Graz/Bozen (lpa) - Die Steirische Landesrätin für Bildung und Gesellschaft, Ursula Lackner, hält
sich derzeit mit einer Delegation in Südtirol auf, um sich vor Ort ein Bild von der hiesigen Schul- und Bildungswelt
zu machen. Neben dem Schulsystem interessiert sie vor allem das Thema der Leseförderung, auf das sie in ihrer
politischen Zuständigkeit einen besonderen Schwerpunkt setzt.
Nach verschiedenen Impulsreferaten über das Kindergarten- und Schulsystem, die Inklusion und Integration sowie
das Bibliothekssystem, die am Vormittag auf dem Programm standen, traf sich die Delegation aus der Steiermark am
heutigen Nachmittag mit Bildungslandesrat Philipp Achammer zu einem Gedanken- und Erfahrungsaustausch. An der Aussprache
nahmen auch Ressortdirektor und Schulamtsleiter Peter Höllrigl, der Direktor des Bereichs Innovation und Beratung
Rudolf Meraner, der geschäftsführende Direktor der Abteilung Deutsche Kultur Volker Klotz sowie der Direktor
des Amtes für Jugendarbeit Klaus Nothdurfter teil.
"Ich freue mich, dass wir die enge Verbundenheit, die uns mit der Steiermark vereint, fortsetzen können",
sagte Landesrat Achammer zur Begrüßung der Gäste.
"Es gibt viele Gründe, nach Südtirol zu kommen", bekannte ihrerseits Landesrätin Lackner
und wies auf die gemeinsame Geschichte sowie auf die Fragen im Schul- und Bildungsbereich hin, die beide Länder
gleichermaßen beschäftigen. Anerkennende Worte fand sie vor allem für die gemeinsame Schule bis
ins Alter von 15 Jahren, die es in Südtirol gibt: "Dies stellt eine enorme Erleichterung für die
Inklusion dar", gab die Landesrätin zu verstehen.
Landesrat Achammer bezeichnete die Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigung in die Klassengemeinschaft als
ein gelungenes Modell, da es dazu beitrage, den Umgang mit Vielfalt im Alltag zu erleichtern. "Schwierigkeiten
gibt es aber vor allem beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt", gab Achammer zu bedenken, "der
Wert des inklusiven Schulmodells ist jedoch unbezahlbar."
Weitere Themen, die die beiden Landesräte zur Sprache brachten, waren etwa die jeweiligen Zuständigkeiten
bei der Einstellung der Lehrkräfte und bei der Ausbildung der Lehrkräfte bzw. Pädagogen für
die Kindergärten und Grundschulen. Landesrätin Lackner vertrat die Meinung, dass es notwendig sei, die
Verbindung zwischen dem Kindergarten und der Grundschule zu stärken, um den Übergang zu erleichtern.
Das Bibliotheksystem und die Leseförderung waren weitere Themen, die im Laufe des Gesprächs angeschnitten
wurden. Im Bereich der Jugendarbeit betonte Landesrat Achammer, dass es notwendig sei, die Vernetzung zwischen
einzelnen Einrichtungen zu stärken; dies habe bereits zu positiven Ergebnissen geführt.
Abschließend hob Landesrat Achammer die enge Zusammenarbeit Südtirols mit dem deutschsprachigen Raum
und insbesondere mit Österreich hervor: "Ich erlebe es als immensen Reichtum, in ein Netzwerk eingebunden
zu sein. Dies bringt gerade für eine Minderheit sehr viel", erklärte Achammer.
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