AMBRAS fremd :: vertraut

 

erstellt am
23. 09. 16
11:00 MEZ

Schloss Ambras Innsbruck öffnet seine Tore und geht auf junge zeitgenössische Künstler fremder Herkunft zu, die neue und beziehungsreiche Blicke auf unser kulturelles Erbe werfen.
Innsbruck (schloss ambras) - In den Wirren der jüngsten Zeit sind viele Menschen auf ihrer Flucht in Österreich gelandet. Darunter finden sich auch Künstlerinnen und Künstler, die in ihren Herkunftsländern teils ein Studium an einer Kunsthochschule abgeschlossen hatten, teils autodidaktisch künstlerisch tätig waren. In ihrer neuen Heimat sind sie nun mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert, die auch ihren künstlerischen Fokus auf neue Themen richten lassen.

Die bildenden Künstler Yamen Hamid, Marwa Abou Hatab, Safa Abou Hatab, Anees Majeed, und der Musiker George Naser reflektieren künstlerisch die Begriffe »fremd« und »vertraut« und setzen sich mit Tirol und den Ambraser Sammlungen Erzherzog Ferdinands II. auseinander. Die eigens für die Ausstellung geschaffenen Kunstwerke ermöglichen neue Blicke auf einen in Jahrhunderten gewachsenen Topos:
der Idee einer Wechselwirkung zwischen Ost und West. Doch worin besteht eine »Konfrontation«? Kommt es überhaupt zu »kulturellen Beeinflussungen«? Wer will eine »Auseinandersetzung«? Sind Verbindungen, die Neues schaffen, möglich?

Die rund 20 brandaktuellen Beiträge zeitgenössischer Kunst werden in der Ambraser Bauernrüstkammer gezeigt. Zur Ausstellung, kuratiert von Katharina Seidl, liegt eine Begleitbroschüre auf.

Schloss Ambras Innsbruck widmet sich der Integration auch in seinen Begleitveranstaltungen zur Sonderausstellung. In Kooperation mit dem Zentrum für MigrantInnen in Tirol (ZeMiT) werden Workshops für Kinder und Jugendliche angeboten, sich spielerisch mit Vielfalt und Verschiedenheit auseinanderzusetzen (www.diversity4kids.eu). Das Konzept war in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino so erfolgreich, dass Diversity4Kids als Finalist des europaweiten Projektwettbewerbs "RegioStars 2016" ausgezeichnet worden ist. Bislang konnten die Workshops über hundert Mal an Schulen durchgeführt wurden. Schloss Ambras Innsbruck beschreitet nun neue Wege: Zum einen richtet sich Diversity4Kids im Schloss an eine spezielle Zielgruppe, die sonst kaum den Weg in ein Museum findet: Eingeladen werden Kinder, die ihre Nachmittage in städtischen Schülerhortgruppen verbringen. Neu sind auch die alterstufenübergreifenden Gruppen. Zum anderen werden Anregungen über die Kunstwerke der Sonderausstellung AMBRAS fremd :: vertraut gegeben. Nicht zuletzt bieten gerade die Objekte im ältesten Museum der Welt ideales Anschauungsmaterial, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, das Migration, Buntheit, Gegensätze und Querverbindungen nicht Ausnahme waren, sondern die Normalität darstellen.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.schlossambras-innsbruck.at

 

 

 

 

 

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