbaugebieten Österreichs zeichnet sich auch im Mittelburgenland für den
Jahrgang 2016 eine qualitativ hochwertige, jedoch geringe Erntemenge ab. In einigen Orten, beziehungsweise in einigen
Lagen, sind die Winzer aufgrund des Spätfrosts mit einem Ausfall von bis zu minus 70 Prozent konfrontiert.
Weinliebhaber werden dennoch in den nächsten Jahren ihren Lieblingsweinen aus dem Mittelburgenland frönen
können. Um dies zu gewährleisten, werden die Winzer etwa Möglichkeiten in der Steuerung ihrer Exporttätigkeiten
wahrnehmen. Dazu Ök.-Rat Walter Kirnbauer, Präsident des Verbands Blaufränkisch Mittelburgenland:
„Für uns hat der österreichische Markt absolute Priorität und wir werden dem heimischen Weinhandel
stets ein verlässlicher Partner sein.“ Was der Situation zudem entgegen kommt, ist die gesetzlich festgelegte
Reifezeit der Mittelburgenland DAC Weine, denn die zeitverzögerte Vermarktung der drei Qualitätskategorien
hilft in Verbindung mit einem mengenmäßig zufriedenstellenden Jahrgang 2015 ebenfalls bei der Überbrückung
der kleinen Ernte.
Das „Blaufränkischland“ – Herkunft der Mittelburgenland DAC Weine – im Herzen des Burgenlands ist eines der
Zentren des österreichischen Rotweins. Von den 2.117 Hektar Rebfläche sind mehr als 55 Prozent mit der
Sorte Blaufränkisch bestockt, bei steigender Tendenz. Die Hauptorte sind Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg
und Neckenmarkt. Geologisch betrachtet ist das Gebiet identisch mit dem sogenannten Oberpullendorfer Becken, aus
dessen Tegel-, Ton- und Sandböden stellenweise alte Korallenbänke herausragen. Diese Böden erweisen
sich aufgrund ihres guten Wasserspeichervermögens in Verbindung mit dem wärmeregulierenden Einfluss des
nahen Neusiedlersees als ideale Basis für Blaufränkisch. Die Reben im Blaufränkischland profitieren
außerdem vom pannonischen Klima. Zudem werden durch den Schutz von drei Hügelketten im Norden, Süden
und Westen sowie die Öffnung zur pannonischen Tiefebene beste klimatische Bedingungen geboten. Mindestens
300 Sonnentage und eine Niederschlagsmenge von nur ca. 600 mm im Jahr gewährleisten perfekte Traubenreife.
Der traditionelle, gebietstypische Blaufränkisch, der unter der Bezeichnung Mittelburgenland DAC auf den Markt
kommt, besitzt eine farbintensive, tiefe rubinrote Farbe. Das komplexe Bukett vereint Aromen von Brombeeren, dunklen
Kirschen und Schwarzbeeren, kombiniert mit würzigen Anklängen, die an Kräuter und Minze erinnern.
Rauchige Noten eines Barriqueausbaus sind durch die Dichte und Aromavielfalt des Blaufränkisch harmonisch
integriert. Die ausgeprägte Frucht wird am Gaumen von einem balancierten Säurespiel getragen. Charakteristisch
ist für den Blaufränkisch auch ein fester Tanninkern. Die Rebsorte verfügt über ein beachtliches
Reifepotenzial. Die Classic- und Riedenweine bieten während der ersten fünf Jahre und darüber hinaus
optimalen Trinkgenuss. In der Reserve-Kategorie können zarte Röstaromen die vollreife Fruchtaromatik
begleiten. Ihre Lagerfähigkeit liegt zwischen sieben und 15 Jahren.
Unter der Bezeichnung Mittelburgenland DAC classic findet man einen Blaufränkisch mit fruchtbetont würzigem
Geschmack, der im traditionellen großen Holzfass und/oder im Stahltank ausgebaut wurde und daher keinen „Barriqueton“
aufweist. Der Wein darf nicht vor dem 1. August des auf die Ernte folgenden Jahres auf den Markt gebracht werden.
In Verbindung mit einer Riedenbezeichnung kennzeichnet Mittelburgenland DAC einen kräftigen Blaufränkisch-Stil.
Im Unterschied zum Classic können die Weine durch den Ausbau in gebrauchten Barriques einen leichten Holzton
aufweisen. Der Wein darf erst ab 1. Oktober des auf die Ernte folgenden Jahres vermarktet werden. Mit Mittelburgenland
DAC Reserve werden die gehaltvollsten Blaufränkisch mit einem Mindestalkohol von 13 % gekennzeichnet. Diese
Weine werden auch in neuen kleinen Holzfässern ausgebaut und dürfen nicht vor dem 1. März des zweiten
auf die Ernte folgenden Jahres in den Verkauf gelangen.
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