Zum Jubiläum des in Linz beheimateten Klangkörpers, der international zu den markantesten
Stimmen in der Alten Musik gehört.
Linz (lk) - Seit zwei Jahrzehnten gehört das L'Orfeo Barockorchester zu den markantesten Stimmen in
der Alten Musik. Für die Neue Zürcher Zeitung besitzt das international besetzte Ensemble rund um die
Orchestergründerin und Dirigentin Michi Gaigg jenen "individuellen Charakter abseits globalisierter Einheitsklanglichkeit",
der auf ein fruchtbares Zusammenwirken unterschiedlicher musikalischer Wurzeln zurückzuführen ist. Lebendigkeit
des Musizierens, Kontinuität und ein Ensemblegeist, der auch große Lust auf Neues in sich trägt,
sind die Basis, auf der Michi Gaigg ihre als farbenreich, klangsinnlich und temperamentvoll beschriebene Handschrift
entwickelt.
Festkonzert in Linz und aktuelle Aktivitäten
Im November 2016 feiert das international erfolgreiche österreichische Orchester mit Sitz in Linz seinen
20. Geburtstag. Das Jubiläum krönt eine künstlerisch reichhaltige Entwicklung, die sich von französischer
und italienischer Barockmusik über österreichische und deutsche Frühklassik bis zur Wiener Klassik
und - aktuell - der musikalischen Romantik erstreckt. Seit 2003 erweitern Opernproduktionen und große geistliche
Werke den künstlerischen Horizont des L'Orfeo Barockorchesters. Dabei richtet das Ensemble den Fokus stets
auch auf selten gespielte Meisterwerke und profitiert von Entdeckungen und neuen Perspektiven. 30 CD-Veröffentlichungen,
mehrfach prämiert, dokumentieren diesen Weg: Von Benedict Anton Aufschnaiter, Jean-Philippe Rameau und Georg
Philipp Telemann über Ignaz Holzbauer und Georg Christoph Wagenseil zu Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart,
Franz Schubert und Felix Mendelssohn Bartholdy.
Dieses künstlerische Profil des L'Orfeo Barockorchesters spiegelt sich in den Jubiläumsprogrammen
und den aktuellen Projekten
Arien und Romanzen von Franz Schubert mit dem international begehrten deutschen Tenor Daniel Behle wurden heuer
nach den erfolgreichen Konzerten bei der Schubertiade Schwarzenberg und den OÖ Stiftskonzerten ebenso auf
CD aufgenommen wie Bläser-quintette von Georg Philipp Telemann (Vol.1) in Magdeburg. Die Veröffentlichung
ist für 2017 bei den Labels dhm/Sony Music bzw. cpo geplant. Bei letzterem findet auch die Gesamteinspielung
von Felix Mendelssohn Bartholdys frühen Streichersinfonien mit Vol. 2 ihre Fortsetzung.
Am Konzertkalender stehen bis Dezember 2016 in überraschender Lesart berühmte Werke von Johann Sebastian
Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. "Kontraste - Bach für Marimbas" ist der Titel des gemeinsamen
Gastspiels mit dem Wave Quartet beim Internationalen Brucknerfest (22.9.): Dabei trifft der barocke Groove von
Bachs Cembalokonzerten in einer Bearbeitung für zwei bis acht Marimbas und Streicher auf faszinierende zeitgenössische
Werke von der griechischen Komponistin Calliope Tsoupaki (*1963) und des irisch-südafrikanischen Komponisten
Kevin Volans (*1949), in denen die Blockflötistin Carin van Heerden jeweils den Solopart übernimmt. Zeitgenössische
Werke bildeten von Beginn an einen wichtigen Akzent in den Programmen des L'Orfeo Barockorchesters; vor allem,
weil Alte und Neue Musik die Freude und die Neugierde der Musikerinnen und Musiker über klangliche Entdeckungen
und Erfahrungen fördern und einander gegenseitig befruchten.
Ganz im Zeichen von Mozart und Linz präsentiert sich das Festkonzert "20 Jahre L'Orfeo Barockorchester"
im Steinernen Saal des Linzer Landhauses im Rahmen von "Alte Musik
im Schloss" (9.11.). In der Landeskonzertreihe gab L'Orfeo im November 1996 sein Konzertdebüt. Im Mittelpunkt
des Programms stehen Mozarts "Linzer Sinfonie" - ein musikalischer Gruß des Orchesters aus seiner
Heimatstadt und aus Oberösterreich vor allem bei internationalen Gastspielen - und das Klarinettenkonzert
A-Dur (Solist:
Markus Springer). Der Musikverein für Steiermark widmet die beiden Grazer Aufführungen (7./8.11.) dem
Gedenken an Nikolaus Harnoncourt.
Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach setzt mit Aufführungen in Linz (Brucknerhaus, 16.12.) und
Salzburg (Salzburger Bachgesellschaft, 17.12.) den Schluss-punkt eines dichten Jubiläumsjahres. Die Vorbereitung
für kommende Projekte ist voll im Gange, dabei werden beispielsweise Jean-Philippe Rameau (CD-Einspielung
mit Anders J. Dahlin), geistliche Werke von Johann Sebastian Bach und eine Zusammenarbeit mit dem Cellisten Matthias
Bartolomey am Spielplan stehen. Ebenso setzt das L'Orfeo Barockorchester sein Engagement im Bereich Education mit
dem Euridice Barockorchester der Anton Bruckner Privatuniversität fort.
