Präsentation der Online-Dialogplattform im Bundeskanzleramt
Wien (bka) - Mit der am Abend des 28.08. im Bundeskanzleramt präsentierten Roma-Online-Dialogplattform
startet das Bundeskanzleramt eine verstärkte Einbindung der Volksgruppe der Roma in die Gesellschaft. In den
kommenden zwei Monaten gibt es online die Möglichkeit die Roma-Strategie 2020 zu bewerten und zu diskutieren,
um die Strategie noch praxisnäher zu gestalten. „Mit der Online-Plattform starten wir eine neue Form des partizipativen
Prozesses. Nachdem Österreich bereits in den vergangenen Jahren für seinen Einsatz um die gesellschaftliche
Teilhabe der Roma von Seiten der EU gelobt wurde, wird nun ein weiterer markanter Schritt gesetzt. Erstmals kann
man sich auch online in die Strategie und Maßnahmen zur Inklusion der Roma einbringen und diese diskutieren.
Damit werden die Beteiligungsmöglichkeiten deutlich erweitert“, sagte die zuständige Staatssekretärin
Muna Duzdar im Rahmen der Eröffnung der Veranstaltung.
„Auch wenn viel geschehen ist in den vergangenen Jahren, ist der Hass gegen Roma und der Antiziganismus immer noch
ein weit verbreitetes Phänomen, dem man sich entschieden entgegenstellen muss“, betonte Duzdar. „Noch immer
stehen Ausgrenzung, Ungleichheit und Diskriminierung gegen die mit 12 Millionen Menschen größte ethnische
Gruppe in Europa in vielen Ländern auf der Tagesordnung. In Zeiten, in denen die Kluft zwischen Arm und Reich
größer wird, leiden vor allem die Ärmsten der Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, hier Gegenstrategien
zu entwickeln“, so Duzdar.
„Dennoch gibt es positive Impulse. Die Europäische Union hat erkannt, dass gesellschaftliche Teilhabe aller
Gruppen ein unverzichtbarer Beitrag für ein soziales und friedliches Miteinander darstellt“, sagte Duzdar.
Die EU-Kommission hat daher im Jahr 2011 den EU-Rahmen für nationale Strategien für Roma ins Leben gerufen,
bei der Verbesserungen in den Bereichen Bildung, Beschäftigung, Gesundheitsfürsorge und Wohnen im Mittelpunkt
stehen. „In Österreich steht außerdem die Teilhabe der Roma-Community im Mittelpunkt der Auseinandersetzung
mit der Roma-Strategie. Die Online-Plattform soll einen weiteren Schritt in diese Richtung ebnen“, erläuterte
Duzdar.
Jörg Wohjan von der Vertretung der Europäischen Kommission sagte: „In 15 Ländern der EU gibt es
mittlerweile Dialogplattformen. Ich sehe es als wichtiges Instrument, um die Stakeholder in den Prozess einzubinden,
aber auch um die Herausforderungen und Aufgaben zu lösen und die Umsetzung der geplanten Maßnahmen voranzubringen.“
In einer Podiumsdiskussion zum Thema „Nationale Strategie zur Inklusion der Roma bis 2020“ diskutierten anschließend
der stellvertretende Vorsitzende des Roma-Volksgruppenbeirats, Charly Emmerich Gärntner-Hotvath, das Vorstandsmitglied
des Romano Centro, Irina Spataru, Usnija Buligovic vom Verein Thara, Jürgen Schick aus dem Bildungsministerium
und Roland Hanak aus dem Sozialministerium bisher Erreichtes und zukünftige Herausforderungen der nationalen
Roma-Strategie.
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