Im neuen „Campus Gesundheit Burgenland“ in Oberwart werden alle Gesundheitsausbildungen des
Landes gebündelt.
Oberwart/Eisenstadt (blms) - Die Ausbildung für alle Gesundheitsberufe im Land soll künftig im
neu geschaffenen „Campus Gesundheit Burgenland“ am Standort Oberwart gebündelt werden. Details dazu präsentierten
Landeshauptmann Hans Niessl, Gesundheitslandesrat Mag. Norbert Darabos, GKPS-Direktorin Karin Dolmanits, MSc, KRAGES-Geschäftsführer
DI (FH) Mag. René Martin Schnedl, Burgenland Holding-Chef Hans Peter Rucker und FH-Geschäftsführer
Mag. Georg Pehm am 12.09. in Oberwart. Der Campus ist in den Räumen der Schule für allgemeine Gesundheits-
und Krankenpflege Oberwart (GKPS) angesiedelt und bündelt die Ausbildungen der GKPS, die Gesundheits- und
Pflegeausbildung der FH sowie ab dem nächsten Jahr auch den Lehrgang Physiotherapie der FH. Künftig sollen
im Campus auch die Personalschulungen der MitarbeiterInnen des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt,
der Rettungsorganisationen und die Weiterbildung aller KRAGES-MitarbeiterInnen erfolgen.
„Der Bedarf an hochqualifizierten Kräften im Gesundheits- und Pflegebereich wird in Zukunft weiter steigen.
Deshalb ist es wichtig, die richtigen Schwerpunkte in der Bildung und Ausbildung zu setzen. Mit der Errichtung
des ‚Campus Gesundheit Burgenland‘ hat die Zukunft der Ausbildung im Gesundheits- und Pflegebereich begonnen“,
betonte Niessl. Darabos sieht im Campus „einen Meilenstein in der Gesundheitspolitik des Landes. Mit der Zusammenführung
der Ausbildungen im Gesundheitsbereich am ‚Campus Gesundheit Burgenland‘ leisten wir einen wesentlichen Beitrag
zur Qualitätssicherung in den Krankenanstalten, aber auch in den Altenwohn- und Pflegeheimen des Landes. Der
Campus in Oberwart ist die einzige derartige Ausbildungsstätte österreichweit“.
1.706 AbsolventInnen in vierzig Jahren
Vor wenigen Tagen feierte die Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege Oberwart (GKPS) ihr
40-jähriges Bestehen mit einem großen Festakt im KUZ Oberschützen. Im Rahmen der Feier erhielten
43 AbsolventInnen des Jahrgangs 2013/16 ihre Diplome, gleichzeitig startete der 60. Lehrgang. Seit Schulgründung
haben damit 1.706 AbsolventInnen, unter ihnen 206 Männer, ihre Diplome erhalten. Österreichweit ist die
GKPS, die in Frauenkirchen eine Expositur unterhält, für den hohen Standard der Ausbildung anerkannt.
Um für künftige Herausforderungen gerüstet zu sein und dem steigenden Bedarf an hochqualifizierten
Kräften im Gesundheits- und Pflegebereich Rechnung zu tragen, wird die Ausbildung im Gesundheits- und Pflegebereich
nun auf eine neue Basis gestellt und im „Campus Gesundheit Burgenland“ konzentriert.
Campus als Hotspot der Ausbildung in Gesundheitsberufen
Warum Oberwart? Niessl: „Hier gibt es die nötigen Raumreserven, durch das angrenzende Krankenhaus eine
erstklassige Infrastruktur, und die GKPS ist noch in einem Top-Zustand“. Seit September wird im Campus der FH-Ausbildungsbereich
„Gesundheits- und Krankenpflege“ neu angeboten – zwei bestehende Lehrgänge (2. und 3. Ausbildungsjahr des
dreijährigen Bachelorstudiums) sind von Pinkafeld nach Oberwart übersiedelt, sodass derzeit um die 100
StudentInnen in Oberwart ausgebildet werden. Ab Herbst 2017 kommt der FH-Ausbildungsbereich „Physiotherapie“ hinzu.
Die fünf angebotenen Lehrgänge im Bereich Pflege und Gesundheit seien die am stärksten gewachsenen
an der Fachhochschule. „Derzeit haben wir dort 345 Studentinnen und Studenten“, so Pehm.
Darüber hinaus werden künftig auch Personalschulungen der Mitarbeiter des Krankenhauses der Barmherzigen
Brüder in Eisenstadt, der Rettungsorganisationen „Rotes Kreuz“ und des „Arbeiter Samariter Bund“ sowie die
Fortbildung aller KRAGES-MitarbeiterInnen hier stattfinden. „Wir schaffen hier eine zentrale Wissenseinrichtung,
die auch qualitativ hochwertige Forschung ermöglicht, nutzen Synergien und bieten eine bedarfsorientierte
Ausbildung. Wir sind stolz auf dieses Projekt“, so Darabos. Auch Schnedl streicht die Vorteile der Konzentrierung
hervor: „Das gemeinsam Nutzen der Ressourcen ist der einzige Weg zu Effektivität“. Bereits eingerichtet worden
seien ein Lehrsaal, eine Bibliothek, ein eigener Check-in, der EDV-Raum wurde aufgebessert. Weitere Adaptierungen
sollen nach Bedarf durchgeführt werden, und es soll auch ein neuer Internatsbereich entstehen, erklärte
Dolmanits. Für Rucker ist es „logisch, dass hier der Campus angesiedelt ist, wo das größte Krankenhaus
des Landes entsteht“.
Höchste Qualität, Kosteneffizienz
„Durch die Bündelung der Kräfte ist es möglich, die zukünftigen Herausforderungen der Gesundheitsberufe
mit höchster Qualität und kosteneffizient zu meistern“, ist Niessl überzeugt. „Mit diesem Best-Practice-Modell
ist das Burgenland österreichweit einmal mehr Vorreiter. Gerade im Gesundheits- und Sozialwesen sei es notwendig,
rasch und bedarfsgerecht auf die Anforderungen zu reagieren und das Angebot auszuweiten. „Die Absolventinnen und
Absolventen bilden mit ihrer qualitativ hochwertigen und zukunftsorientierten Ausbildung das Fundament des Sozial-
und Gesundheitswesens im Burgenland“, so Darabos.
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