Zum Orchesterjubiläum gratulieren
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer: "Musik lebt, Musik bewegt, Musik begeistert. Wer sich der Musik
öffnet, wird neue (Klang-)Welten entdecken. Michi Gaigg hat das L'Orfeo Barockorchester in den vergangenen
zwei Jahrzehnten zu einem der herausragenden Klangkörper Oberösterreichs entwickelt. Gemeinsam mit "ihren"
Musikerinnen und Musikern ist Michi Gaigg einen unverkennbaren musikalischen Weg höchster Qualität gegangen,
hat dabei eine eigene Handschrift entwickelt und so Akzente im Musikleben gesetzt, die weit über unser Land
hinausreichen. Ob es sich um Neuentdeckungen von Werken handelt, die im Lauf der Zeit vergessen worden sind, oder
um Aufführungen "bekannter" Werke zum Beispiel der Wiener Klassik: dem L'Orfeo Barockorchester ist
es stets gelungen, eine unverwechselbare Klang-Handschrift zu entwickeln, facettenreich und lebendig. Das zeichnet
die Musikerinnen und Musiker aus, die wichtige Botschafterinnen und Botschafter des Musiklandes Oberösterreich
sind."
Vizebürgermeister Mag. Bernhard Baier: "Seit zwei Jahrzehnten gehört das L'Orfeo Barockorchester
mit Sitz in Linz zu den markantesten Stimmen im Bereich der Alten Musik und ist somit ein musikalisches Aushängeschild
für die Stadt Linz. Das Jubiläumsjahr 2016 ist nicht nur Anlass, um auf Geleistetes zurückzublicken,
sondern auch der passende Zeitpunkt, einen Blick in die Zukunft zu wagen. Mit viel Offenheit, mit der Michi Gaigg
viele Werke aus der Zeit des Barock und der Vorklassik wiederbelebte, gehen Ensemble und Leiterin beim Brucknerfest
im September einen ganz neuen Weg. Da wird das L'Orfeo Barockorchester Bachkonzerte mit bis zu acht Marimbaspielern
interpretieren. Nach 20 Jahren ist es nun an der Zeit zu feiern und auf eine ebenso erfolgreiche Zukunft anzustoßen.
Ich bedanke mich dafür, dass das L'Orfeo Barockorchester als international erfolgreiches Orchester für
die Stadt Linz als musikalischer Botschafter tätig war und wünsche für die kommenden Jahre viel
künstlerische Schaffenskraft!"
Rektorin Univ.Prof. Dr. Ursula Brandstätter (Anton Bruckner Privatuniversität): "Die Erfolgsgeschichte
des L'Orfeo Barockorchesters ist auf vielfältige Weise mit der Bruckneruniversität verknüpft. Das
international renommierte Orchester wurde 1996 am damaligen Brucknerkonservatorium gegründet und setzt sich
von Beginn an bis heute zu überwiegenden Teilen aus Absolventinnen und Absolventen, Lehrenden und ausgewählten
Studierenden der Bruckneruniversität zusammen, war also von Anfang an auch ein Zeichen und Anziehungspunkt
für die professionelle musikalische Ausbildung von jungen Musikerinnen und Musikern an der Universität.
Als Rektorin freue ich mich, dass das bei uns beheimatete Institut für Alte Musik und Aufführungspraxis
nicht nur für die Ausbildung von Spezialisten im Bereich der Alten Musik zur Verfügung steht, sondern
darüber hinaus auch Schwerpunktstudien für alle Studierenden der Universität anbietet. Auf diese
Weise prägt das L'Orfeo Ochester ein für uns als Musikuniversität immer wünschenswertes Verständnis
von Musik, in dem theoretische Reflexion, historisches Wissen und praktisches Können auf höchstem Niveau
eine Einheit bilden. Dass den Proponentinnen des Orchesters (Michi Gaigg als Leiterin und Carin van Heerden als
Direktorin des Instituts für Alte Musik) die Förderung des professionellen Nachwuchses ein großes
Anliegen ist, zeigt ihre Initiative der Gründung des Euridice Barockorchesters, dessen Erfolg auf der Zusammenarbeit
von professionellen Musikern und Studierenden der Bruckneruniversität beruht. Was für ein Glücksfall
für die Bruckneruniversität, dass es das L'Orfeo gibt!"
Rektor Univ.Prof. Mag. Dr. Meinhard Lukas (Johannes Kepler Universität Linz): "Das L'Orfeo Barockorchester
gehört sicherlich zu einem der wichtigsten internationalen Orchester in seinem Bereich. Seit 20 Jahren erfolgt
auf hohem Niveau, unter der Leitung von Michi Gaigg, die Förderung der Alten Musik und des musikalischen Nachwuchses.
Für ein freischaffendes Orchester ist die breite Unterstützung durch das Publikum und Förderer von
wesentlicher Bedeutung: Darum freut es mich, dass ich als langjähriger Begleiter des Orchesters nun zum 20.
Geburtstag gratulieren darf."
L'Orfeo Barockorchester feiert in seiner Heimatstadt Linz:
Jubiläumskonzerte in Linz (Herbst 2016)
Internationales Brucknerfest | 22.9.2016
Kontraste - Bach für Marimbas: zu Gast mit dem Wave Quartet
Alte Musik im Schloss (Steinerner Saal im Landhaus) | 9.11.2016
Linzer Sinfonien - Festkonzert "20 Jahre L'Orfeo Barockorchester"
Brucknerhaus | 16.12.2016
Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium BWV 248
|