Linz/Hörsching (biz-up) - Ganz im Zeichen von Best-Practice-Beispielen stand der mittlerweile 10. KVP-Branchentreff
des Automobil-Clusters der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria Ende September in Linz/Hörsching.
Eine KVP-Plattform bietet nun auch während des Jahres den Zulieferern die Möglichkeit, sich über
Themen der kontinuierlichen Verbesserung und Produktionsoptimierung auszutauschen und gemeinsame Projekte zu initiieren.
Auf dem Programm der Ganztagesveranstaltung standen Best-Practice-Vorträge von Palfinger Europe GmbH, Runtastic
GmbH, Wacker Neuson GmbH, Nemak Linz GmbH und Alfred Kärcher GmbH & Co. KG. Dabei hörten die Besucher
u.a. über den KVP im erfolgreichsten Start-Up-Unternehmen Österreichs, es wurden Beispiele vorgestellt,
wie aus dem KVP-Frust KVP-Lust wird und welche Rolle internationale Lernfabriken für den KVP spielen können.
Gute Tipps holten sich die Unternehmen auch auf Firmenrundgängen bei BRP-Rotax sowie bei Trumpf Maschinen
Austria. In einem Workshop im Rahmen der Veranstaltung erhielten die Teilnehmer anhand praktischer Aufgaben Einblicke
in die wertstromorientierte Neuplanung von Fabriken und Hallen.
Ing. Thomas Pesendorfer, KVP-Verantwortlicher von Miba Frictec GmbH sieht im KVP einen wichtigen Erfolgsfaktor,
der in jedem Unternehmen andere Ausformungen haben kann: "Für mich ist es interessant, in einem so kompakten
Format KVP-Ideen anderer Unternehmen kennen zu lernen. Auch wenn die Branchen unterschiedlich sind, kann man doch
im Bereich der Organisation von KVP-Modellen vieles lernen. Manchmal muss man auch über den Tellerrand hinausschauen.
Der heutige Tag bot mir eine tolle Gelegenheit dafür.
Oberösterreichs Big Player gründen KVP-Plattform
Auf Initiative des Automobil-Clusters entstand zu Beginn des Jahres eine KVP-Plattform, die sich aus bereits
bestehenden Erfahrungsaustauschrunden im Cluster formiert hat. Gründungsmitglieder sind unter anderem Rosenbauer
International, Anger High Performance Machining, Mark Metallwarenfabrik und Miba. Mittlerweile sind 20 Unternehmen
der Plattform beigetreten, darunter Palfinger, Fill, Keba und Ebner Industrieofenbau und weitere 15 haben bereits
Interesse angemeldet.
Wolfgang Komatz, Manager des Automobil-Clusters zur Idee für eine KVP-Plattform: "Der KVP ist ein
zentrales Thema im Angebot des Automobil-Clusters. Wir versuchen, unsere Partnerunternehmen mit den besten Beispielen
aus der Branche zu unterstützen und haben aus diesem Grund auch eine eigene Plattform für die Weiterentwicklung
von Themen in der Prozessoptimierung in den Unternehmen gegründet. Wichtig war uns dabei, dass die Unternehmen
selber bestimmen können, welche Problemstellungen sie in das Plenum einbringen und dass rasch und unkompliziert
Lösungen zur Verfügung gestellt werden können."
Austausch und SOS-Audits
Der Austausch innerhalb der KVP-Plattform zu Themen der Lean Production und des KVP erfolgt in regelmäßigen
Treffen und zu aktuell in den Unternehmen anstehenden Fragen. Die Treffen finden jeweils bei einem der Partnerunternehmen
statt. Ein Vorteil der Plattform ist der neu installierte Share Point, auf dem sich die Partner auch außerhalb
der Treffen elektronisch austauschen können. Die Informationen werden geheim behandelt, der Zugang ist streng
reglementiert und es obliegt auch den bestehenden Partnern, welche Unternehmen in die Themenrunden aufgenommen
werden. Dadurch herrscht zwischen den Firmen eine vertrauensvolle Beziehung, die ein offenes Behandeln der Problemstellungen
ermöglicht. Ein großer Vorteil für die Partner ist auch das SOS-Audit, das jederzeit einberufen
werden kann um rasche Inputs und Lösungen für dringende Angelegenheiten zu erhalten. Externer Input kommt
von Universitätsinstituten und spezialisierten Beratern, die bei Bedarf zugezogen werden.
Wirtschaftslandesrat Dr. Michael Strugl sieht den KVP-Prozess in den Unternehmen als wichtige Säule der Wettbewerbsfähigkeit:
"Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess ist ein entscheidender Faktor im Wettrennen um internationale Aufträge.
Digitalisierung kann diesen Prozess in unseren Unternehmen positiv beschleunigen und durch die ständigen Neuentwicklungen
auf dem IT-Sektor kontinuierlich aufrechterhalten. Industrie 4.0. ermöglicht eine nachhaltige Integration
des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses in Oberösterreichs Betrieben."
|