Umfangreiches Schutzkonzept mit Gesamtkosten von 12 Millionen Euro genehmigt
Afritz/Wien (bmlfuw) - Noch heuer wird in der Gemeinde Afritz am See in Kärnten mit dem Bau von umfangreichen
Schutzmaßnahmen am Tronitzerbach begonnen. Das Schutzkonzept der Wildbach- und Lawinenverbauung wurde am
22.09. bei einem Besuch von Bundesminister Andrä Rupprechter im Katastrophengebiet gemeinsam mit den übrigen
Finanzierungspartnern fixiert. Nach den schweren Murenkatastrophen Ende August und Anfang September wurde von den
Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung in Rekordzeit ein umfassendes Schutzkonzept ausgearbeitet. Finanziert
wird das Projekt vom BMLFUW, Land Kärnten und der Gemeinde. Nach Zustimmung aller Finanzierungspartner konnte
das Konzept heute von Bundesminister Rupprechter genehmigt werden. „Das Projekt Tronitzerbach mit Gesamtkosten
von 12 Millionen Euro kann bereits im Herbst in Angriff genommen werden und bietet der Bevölkerung so schnell
wie möglich nachhaltige Sicherheit", betonte der Minister.
Die geplanten Schutzmaßnahmen beinhalten die Errichtung von Geschiebesperren mit Wirkung gegen Erosion und
Murgängen. Die Regulierung des Unterlaufes des Baches gewährleistet einen problemlosen Hochwasserabfluss.
Die Schutzmaßnahmen bringen Sicherheit für die Bevölkerung in der Gemeinde Afritz am See. Besonders
betroffen sind 95 Wohnobjekte in der Ortschaft Kraa sowie die Landesstraße B98 sowie lokale Verkehrswege.
Ausgelöst durch Starkniederschläge kam es am 29.8. und am 4.9.2016 zu zwei Murgängen. Zahlreiche
Wohn- und Nebengebäude wurden beschädigt, viele Bewohnerinnen und Bewohner mussten evakuiert werden.
Mit den Muren wurden mehr als 70.000 Kubikmeter Schlamm und Geröll ins Siedlungsgebiet befördert.
Die unmittelbar eingeleiteten Sofortmaßnahmen und die reibungslose Zusammenarbeit der Einsatzkräfte
führten zur raschen Bewältigung der Katastrophe. Ein Krisenstab unter der Leitung von Bürgermeister
Maximilian Linder wurde eingerichtet. Das Österreichische Bundesheer übernahm vor Ort die Einsatzkoordination
und setzte auch einen Black Hawk Helikopter ein, um Material abzutransportieren und den steilen Mittellauf des
Baches von Wildholz zu befreien.
Die Wildbach- und Lawinenverbauung stellte die Räumung und Rückführung des Baches in sein Bett sicher
und schüttete nach dem ersten Ereignis provisorische Leitdämme auf. Auch die Landesstraßenverwaltung
war mit Bagger, LKW und Spülwagen um die rasche Herstellung der Verkehrswege bemüht.
„Der Einsatz und die Zusammenarbeit zahlreicher Frauen und Männer, der Einsatzorganisationen sowie die Hilfsbereitschaft
der Bevölkerung war vorbildlich. Mit vereinten Kräften konnten die schlimmsten Folgen dieser Katastrophe
bewältigt werden. Jetzt setzen wir alles daran, so etwas in Zukunft zu verhindern", erklärte Rupprechter
bei seinem Besuch in Afritz.
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