Schenkung dokumentiert das gesamte öffentliche Schaffen des Tiroler Künstlers Max
Weiler
Innsbruck (tlm) - Max Weiler (1910-2001) zählt zu den bedeutendsten Tiroler Künstlern des 20.
Jahrhunderts. Mit seinen farbkräftigen öffentlichen Fresken, Wandmalereien und Mosaiken hat er weit über
die Grenzen Tirols hinaus Zeichen der österreichischen zeitgenössischen Kunst gesetzt.
Das Land Tirol hat am 22.09. eine bedeutende Schenkung mit über 600 Arbeiten Weilers zu seinem gesamten öffentlichen
Werk aus dem Nachlass seiner Frau Yvonne Weiler entgegengenommen. Die Schenkung erfolgt aus der Hand des Erben
Robert Najar, dem Sohn Yvonnes, an den nach dem Tod seiner Mutter im vergangenen Jahr der Bestand testamentarisch
übergegangen war.
„Ich bin zu außerordentlichem Dank verpflichtet, dass das Land Tirol einen so bedeutenden Bestand an Arbeiten
von Max Weiler erhält. Mit seinem anfänglich kontroversiell diskutierten künstlerischen Schaffen
ist Weiler heute fest im Kanon der österreichischen Kunst des 20 Jahrhunderts verankert", zeigt sich
Landesrätin Dr.in Beate Palfrader über die Schenkung erfreut und ergänzt: „Die Schenkung trägt
dazu bei, dass Weilers grafische Arbeiten Zeugen der Entwicklung unserer Kultur bleiben."
Über 600 grafische Arbeiten aus der gesamten Schaffenszeit
Die großzügige Schenkung umfasst 643 Studien, Skizzen und Entwürfe sowie das Raumbild „Vielfältige
Natur“ von 1968. Von schnellen Ideenskizzen über Zeichnungen bis zu großformatigen Farbentwürfen
dokumentiert die Schenkung das gesamte öffentliche Werk Weilers, beginnend mit den Entwürfen zu den Glasfenstern
der Pfarrkirche St. Judas Thaddäus in der Krim in Wien 1932 bis hin zum Farbentwurf zum Gemälde für
das Landwirtschaftliche Bundesamt und Forschungszentrum für Landwirtschaft in Hirschstetten bei Wien 1994.
Der Großteil der Skizzen und Entwürfe betrifft alle in Tirol realisierten öffentlichen Arbeiten.
Dazu zählen die Fresken der Theresienkirche auf der Hungerburg (97 Skizzen und Entwürfe) in Innsbruck,
die Wandmalereien der Kassahalle des Innsbrucker Hauptbahnhofes (87 Skizzen, Entwürfe und Ausführungskartons)
und die Wandgestaltung des Großen Stadtsaales (40 Skizzen und Entwürfe) in Innsbruck. Der Bestand gibt
Einblick in Weilers Arbeitsprozesse u. a. zum Eisernen Vorhang im Tiroler Landestheater und in der Staatsoper in
Wien, zum Neuen Festspielhaus Salzburg, zu den Fresken in der Pfarrkirche Christkönig in Linz, den Mosaiken
der Krypta der Basilika Innsbruck-Wilten sowie zur Wandgestaltung in Schulen und Wirtschaftsgebäuden wie etwa
für die Neue Mittelschule Europa Hall oder für die Landwirtschaftskammer in Innsbruck.
Wissenschaftliche Bearbeitung durch die Tiroler Landesmuseen
Im Jahr 2010 zeigte das Ferdinandeum, in einer großen Präsentation, erstmalig das Schaffen von Max Weiler.
Aus diesem Kontext heraus, ist die Überlassung der Werke besonders sinnvoll und wichtig. Die umfangreiche
Schenkung wurde von den Tiroler Landesmuseen unter der Leitung von Dr. Günther Dankl in den letzten Monaten
inventarisiert und wissenschaftlich bearbeitet. Auch ihre fachgerechte Unterbringung in den Depots wird von den
Tiroler Landesmuseen verantwortet. PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen, hält
fest: „In seiner Geschlossenheit ergibt sich durch die Schenkung die Möglichkeit, alle öffentlichen Werke
von Max Weiler umfassend darzustellen. Damit bildet sie einen einmaligen historischen und wissenschaftlichen Gesamtwert."
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