23 TeilnehmerInnen werden an der FH Burgenland zu "Sicherheitspartnern" in den Gemeinden
ausgebildet
Eisenstadt (blms) - Die Schulungen für die burgenländischen Gemeindesicherheitspartner haben am
19.09. in Eisenstadt begonnen. Zum Start stellten Sicherheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz,
DI(FH) Christian Spuller, Projektleiter Gemeindesicherheit, Mag.a (FH) Bettina Frank, Geschäftsführerin
der Akademie Burgenland und Mag. Herbert Wagner, MSc, MBA, Geschäftsführer der Wagner-Sicherheit GmbH,
die Inhalte vor. 23 TeilnehmerInnen, 14 Männer und 9 Frauen, besuchen den 11-tägigen Lehrgang der Akademie
Burgenland, der mit einer mündlichen Prüfung abschließt. Bereits im Oktober sind die neuen Sicherheitspartner
in neun Gemeinden im Einsatz. Zu den Aufgaben zählen einerseits Kontrollrundgänge, Schulwegsicherung,
Erste Hilfe, das Melden von Auffälligkeiten, und andererseits Bürgerservicedienste. Das vorerst auf ein
Jahr anberaumte Projekt wird wissenschaftlich begleitet, danach evaluiert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 500.000
Euro und werden vom Land getragen und von der EU mit 150.000 Euro gefördert.
Enge Abstimmung mit Polizei und Gemeinde
Der Einsatz von Sicherheitspartnern ist eines von fünf Modulen des burgenländischen "Gemeindesicherheitskonzeptes".
Heute, Montag, erfolgte der Schulungsstart für 23 künftige Sicherheitspartner, die ab 10. Oktober in
zunächst neun Gemeinden im Einsatz sein werden. Tschürtz legt Wert darauf, „dass dies in enger Abstimmung
mit der Polizei, aber auch den Gemeinden geschieht. Es handelt sich um ein umfassendes Modell, das mit dem Bürgerservice
in den Gemeinden gekoppelt ist. Wichtig für das Funktionieren und den ordnungsgemäßen Ablauf ist
die entsprechende Schulung der Sicherheitspartner“. Zielgruppe waren langzeitarbeitslose BurgenländerInnen;
die Rekrutierung wurde durch die Wagner Sicherheits GmbH. vorgenommen, bei der auch operative Umsetzung des Projektes
liegt.
Lehrinhalte Ethik, Recht, technische Kenntnisse und Deeskalation
Elf Tage lang werden die TeilnehmerInnen – im Alter von 31 bis 51 Jahre – geschult, die Lehrinhalte sind in
vier Module gegliedert. Im Basismodul stehen Ethik, Motivation und respektvolle Kommunikation am Programm, im zweiten
werden Rechtskenntnisse - Notwehr- und Anhalterecht, Haftungen, Befugnisse - vermittelt. Modul 3 beinhaltet technisches
Wissen, etwa im Bereich des Brandschutzes, der Ersten Hilfe, aber auch über einen Defibrillator, und im Modul
Deeskalation und Selbstschutz werden in praktischen Übungen Konfliktgespräche und Verhalten in Ausnahmesituationen
trainiert. Den Abschluss bilden ein Test und eine mündliche Prüfung.
Sicherheitsaufgaben und Bürgerservice
Zu den Aufgaben der Sicherheitspartner zählen zum einen die Schulwegsicherung, Kontrollfahrten und -rundgänge
im Gemeindegebiet, die Nachschau bei urlaubsbedingt leeren Häusern, Gebäude- und Objektkontrolle sowie
Meldungen von verdächtigen Wahrnehmungen an die Polizei; im Bereich Bürgerservice auch Nachbarschaftshilfe
- etwa Hilfe für Mitmenschen im Alltag, beispielsweise das Tätigen von Einkäufen, Postwegen oder
die Übernahme von leichten Arbeiten im Krankheitsfall. Für Einkaufslieferungen soll es – „im leistbaren
Rahmen“ - einen kleinen finanziellen Beitrag durch die BürgerInnen geben. Keinesfalls, so Wagner, wird es
durch die MitarbeiterInnen einen Eingriff in funktionierende Projekte wie Hauskrankenpflege etc. geben.
Angestellt für ein Jahr, Nettogehalt 1.300 Euro
Die Sicherheitspartner sind bei der Wagner Sicherheits GmbH zunächst für ein Jahr angestellt (mit
der Option auf Verlängerung des Dienstverhältnisses), das Nettogehalt beträgt rund 1.300 Euro. Die
MitarbeiterInnen erhalten eine eigene Dienstkleidung und es stehen ihnen Fahrzeuge zur Verfügung. Die Finanzierung
des Projekts mit Gesamtkosten von 500.000 Euro erfolgt durch das Land, es gibt eine Förderung von der EU in
der Höhe von rund 150.000 Euro. Über die wissenschaftliche Begleitung - Partner sind die FH Burgenland
und die Forschung Burgenland - will man regelmäßig informieren. Nach der Evaluierung nach Ablauf eines
Jahres soll entschieden werden, wie es mit dem Projekt weitergeht.
Sicherheitsempfinden jedes Einzelnen signifikant erhöhen
„Es ist klar, dass es keine hundertprozentige Sicherheit geben kann. Unser Ziel ist es, durch gezielte Maßnahmen
die Sicherheit und das Sicherheitsempfinden jedes Einzelnen signifikant zu erhöhen“, betonte Sicherheitsreferent
Tschürtz abschließend.
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