Wien (wkwien) - Die Wiener Gastronomen und Kaffeehausbetreiber leisten einen wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität
in Wien. Und das schätzt und genießt die Bevölkerung, sind doch die Wiener Gastronomie- und Kaffeehausbetriebe
das zweite Wohnzimmer der Wiener. So besucht jeder dritte Wiener dreimal in der Woche ein Kaffeehaus und jeder
fünfte sogar täglich. Damit Wiens vielfältige Gastronomielandschaft weiterhin erfolgreich sein kann,
müssen die Unternehmer jetzt entlastet werden. Die Wirtschaftskammer Wien hat ein Forderungsprogramm für
die Wiener Gastronomie und Kaffeehäuser erarbeitet, mit dem der Fortbestand dieser einzigartigen Kultur gesichert
wird. Die wichtigsten Forderungen lauten dabei: Vergnügungssteuer abschaffen, keine überzogene Erhöhung
der Schanigarten-Gebühren, Betriebsanlagengenehmigungen erleichtern und keine Mehrfachbestrafungen bei kleinen
Fehlern. „Wien ist berühmt für seine Kaffeehäuser, Restaurants und Wirtshäuser. Damit wir auch
in Zukunft dieses umfangreiche Angebot annehmen können, muss nun die Basis für einen positiven Gastronomiestandort
gelegt werden. In unserem Forderungsprogramm für die Gastronomie und Kaffeehäuser liefern wir der Stadt
das notwendige Rezept“, so Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.
Die Branche der Gastronomiebetriebe und Kaffeehäuser gilt in den letzten Jahren als eine der von ausufernden
Belastungen am stärksten betroffenen. Allergenverordnung, Raucherschutz, Registrierkasse – diese neuen Verordnungen
und Gesetze haben die Betriebe massiv getroffen. Aber auch die Androhung von weiteren Belastungen wie die Forderung
nach einer Fleisch-Herkunftsangabe im Restaurant hat die Unternehmer immens verunsichert. Dennoch geben die Unternehmer
ihr Bestes, um weiterhin die perfekten Gastgeber zu bleiben. „Die Wiener Wirte und Kaffeehausbetreiber stehen für
Gastfreundschaft, ausgezeichnete Qualität und leisten zusätzlich einen enormen Beitrag für den Wirtschaftsstandort.
Daher muss nun die Devise lauten: Förderung der Gastwirtschaft, Abschaffung von überbordender Bürokratie
und Verständnis der öffentlichen Hand für die Anliegen der Gastronomie und Kaffeehäuser“, so
Ruck.
„Unsere Unternehmen sind schon mit genug Auflagen und Kosten konfrontiert. Statt Erschwernissen sind Erleichterungen
für unsere Branche gefordert“, betont auch Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft.
Daher setzt sich die Sparte intensiv für folgende Forderungen ein:
- Keine überzogene Erhöhung der Schanigartengebühren bzw. Veränderung
der Tarifzonen
- Abschaffung der Vergnügungssteuer
- Erleichterungen bei Betriebsanlagengenehmigungen
- Volle Absetzbarkeit von Geschäftsessen
- Unternehmen sollen nicht mehr für das Verhalten der Gäste VOR ihrem
Lokal verantwortlich gemacht werden dürfen.
„Die Möglichkeit, Schanigärten im Winter zu öffnen, ist auch im Hinblick auf das totale Rauchverbot
in Lokalen ab 1. Mai 2018 ein Schritt in die richtige Richtung. Außerdem sollte in einer Weltstadt wie Wien
diese unternehmerische Flexibilität möglich sein. Mit der Gebührenerhöhung droht die Stadt
allerdings über das Ziel hinaus zu schießen. Die heute vorgestellte Kampagne soll die Öffentlichkeit
und die Stadt Wien für die Situation der Gastronomen und Kaffeehäuser sensibilisieren und uns bei der
Abwendung von überzogenen Belastungen unterstützen“, ist Markus Grießler überzeugt.
Neue Gastro-Kampagne
„Auflagenschnitzel mit Paragraphensalat” oder „Bürokratiestrudel auf Vanillesauce” – diese schwer verdauliche
Kost wird zur Zeit auf Plakaten und in Radiospots angepriesen. Dahinter steckt die neue Kampagne der Wirtschaftskammer
Wien. Sie zeigt auf, was Wiens Wirte und Kaffeesieder belastet, und unterstreicht deren Bedeutung für Wirtschaft,
Tourismus und Lebensqualität. Die Branchen wollen so Einigkeit und Stärke zeigen, die Solidarität
der Öffentlichkeit mit Wirten und Kaffeesiedern stärken und Druck aufbauen, um Verbesserungen für
die Gastronomen erreichen zu können. Die Kampagne ist in drei Phasen konzipiert. Derzeit wird mittels Sager
auf Plakaten und im Radio die „schwere Kost” thematisiert. Ab 12. September kommen dann Wirte zu Wort, die über
ihre Probleme und Anliegen sprechen werden. Ende September werden die Gastronomiebetriebe dann als „zweites Wohnzimmer”
der Wiener präsentiert.
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