Erste Befragung von FSW-KundInnen mit Behinderung brachte gute Ergebnisse
Wien (rk) - Der Fonds Soziales Wien (FSW) hat erstmalig eine KundInnenbefragung zur Lebensqualität
von Menschen mit Behinderung durchgeführt. Die Leistungsangebote „Teilbetreutes Wohnen“, „Vollbetreutes Wohnen“
und „Tagesstruktur“ wurden für eine schriftliche und mündliche Befragung ausgewählt. Das Markt-
und Meinungsforschungsinstitut TQS hat im Auftrag des FSW 1.154 Kundinnen und Kunden des Teilbetreuten Wohnens,
des Vollbetreuten Wohnens sowie der Tagesstruktur persönlich befragt. Zusätzlich wurden 3.753 schriftliche
Fragebögen ausgewertet.
„Beeindruckende 95 Prozent der schriftlich Befragten gaben an, mit ihren Betreuerinnen und Betreuern zufrieden
zu sein, und 89 Prozent mit der betreuenden Organisation“, zeigt sich Gesundheits- und Sozialstadträtin Wehsely
über das Ergebnis erfreut. „Ein besseres Feedback für die vielen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in diesem Bereich kann es kaum geben.“
Selbstbestimmung und Eigenständigkeit
Auch hinsichtlich der Wirkung der Betreuung gibt es eine positive Resonanz: 47 % der KundInnen gehen häufiger
aus, 37 % machen mehr Sport und 54 % tun sich bei Ämtern und Behörden leichter. Insgesamt geben 57 %
an, dass sie seit der Betreuung Dinge machen können, die sie vorher nicht machen konnten. Je nach Leistung
meinen zwischen 82 und 85 Prozent der mündlich Befragten, dass sich ihr Leben durch die Betreuung verbessert
hat. „Hier zeigt sich, dass Wien auf dem richtigen Weg ist: Wir unterstützen die Menschen darin, ihr Leben
so selbstbestimmt und eigenständig wie möglich zu gestalten“, so Stadträtin Wehsely.
„Obwohl viele Kundinnen und Kunden mit den Einrichtungen und dem Betreuungspersonal sehr zufrieden sind, wünschen
sich doch viele mehr Abwechslung und Aktivitäten in ihrem Alltag. Insbesondere Aktivitäten außerhalb
der Einrichtung schaffen Abwechslung und Raum für Kontakte mit Menschen ohne Behinderung. Dieses Feedback
ist für uns sehr wertvoll, weil es unser Anspruch ist, die hohe Qualität der Leistungen laufend zu verbessern“,
so Robert Bacher, Leiter des Fachbereichs Behindertenarbeit, Mobilität und Beratung im FSW.
Verbesserungsbedarf erkannt – neue Angebote werden entwickelt Bei den Interviews gab rund ein Drittel der Befragten
an, sich zumindest teilweise von der Gesellschaft ausgegrenzt zu fühlen. „Daran müssen wir alle gemeinsam
noch stärker arbeiten – nicht nur, weil es die UN-Konvention vorgibt, sondern weil uns die Inklusion von Menschen
mit Behinderung ein großes Anliegen ist“, so Stadträtin Wehsely. „Der Fonds Soziales Wien und der Dachverband
Wiener Sozialeinrichtungen haben dazu kürzlich das Innovationsprojekt ‚Wiener Wege zur Inklusion‘ gestartet,
um gemeinsam mit Menschen mit Behinderung über den Tellerrand hinauszublicken und neue Angebote zu entwickeln.“
|