„Evidenz und Effizienz stiften gemeinsam den besten Nutzen für unsere Patienten“
Göttweig/St. Pölten (nlk) - Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz informierten am Landeshauptmann-Stellvertreterin
Mag. Johanna Mikl-Leitner, Univ. Prof. Dr. Gerald Gartlehner, Univ. Prof. Dr. Gottfried Haber, Mag. Dr. Bernhard
Kadlec und Univ. Prof. Mag. Dr. Markus Hengstschläger am 20.09. über die Ergebnisse zum zweitägigen
Health Economy Congress, der auf Stift Göttweig über die Bühne ging und sich an Entscheidungsträger
und Führungskräfte in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Wissenschaft richtete. Der Health Economy
Congress zum Thema „Evidenz-Effizienz-Ethik“ fand zum ersten Mal statt und wurde vom Niederösterreichischen
Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) organisiert. Das Ziel des internationalen Kongresses war es, die für
Gesundheit und Medizin zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal zu nutzen.
"Moderne Technologien und Informationstechnik halten immer mehr Einzug in die Medizin“, sagte die Landeshauptmann-Stellvertreterin.
„Der Fortschritt wird in den nächsten Jahren auch weiter voranschreiten. Und aufgrund der technischen Entwicklungen,
haben wir auch immer mehr Behandlungsmöglichkeiten in der Hand, damit die Bevölkerung älter wird
und länger gesund bleibt“, hielt sie fest. Aufgrund dieser Entwicklung würden die Kosten eher steigen.
Umso wichtiger werde das Thema „Effizienz“, nämlich mit den vorhandenen budgetären Mitteln sorgsam umzugehen,
führte Mikl-Leitner weiter aus. „Evidenz und Effizienz können gemeinsam den besten Nutzen für unsere
Patienten stiften. Wir haben uns mit den Expertinnen und Experten darauf verständigt, dass das Fundament der
zukünftigen Gesundheitspolitik die Effizienz, die Evidenz und die Ethik darstellen werden“, so die Landeshauptmann-Stellvertreterin.
Gartlehner hob in seiner Wortmeldung hervor: „Evidenz und Effizienz müssen praktisch im Gesundheitswesen angewandt
werden. Evidenz führt zur besseren Patientenversorgung und bringt auch den rationaleren Einsatz der Mittel
mit sich. Unsere Ressourcen sind begrenzt und wir müssen uns auf das konzentrieren, was für unsere Patientinnen
und Patienten die besten Ergebnisse bietet“.
Haber meinte: „Der ‚Health Economy Congress‘ hat ein neues, ein anderes Konzept verfolgt. Die Idee dahinter war,
unabhängig von Industrie und Gesundheitswirtschaft die Bereiche Effizienz, Ethik und Evidenz zu diskutieren.
Im Bereich der Effizienz besteht das Problem, dass wir keine Definition darüber haben, welcher ‚Output‘ erwünscht
wird. Einhellige Meinung war, dass Qualität und Effizienz keine Widersprüche sind.“
Kadlec, kaufmännischer Direktor vom Universitätsklinikum St. Pölten, betonte: „Wir haben über
Effizienz und Evidenz diskutiert, und wir haben darüber gesprochen, wo Niederösterreich bereits im Spitzenfeld
mitspielt. Durch den gebündelten Einkauf für alle Landeskliniken erreichen wir beste Qualität zu
den günstigsten Konditionen.“
Hengstschläger verwies darauf, wie sehr sich die Medizin in einem enormen Umbruch befinde, was auf die Digitalisierung
und Industrialisierung zurückzuführen sei. „Dies führt dazu, dass man aufgrund der sehr vielen Daten
ein immer individuelleres Bild zur Erkrankung der Patienten bekommt und damit dem Patienten ein immer individuelleres
Therapiekonzept anbieten kann“, so Hengstschläger. „Unter Effektivität ist zu verstehen, dass man zur
richtigen Zeit die richtige Therapie zum Wohle des Patienten einsetzt. Der beste Weg im Gesundheitswesen ist permanente
Innovation zuzulassen und ein forschungsfreundliches Klima zu schaffen“, erinnerte er an die NÖ Fachhochschulen,
die Donau-Universität Krems, an MedAustron etc.
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