Preisgekrönte österreichische Autorin überzeugt das Londoner Publikum - und
wandert literarisch in Wien.
London/Wien (bmeia) - In Kooperation mit dem Free Word Centre und dem British Council organisierte das Österreichische
Kulturforum London am 12. September 2016 eine Lesung mit der österreichischen Autorin Julya Rabinowich. Im
Zentrum der Veranstaltung, die im Rahmen des Projektes Wanderlust: Great Literature from Around the World des Free
Word Centre stattfand, stand Rabinowichs Debütroman „Spaltkopf", der mit dem „Rauriser Literaturpreis"
ausgezeichnet wordeen war. Rabinowich erzählt darin die autobiographisch geprägte Geschichte von Mischka,
die während des Kommunismus in eine russisch-jüdischen Familie in Leningrad geboren wird. Als sie sieben
Jahre alt ist, steigt Mischka in ein Flugzeug, um - wie ihre Eltern sagen - in Litauen Urlaub zu machen. Doch die
Familie landet in Wien. Hin und her gerissen zwischen der Welt, aus der sie kommt, und den Verheißungen des
Westens fühlt sich Mischka als Heimatlose. Áine McMurtry, Dozentin für Deutsch am King’s College
London, las auf Englisch. An die Lesung schloss sich ein intensives Gespräch über Heimat, Migration,
Sprache und Exil zwischen Rabinowich, McMurtry und dem Publikum an. Am 22. September 2016 begab sich Rabinowich
im Rahmen des British Council Projektes Shakespeare Walking Cities, das AutorInnen aus Großbritannien, Italien,
Frankreich, Österreich, Spanien und Griechenland zusammenbringt, mit dem britischen Autor Kayo Chingonyi in
Wien auf einen Spaziergang auf den Spuren William Shakespeares. Dessen in Wien angesiedeltes Stück „Measure
for Measure“ diente dabei als Ausgangspunkt. Krönender Abschluss war eine öffentliche Diskussion der
beiden AutorInnen in der Schule für Dichtung.
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