Krems (nöwpd) - „Aus einem Stück Erde ein Gefäß zu formen, es durchs Feuer zu schicken,
um es am Ende in Händen zu halten und daraus essen zu können, macht wirklich glücklich.“ Mit diesem
Bekenntnis offenbart Sabine Bauer-Mayerhofer, die sich vor dreizehn Jahren selbständig gemacht und in Krems
Lastenstraße ein Keramikatelier eröffnet hat, ihre Motivation als kreative Künstlerin und im wahrsten
Sinn des Wortes zugleich auch weltoffene Unternehmerin. Denn was sie produziert, versteht sie per E-Mail und ihrer
Webseite im Internet auch in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Türkei, Georgien und USA zu vermarkten.
„In all den Jahren meiner Tätigkeit sind noch alle Arbeiten bei den Kunden heil angekommen“, teilte sie dem
NÖ Wirtschaftspressedienst mit.
Neben Objekten für den Außen- und Innenbereich sowie kulinarischen Gefäßen stellt die 46-jährige
Niederösterreicherin vor allem Unikate sowie Kleinserien aus Designlinien her, die sie selber entwickelt hat.
Als wichtig für ihre Arbeiten nennt sie Ausdruckskraft, klares Design und Funktionalität sowie eine individuelle
Handschrift gepaart mit handwerklicher Professionalität.
Das Töpfern als eine Technik in der Keramikproduktion hat sie bei dem Keramikkünstler Franz Maxera gelernt
und in der Folge in den Lehr- und Gesellenjahre in der Wiener Werkstätte von Harro Berger perfektionieren
können. „Zu meinen Kunden zählen Menschen, die einen Sinn für Ästhetik haben, offen für
neue Ideen sind und handgefertigte Dinge zu schätzen wissen“, sagt Bauer-Mayerhofer. Neben der Produktion
aus eigener Planung übernimmt sie auch Auftragsarbeiten. So fertigt sie Keramiken für Menschen jeden
Alters an, von der Geburt eines Kindes bis zu einer keramischen Urne. Als entscheidende Basis des Erfolges ist
das World Wide Web für die Kremser Keramikerin unverzichtbar geworden.
Nur als logische Folge ihrer Erfahrungen und ihrer Gesinnung als offene Unternehmerin ergibt sich, dass Sabine
Bauer-Mayerhofer in ihrem Atelier auch Kurse abhält, wo die Teilnehmer in der Töpferei unterrichtet werden.
„Dabei arbeite ich mit Einzelpersonen bzw. mit Kleingruppen bis zu vier Personen im Atelier. Größere
Gruppen begleite ich gern auch an einem anderen Ort“, sagt sie.
Die Inhalte der Kurse stimmt die Kunsthandwerkerin mit den Wünschen der Teilnehmer ab. Das sind einerseits
abstrakte Themen, die in Folge in verschiedenen Techniken umgesetzt werden. Oder praktische gleich von Anfang an,
wie etwa ein Kurstag, der am Schrottplatz mit Fundstücken beginnt, die mit Ton ergänzt zu völlig
neuen Objekten kreiert werden. Andere Kurse wiederum beschäftigen sich mit bestimmten Keramiktechniken, die
von den Teilnehmern erlernt bzw. vertieft werden können, wie etwa Oberflächengestaltung, Glasiertechniken
oder Raku-Kurse.
„Immer wenn ich in die Augen der Kursteilnehmer blicke, wenn sie ein Gefäß zu Ende eines mehrtätigen
Arbeitsprozesses in Händen halten, habe ich das Gefühl, dass da etwas Magisches passiert. Diese Freude
würde ich vielen Menschen wünschen“.
|