Unterstützung für Freiwillige durch Sprachprüfungschecks und offene Lerncafés
Wien (rk) - „Seit der Flüchtlingsbewegung im letzten Herbst haben sich zahlreiche Freiwillige in der
Unterstützung von Flüchtlingen engagiert. Sie organisierten Wohnplätze, unterstützten bei der
Einschulung der Kinder und helfen bei Behördenwegen. Einen ganz großen Beitrag leisten auch zahlreiche
freiwillige DeutschlehrerInnen in privat organisierten Kursen“, bedankt sich die Wiener Integrationsstadträtin
Sandra Frauenberger am 30.09., dem langen Tag der Flucht, bei allen Freiwilligen für ihren Einsatz.
Viele Geflüchtete haben so im letzten Jahr sehr engagiert, aber oft noch ohne professionelle Kurse Deutsch
gelernt: Mit Unterstützung von Freiwilligen, durch Apps oder im Selbststudium. „Wir wollen dieses Bemühen
anerkennen und die Möglichkeit bieten, es durch eine ÖSD-Prüfung bestätigt zu bekommen. Auch
kommen Flüchtlinge mit zertifizierten Deutschkenntnissen schneller am Arbeitsmarkt unter, da die ÖSD
Prüfungen auch vom AMS anerkannt werden.“, erklärt Frauenberger. Der Wiener Gemeinderat hat daher gestern
„Checkpoint Bildung“, ein gemeinsames Projekt der Wiener Volkshochschulen und dem Integrationshaus, beschlossen.
Dieses Projekt ermöglicht neben Deutschkursen für AsylwerberInnen ÖSD-Orientierungschecks, die der
Orientierung im Stufensystem des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GERS) und damit
der ÖSD-Prüfungen dienen und gleichzeitig Informationen über das Prüfungsdesign bieten. Die
ÖSD-Checks sind Beratungen, die mit Methoden und Testdesigns des ÖSD zeigen, ob eine Person aus einem
nicht-ÖSD-qualifizierten Kurs, bereit ist, zur ÖSD-Prüfung anzutreten.
Außerdem bieten VHS und Integrationshaus 150 ÖSD-Prüfungen für diese Zielgruppe durch qualifizierte
PrüferInnen kostenlos an.
In einem weiteren Schritt wird ein offenes Lerncafé, das zwei Mal wöchentlich je vier Stunden offen
hat, zum Spracherwerb und zur Festigung von Deutschkenntnissen zur Verfügung stehen. Auch dieses Angebot richtet
sich an AsylwerberInnen, die ihre Deutschkenntnisse in offenen Lerncafés professionell vertiefen und erweitern
können, aber auch an Freiwillige, die dort mit professionellen und ausgebildeten TrainerInnen in Kontakt kommen
und damit Unterstützung beim Deutschunterricht erhalten. Das Café wird von DaZ (Deutsch als Zweitsprache)-LehrerInnen
betreut und SozialpädagogInnen werden für Anfragen da sein.
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