Verteidigungsminister Doskozil: „Neue Struktur erhöht Reaktionsfähigkeit“
Wien (bmlvs) - Mit 1. Oktober 2016 nahm das Bundesheer die neue Truppengliederung seiner Großverbände
ein. Die Brigaden spezialisieren sich und werden als Krisenreaktionskräfte gestärkt. „Mit der neuen Struktur
soll das Heer zukünftig schneller und wirkungsvoller auf moderne Bedrohungen reagieren können. Österreich
braucht ein starkes Bundesheer, um für die sicherheitspolitischen Herausforderungen gerüstet zu sein“,
sagt Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil, der betont, dass „sich das Heer angesichts stetig verändernder
Bedrohungslagen laufend weiterentwickeln muss.“
In der neuen Struktur des Bundesheeres richten sich die vier Brigaden klar auf die zukünftigen Aufgaben des
Bundesheeres aus. Die 3. Panzergrenadierbrigade in Mautern wird zum „Kommando Schnelle Einsätze“. Die Soldaten
spezialisieren sich auf Missionen im In- und Ausland und Einsätze im urbanen Umfeld. Die 4. Panzergrenadierbrigade
in Hörsching wird die „Schwere Brigade“. Alle Panzerbataillone des Bundesheeres werden hier zusammengefasst.
Sie werden für robuste Einsätze im In- und Ausland eingesetzt. Die 7. Jägerbrigade in Klagenfurt
bildet die „Leichte Brigade“. Diese Soldaten sind vor allem für Einsätze zur Stabilisierung im Ausland
zuständig und sind außerdem für das Landen aus der Luft ausgebildet. Das „Kommando Gebirgskampf“
in Innsbruck entsteht aus der 6. Jägerbrigade. Die Soldaten dieser Brigade sind spezialisiert auf den Einsatz
im Mittel-und Hochgebirge und in diesem Bereich weltweit anerkannt. Auch die Militärkommanden gewinnen durch
die neue Struktur an Bedeutung. Jedes Militärkommando bekommt ein eigenes Jägerbataillon, ist für
die Miliz verantwortlich und bildet selbst Grundwehrdiener aus.
Neue Kommandostruktur
Das Kommando Landstreitkräfte führt die Brigaden und die Militärkommanden. Hinzu kommen die
Heerestruppenschule und die Auslandseinsatzbasis. Dem Kommando Luftstreitkräfte unterstehen die Kommanden
Luftraumunterstützung und Luftraumüberwachung sowie die Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule. Das
Kommando Logistik fasst alle Dienststellen zusammen, die für Logistik und Versorgung zuständig sind.
Das Kommando Führungsunterstützung und Cyber Defence ist für alle Bereiche der Informations- und
Kommunikationstechnologie und für den Schutz der Netzwerke verantwortlich. Die neue Militärhochschule
leitet die Ausbildung aller Offiziere und Unteroffiziere.
Investitionen in die Truppe
Das Heer wird zum ersten Mal seit 38 Jahren in seiner Organisation vergrößert. Drei von fünf
neuen Bataillonen werden komplett neu aufgestellt. Bis zum Jahr 2020 investiert das Bundesheer 1.2 Milliarden Euro
in neue Ausrüstung und Fahrzeuge und etwa 500 Millionen Euro in die Infrastruktur. Bis 2020 gibt es insgesamt
9.800 neue Jobs für Frauen und Männer beim Heer.
77 neue Offiziere für die Truppe
Am 30.09. beendeten 21 Soldaten und eine Soldatin des Bundesheeres den Bachelorstudiengang „Militärische
Führung“ an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt. Verteidigungsminister Hans Peter
Doskozil gratulierte der Absolventin und den Absolventen zum Abschluss der Offiziersausbildung. Am 01.10. folgte
der „Tag der Leutnante“ zu Ehren der neuen 55 Miliz- und 22 Berufsoffiziere.
"Ich gratuliere allen Soldaten zur heutigen Ausmusterung und zur Übernahme als Offizier in das Österreichische
Bundesheer. Sie werden in einem neu strukturierten Bundesheer Dienst versehen, in einem Bundesheer auf dem Weg
ins 21. Jahrhundert. Sie haben eine umfangreiche Ausbildung absolviert und werden für Sicherheit im In-und
Ausland sorgen“, so Doskozil.
Die Gardemusik Wien eröffnete mit einem Burghofkonzert die Ausmusterungsfeierlichkeiten. Es folgte die Sponsion
zum "Bachelor of Arts in Military Leadership" im Sparkassensaal von Wiener Neustadt. Im Anschluss fand
die Ausmusterung der 22 Offiziere des Jahrganges „Weissenwolff“ statt. Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil
überreichte der Absolventin und den Absolventen ihre Ernennungsdekrete. Sie führen ab sofort den Dienstgrad
Leutnant. Sieben Diplomanden schlossen ihr Studium mit ausgezeichnetem Erfolg, drei mit gutem Erfolg ab. Mit der
Aufführung des „Großen Österreichischen Zapfenstreiches“ und einem Feuerwerk auf dem Maria Theresien
Platz endete der erste Tag der Ausmusterungsfeier.
Am „Tag der Leutnante“, der am 01.10. auf dem Maria Theresien Platz der Militärakademie stattfand, leisteten
die Milizoffiziere aus dem gesamten Bundesgebiet sowie die ausgemusterten Berufsoffiziere ihren Treueeid auf die
Republik Österreich. Im Anschluss an den Festakt fand eine Parade mit rund 875 Soldatinnen und Soldaten aus
ganz Österreich statt. Neben 209 Fahrzeugen, vom schweren Gerät wie Panzern bis zu neuestem Gerät
wie Quads, nahmen auch 29 Luftfahrzeuge an dieser Präsentation der Leistungsfähigkeit des Bundesheeres
in Wiener Neustadt teil.
Zehn der 22 Absolventen des Ausmusterungsjahrganges "Weissenwolff" stammen aus Niederösterreich
und der Steiermark. Vier Leutnante kommen aus Oberösterreich, drei aus Salzburg, jeweils zwei aus Kärnten
und Wien, ein Diplomand stammt aus Tirol.
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