LH Pröll: „Dort, wo Kreativität vorhanden ist, da gibt es Kraft und Innovation“
Großnondorf/St. Pölten (nlk) - Werner Goll ist der einzige und letzte Glasätzer in ganz
Österreich, neben ihm gibt es in ganz Europa nur noch wenige andere, die dieses Handwerk ausüben. Goll
hat sich zur Aufgabe gemacht, diese alte Technik zu erhalten und zu pflegen. Zum 25-jährigen Berufsjubiläum
eröffnete Goll am 23.09. gemeinsam mit zahlreichen Gästen und Weggefährten, unter ihnen Landeshauptmann
Dr. Erwin Pröll, das Zentrum der Glasätzung in Großnondorf im Bezirk Hollabrunn.
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten habe man in Niederösterreich intensiv in die kulturelle Infrastruktur
investiert, sagte Landeshauptmann Pröll im Gespräch mit Karl Hohenlohe. Das sei wichtig gewesen, um auf
breitester Ebene eine kulturelle Szenerie zu entwickeln und damit sei auch das kulturelle Klima gewachsen. „Dort,
wo eine rege Kultur vorhanden ist, da gibt es auch viel Kreativität und dort, wo Kreativität vorhanden
ist, da gibt es Kraft und Innovation“, so Pröll, der betonte: „Kreativität ist keine Frage der Geografie,
sondern der Phantasie.“ Werner Goll sei „der einzige in Österreich, der auf diese Weise noch kreativ tätig
ist“, betonte Pröll in Bezug auf dessen Handwerk und dass, dieses leider vom Aussterben bedroht sei.
Jemand, der Kulturpolitik verantworte, habe die Aufgabe „die Kreativität der Künstler zu schützen
und ihnen Chancen und Möglichkeiten zu geben, sich voll zu entfalten“, so der Landeshauptmann. Er gratulierte
Werner Goll herzlich zur Eröffnung seines Ateliers und dankte ihm für die Weiterführung seines Handwerks.
Goll habe damit eine große Verantwortung – gegenüber der jetzigen Generation und auch gegenüber
den nachkommenden Generationen, so Pröll.
Glasätzung sei „ein altes Handwerk aus dem 16. Jahrhundert“, betonte Werner Goll, dass es damals kaum ein
Glas gegeben habe, das nicht geätzt worden sei. Für ihn gelte es, auf der einen Seite „altes Kulturgut
zu erhalten“ und auf der anderen Seite „Ätzung in die jetzige Kultur einzubringen“..
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