Mattersburg (stadt) - Die sozialen Angebote in Mattersburg sind vielfältig. "Zu den zahlreichen Aktivitäten
der Stadtgemeinde zählt auch die Unterstützung sozialer Einrichtungen wie des Vereines 2getthere",
erklärt Bürgermeisterin Ingrid Salamon. In den 15 Jahren seines Bestehens hat sich der Verein 2getthere
zu einem umfassenden und erfolgreichen Unterstützungsprojekt entwickelt, das Kindern und Jugendlichen in verschiedenen
Lebenslagen als Ansprechpartner zur Seite steht.
"Dabei steht nicht nur das Lernen für die Schule im Mittelpunkt, ein besonderes Augenmerk wird auch
auf soziales Lernen gelegt. Es soll eine Alternative für Familien darstellen, die die Nachmittagsbetreuung
der Schule aus verschiedenen Gründen nicht in Anspruch nehmen können," berichtet Günther Kroiss,
Obmann des Vereins.
Im Schuljahr 2015/2016 konnten auf diese Weise an 3 Tagen pro Woche insgesamt 65 SchülerInnen mit über
1700 kostenlosen Stunden bei Hausübungen und beim Lernen im Lerncafé "2getthere" unterstützt
werden. Die Betreuung übernehmen dabei eine Sozialpädagogin und zwei Zivildiener der Caritas Burgenland.
Durchschnittlich besuchten 24 Kinder und Jugendliche am Tag das Haus in der Michael Koch-Straße 44. Die
SchülerInnen sind zwischen 8 und 15 Jahren.
Erfolgreiche soziale Arbeit in der Schule
Zusätzlich zu der Arbeit im Lerncafé und Jugendzentrum betreibt der Verein seit dem Schuljahr 2015/2016
Schulsozialarbeit in der HAK/HAS Mattersburg.
Mit dem Projekt "learn2getthere" soll eine Kombination von Nachhilfe und Sozialarbeit die SchülerInnen
sowie LehrerInnen unterstützen.
An 5 Tagen in der Woche sind Philipp Renisch, Sozialarbeiter beim Verein 2getthere, und Thomas Köller,
Zivildiener der Caritas, als Ansprechpersonen für SchülerInnen und LehrerInnen in der Schule anwesend.
Initiiert wurde dieses Projekt von Direktor Andreas Hackstock, der dadurch auf zweierlei Problematiken reagieren
wollte:
1. Lerndefizite:
Um frühzeitig auf diese reagieren zu können, filtert Thomas Köller - der selbst mit an der HAK
Mattersburg maturiert hat - bereits nach den ersten Schulwochen all jene SchülerInnen heraus, die Unterstützung
bei den betreffenden Kompetenzen benötigen. Prävention ist ein zentraler Gedanke, den wir mit diesem
Projekt verfolgen.
2. Soziale Ungleichheiten:
Die Erfahrung hat gezeigt, dass bei etlichen SchülerInnen die fachlichen Kompetenzen für einen Schulerfolg
ausreichend bis gut wären. Dem entgegen stehen aber oftmals außerschulische, soziale Problematiken -
z.B. schwierige Familienverhältnisse, Wohnungslosigkeit, Armut, Traumatisierungen etc. - die den erfolgreichen
Abschluss des Schuljahres negativ beeinflussen bzw. verhindern. Philipp Renisch, ausgebildeter Sozialarbeiter,
erarbeitet in gemeinsamen Gesprächen mit den betroffenen Jugendlichen die Ursachen und Lösungsansätze
sowie Bewältigungsstrategien. Die konkrete Arbeit besteht in der Vermittlung bei Konflikten innerhalb eines
Klassenverbandes, sowohl zwischen SchülerIn - SchülerIn als auch zwischen LehrerIn - SchülerIn,
Vermittlung von diversen Praktika, um ein genaueres Berufsbild zu bekommen, der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
und Vereinen (z.B. Jugendcoaching etc.), der Beratung und Vermittlung bei familiären Problemen etc.
Die bisherigen Erfahrungen und Zahlen zeigen ein positives Bild der Arbeit: Anzahl der Nachhilfen: 45 (Ø
3 Nachhilfen pro Woche, vor Prüfungen mehr Bedarf)
Fazit:
Im Laufe der Schuljahres konnte die Kommunikation mit den LehrerInnen intensiviert werden, wodurch frühzeitig
auf auftretende Problematiken reagiert werden konnte. In 2 Klassen wurde daher ein Förderkurs eingeführt,
um nicht nur vor Prüfungen sondern laufend Nachhilfe zu gewährleisten. Nach Absprache mit den Klassenvorständen
wurden besonders gefährdete Schüler zu diesen Lernstunden eingeladen. Auch das Vertrauen der SchülerInnen
stieg mit dem laufenden Schuljahr deutlich, was sich darin zeigte, dass sie offener auf die Betreuer.
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