Lebendige Alpbewirtschaftung mit Tradition und Zukunft

 

erstellt am
14. 09. 16
11:00 MEZ

Landeshauptmann Wallner und Landesrat Schwärzler: Leistungen der Älplerinnen und Älpler müssen fair abgegolten werden
Bregenz (vlk) - Die lebendige Bewirtschaftung der Alpen hat in Vorarlberg nicht nur eine Jahrhunderte alte Tradition, sondern ist zugleich unverzichtbare Grundlage für die Zukunft des ländlichen Raumes, betonten Landeshauptmann Markus Wallner und Agrarlandesrat Erich Schwärzler im Pressefoyer am 13.09. Für eine enkeltaugliche Alpwirtschaft brauche es enge Partnerschaften – sowohl mit Handel, Gastronomie und Tourismus als auch mit Konsumentinnen und Konsumenten und in der Beziehung Mensch-Tier-Natur. Einmal mehr bekannten sich Wallner und Schwärzler klar zu einer fairen Leistungsabgeltung für die Bäuerinnen und Bauern.

Heuer haben wieder fast 40.000 Tiere den Sommer auf einer von 512 bewirtschafteten Alpen in Vorarlberg verbracht. Rund zwei Fünftel der Landesfläche sind Alpgebiet. Die nutzbare Futterfläche beträgt gut 33.300 Hektar.

Da die Bewirtschaftung der Alpen besonders aufwändig ist, will die Landesregierung durch spezielle Regionalprogramme, zusätzliche Bewirtschaftungsprämien und die Übernahme von Sozialversicherungsbeiträgen eine faire Abgeltung der bäuerlichen Arbeit sicherstellen und den hohen Stellenwert der Alpwirtschaft in Vorarlberg unterstreichen, sagte Landeshauptmann Wallner. 2015 wurden insgesamt 5,9 Millionen Euro ausbezahlt, wovon mehr als 3,6 Millionen Euro aus Landesmitteln zur Verfügung gestellt wurden.

Landesrat Schwärzler hob den europaweit einzigartigen hohen Anteil der Milchkuhalpung bzw. der Sennalpen in Vorarlberg hervor. Maßgeblich für die Zukunft der Alpwirtschaft in Vorarlberg sei es, dass die Alpauftriebszahlen stabil bleiben, denn die Alpflächen können nur mit Tieren langfristig gepflegt und erhalten werden. Damit das gelingt, brauche es auch eine funktionierende viehhaltende Landwirtschaft im Tal. In Vorarlberg werden fast 100 Prozent der Jungtiere und Mutterkühe gealpt, deshalb ist es besonders wichtig, dass auch die Milchkühe das Futterangebot auf den Alpen nutzen. Daher setzt das Land auf eine gezielte Unterstützung der Melkalpen und dort vor allem der Sennalpen in Bezug auf die Verbesserung der Infrastruktur und Wasserqualität.

Die hohe Qualität der Vorarlberger Alpprodukte solle in Zukunft durch eine Leistungsabgeltung aus Landesmitteln bei Verwendung von ausschließlich gentechnikfreiem Ausgleichs- und Ergänzungsfutter sowie durch den Verzicht auf Soja in der Alpmilcherzeugung gewährleistet werden, betonte Schwärzler. Durch gezielte Aus- und Weiterbildungsprogramme für das Alppersonal gelte es die professionelle Bewirtschaftung der Alpen und die Veredelung der Milch sicherzustellen.

 

 

 

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