Verleihung des Qualitätsmanagement-Zertifikats an die Medizinische Universität Innsbruck
durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria).
Innsbruck (i-med) - Verfahren zum Qualitätsmanagement werden bereits seit den 1990iger Jahren verstärkt
auch an Hochschulen implementiert. Seit 2012 verpflichtet das Hochschul-Qualitätssicherungsgesetz (HS-QSG)
die Universtäten zur Durchführung einer regelmäßigen externen Auditierung ihres Qualitätsmanagementsystemes.
Nach einer Selbstevaluierung, unter großer Beteiligung zahlreicher Universitätsbediensteter der Medizinischen
Universität Innsbruck, begann mit Februar 2016 die Vor-Ort-Prüfung durch externe ExpertInnen der AQ Austria.
„Die AQ Austria führte eine Begutachtung des internen Qualitätsmanagementsystems der Medizinischen Universität
Innsbruck unter Beibeziehung einer international zusammengesetzten Gruppe von Gutachterinnen und Gutachtern durch.
Aufgrund des positiven Gutachtens stellte das Board der AQ Austria in seiner Sitzung am 20. September fest, dass
die Universität ihr Qualitätsmanagementsystem entsprechend den einschlägigen Standards ausgestaltet
hat und stetig weiterentwickelt“, erklärt Dr. Achim Hopbach, Geschäftsführer von AQ Austria, den
Ablauf des Verfahrens.
Laut dem Gutachten zeichnet sich die Medizinische Universität Innsbruck durch ein hohes Engagement bezüglich
Qualitätsmanagement im Bereich Forschung aus. Forschende werden bei ihrer Arbeit besonders transparent und
service-orientiert durch das Qualitätsmanagementsystem unterstützt. Im Bereich Studieren und Lehren geht
die MUI, so die Bewertung von AQ Austria, innovative Wege in der Kommunikation mit den Studierenden, die es ihr
erlauben, schnell auf Notwendigkeiten zur Qualitätsverbesserung und auf neue Anforderungen zu reagieren.
Gelebte Qualitätskultur
„Es gelingt der Universität, Qualitätssicherung nicht als eine zusätzliche Maßnahme zu sehen,
sondern die Kernprozesse selber qualitätsorientiert zu gestalten“, sagt Hopbach. Dabei sei wichtig, dass:
„Die Medizinische Universität Innsbruck Qualitätsmanagement nicht als technisches Problem, sondern als
gemeinsame Aufgabe aller Angehörigen der Universität versteht. Sie fördert dadurch die Entwicklung
einer wirklichen Qualitätskultur, die sich dadurch auszeichnet, dass die Angehörigen der Universität
sich gemeinsam über die Ziele der Hochschule und über die Wege zu deren Erreichung verständigen.
Sie tragen im Bewusstsein gemeinsamer Verantwortung zur Entwicklung der Universität bei.“
Diese Gemeinsamkeit gelebter Qualitätskultur ist auch für die Rektorin der Medizinischen Universität
ein zentrales Anliegen: „Qualitätsmanagement kann nicht auf die Tätigkeit von Einzelpersonen reduziert
werden - sie ist eine kollektive Aufgabe aller an der Universität. Die erfolgreiche qualitative Verbesserung
von Arbeitsabläufen sollte durch die betroffenen Bediensteten selbst erfolgen, weshalb wir die Beiträge
der beteiligten externen AuditorInnen als willkommene Unterstützung für unsere innere Organisation betrachtet
haben“, sagt Rektorin o.Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch und meint abschließend: „Das von der AQ Austria
durchgeführte Audit-Verfahren und die Zertifizierung ist für uns ein besonderer Anlass und eine starke
Motivation dafür, Arbeitsprozesse in der Administration von Forschung und Lehre noch weiter zu optimieren.“
Auszug aus dem Gutachten der AQ Austria
„Im Rahmen des Audits wurde anhand folgender Handlungsfelder die Umsetzung des internen QM-Systems begutachtet:
• Handlungsfeld 1: Steuerung
Zur Darstellung des Zusammenhangs zwischen den Zielen und den gesetzten Maßnahmen zeigt die MUI (ev.
anhand eines exemplarischen Beispiels), wie konkrete Ziele entwickelt werden (inklusive gesetzter Zeithorizonte
für die Umsetzung, Quantifizierung von Zielen, etc.) und diese in Maßnahmen heruntergebrochen werden.
• Handlungsfeld 2: Umsetzung des QM in Lehre und Lehr- bzw. Studienadministration
Anhand von Gesprächen mit Studierenden und Lehrenden aus unterschiedlichen Studienrichtungen wird die
Umsetzung der Lehre an der MUI anhand der Unterthemen Lehrveranstaltungsevaluation, Lehr- und Studienadministration
(anhand eines Student-Life-Cycles) und Informationssysteme für Studierenden nochmals detaillierter betrachtet.
Ein besonderer Blickpunkt bei diesem Handlungsfeld auf der die Abdeckung aller angebotenen Studienrichtungen (Humanmedizin,
Zahnmedizin und Molekulare Medizin, sowie PhD Programme).
• Handlungsfeld 3: Umsetzung des QM in der Forschung
Hier zeigt die MUI anhand der Unterthemen Qualitätssicherung/Monitoring bei Großprojekten, Nachwuchsförderung
und Berichts- und Informationssysteme für Forschende auf, wie das Qualitätsmanagement in der Forschung
dezentral umgesetzt wird und wie die Forschung im klinischen als auch medizinisch-theoretischem Bereich unterstützt
und gefördert wird.“
Zusammenfassung
„Beide Vor-Ort-Besuche an der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI) waren geprägt durch offene und
konstruktive Gespräche. Es konnte bei allen Beteiligten ein hohes Engagement und eine tiefe Verbundenheit
mit der Universität wahrgenommen werden. Dies ist nicht selbstverständlich, war die Historie der MUI
als eigenständige Universität doch stark von Führungswechseln geprägt. Das bestehende Rektorat
hat sich der Herausforderung gestellt, für eine bessere Vernetzung zwischen den Teilbereichen zu sorgen und
eine langfristige Zielsetzung und –planung zu erstellen und umzusetzen. In diesem Zusammenhang wollte die MUI das
Audit Verfahren auch als Ausgangspunkt nutzen, die bereits bestehenden QM-Maßnahmen zu reflektieren bzw.
das QM-System systematisch und strukturiert weiterzuentwickeln.
Die Gutachter/innengruppe hofft, dass der Austausch während der Gespräche und die getroffenen Einschätzungen
und Empfehlungen im Gutachten hilfreich sind und bei der Weiterentwicklung unterstützen. Außerdem möchte
sie sich bei der Universitätsleitung sowie allen Beteiligten für die informativen Gespräche bedanken.“
Mit einem Zertifikat erhält die Medizinische Universität Innsbruck den Nachweis darüber,
- dass sie ihren gesetzlichen Auftrag zur Sicherung der Qualität in Studium,
Lehre und Forschung bzw. Entwicklung und Erschließung der Künste effektiv wahrnimmt und
- das Qualitätsmanagementsystem geeignet ist, die Hochschule in der Erfüllung
ihrer Ziele zu unterstützen.
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