Bremsenergie soll künftig Stationen versorgen – Wiener Linien starten Pilotprojekt, um
Bremsenergie noch effizienter zu nutzen
Wien (rk) - Die Wiener Linien haben am 19.09. in der U2-Station Hardeggasse eine Pilotanlage installiert,
mit der die Bremsenergie der Züge noch effizienter genutzt werden soll. Bereits heute wird diese Energie von
anderen Zügen zum Anfahren genutzt. Künftig sollen damit auch U-Bahn-Stationen versorgt und beispielsweise
Rolltreppen, Aufzüge und die Beleuchtung betrieben werden. „Je weniger Energie wir verbrauchen wollen, desto
mehr Energie müssen wir in neue Ideen stecken. Durch die bessere Nutzung der Bremsenergie können die
Wiener Linien die CO2-Emissionen weiter reduzieren, damit Wien auch für künftige Generationen lebenswert
bleibt", erklärt Öffi-Stadträtin Ulli Sima.
"Bim und U-Bahn sind das Rückgrat und die Zukunft städtischer Mobilität und ein Wegbereiter
für Elektromobilität. Sie sind umweltfreundlich, effizient und schnell. Unsere Schienenfahrzeuge können
schon heute Bremsenergie zurück ins Netz speisen. Mit der Pilotanlage gehen wir den nächsten Schritt",
so Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer. Aktuell können Züge im Umfeld die
zurückgespeiste Energie zum Anfahren verwenden. Befindet sich kein anfahrendes Fahrzeug in der Nähe,
wird die Energie in Wärme umgewandelt und geht damit verloren. In der Pilotanlage soll deshalb künftig
ein Wechselrichter den Gleichstrom der U-Bahn in Wechselstrom umwandeln. Die gewonnene Energie kann dann für
die Versorgung der Stationen genutzt werden.
Ergebnisse sind Grundlage für künftige Investionen
Gemeinsam mit den Wiener Lokalbahnen und gefördert durch den FTI-Innovationsfonds der Wiener Stadtwerke, wird
die Pilotanlage ein Jahr lang auf Herz und Nieren geprüft und u.a. das tatsächliche Energiesparpotenzial
erhoben. "Langfristig wollen wir weniger Energie zukaufen. Dadurch werden wir nicht nur die CO2-Emissionen
reduzieren, sondern auch die Energiekosten nachhaltig senken", erklärt Steinbauer, der sich mit den Ergebnissen
des Testbetriebes eine Grundlage für weitere Investitionsentscheidungen erwartet. Das Thema der Rückspeisung
werde auch international intensiv diskutiert. Die Erfahrungen in Wien können Vorbildwirkung für andere
Verkehrsbetreiber haben.
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