Niessl: „Ein hervorragender Wirtschaftsexperte, der das Südburgenland kennt und versteht
und weiter voranbringen wird“
Güssing/Eisenstadt (blms) - Der gebürtige Güssinger Werner Unger wird am 15. Oktober 2016
die Arbeit als Südburgenland-Manager aufnehmen. Das gaben Landeshauptmann Hans Niessl und Wirtschaftslandesrat
MMAg. Alexander Petschnig am 28.09. in Eisenstadt bekannt. Der zweifache Familienvater ist ein ausgewiesener Wirtschaftsexperte
und war über 35 Jahre für die Österreichtochter des internationalen Getränkeriesen Coca-Cola
in verschiedenen leitenden Funktionen tätig. Von 2003 bis 2011 trug der Absolvent der Höheren technischen
Bundeslehr- und Versuchsanstalt Graz als Prokurist bei Coca-Cola HBC Österreich und in Folge bis 2015 als
regionaler Geschäftsleiter für die Region Ost – 2014 kamen Oberösterreich und das Waldviertel dazu
– wesentlich zu den Erfolgen des Konzerns bei. „Mit Kommerzialrat Werner Unger ist es uns gelungen, einen hervorragenden
Experten als Südburgenland-Manager zu gewinnen. Er ist in Güssing geboren, lebt mit seiner Familie in
Oberwart und kennt das Südburgenland wie seine Westentasche. Ich bin davon überzeugt, dass Werner Unger
dazu beitragen wird, die Region fit für die Zukunft zu machen.“
Vom Technologiezentrum Güssing aus wird sich Unger einem breiten Aufgabenfeld widmen. Neben Betriebsansiedlungen
wird er unter anderem auch für die Technologiezentren Güssing, Pinkafeld und Jennersdorf sowie der Leitung
von INTERREG-Projekten für das Regionalmanagement Burgenland zuständig sein. „Werner Unger ist ein Südburgenland-Kenner
und –Versteher. Er wird als Ansprechpartner vor Ort dazu beitragen, für die großen Herausforderungen,
die sich vor allem im Südburgenland stellen, Lösungen zu finden – gemeinsam mit der Bevölkerung,
mit den Gemeinden, mit der Wirtschaft“, so Niessl. Ungers Rolle sei die einer „Schnittstelle zwischen Politik,
Wirtschaft, Tourismus- und Kulturverbänden und allen Infrastruktur-Verantwortlichen“. Dies gelte auch für
Verkehrsinfrastrukturprojekte, wie dem Bau der S7 oder der Elektrifizierung der Bahnstrecke Jennersdorf – St. Gotthard
oder der Entwicklung von Micro-Verkehrssystemen. Auf der Bahnstrecke Oberwart-Friedberg gelte es die Umladestation
aus der Stadt herauszubekommen und den Güterverkehr zu forcieren, so der Landeshauptmann.
Wirtschaftslandesrat MMag. Alexander Petschnig sieht die Kernaufgabe des Südburgenland-Managers in der Vernetzung.
„Die wirtschaftsgeografischen Nachteile, die es im Südburgenland nun einmal gibt, müssen wir wettmachen,
indem wir schneller sind, als andere und die Chancen beim Schopf packen. Eine Vernetzung mit den Bundesdiensten
und anderen Partnern, auch grenzüberschreitend, ist ganz wichtig.“ Der Informationsfluss müsse optimiert
und koordiniert werden. Einen weiteren Aufgabenschwerpunkt des Südburgenland-Managers sieht Petschnig als
Ansprechpartner vor Ort „ bei dem alles zusammenläuft und der für Wünsche, Anliegen oder Beschwerden
eine offenes Ohr hat.“ Dies sei dann die Grundlage für die Entscheidungen der Politik.
In diese Kerbe schlägt auch der Leiter der burgenländischen Landesholding Hans Peter Rucker. Gespräche
mit Unternehmern hätten gezeigt, dass „sich viele einen Ansprechpartner vor Ort wünschen. Unger sieht
seiner Aufgabe mit Zuversicht entgegen: „Ich verstehe, was im Südburgenland zu tun ist. Das heißt aber
nicht, dass bisher alles schlecht war. Ich bin offen für alle Vorschläge, die das Südburgenland
weiter voranbringen.“ Entschieden auftreten werden er gegen ein Auseinanderdividieren von Nord und Süd.
Niessl verwies auch auf die schon bisher gute wirtschaftliche Entwicklung des Südburgenlandes. „Wenn der Faserhersteller
Lenzing über 60 Millionen Euro in den Standort Heiligenkreuz investiert und der Aufwärtstrend im Tourismus
anhält, wie zum Beispiel in Stegersbach oder Bad Tatzmannsdorf, dann zeugt das, dass sich die Rahmenbedingungen
schon in den letzten Jahren in die richtige Richtung bewegt haben.“
Von Jänner bis August verzeichnet Stegersbach mit 161.000 Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr ein
Plus von 10,5%, die Ankünfte legten um 11,1% zu. In Bad Tatzmannsdorf stieg die Zahl der Übernachtungen
im selben Zeitraum auf 344.000 (+1,8%), die Ankünfte wuchsen um 8,4%. Dies, so Niessl, sei eine gemeinsame
Leistung der Unternehmer und der ArbeitnehmerInnen, aber auch der Politik, die die Rahmenbedingungen dafür
schaffe. Nun gelte es dafür zu sorgen, dass das Burgenland über das Jahr 2020, als Wirtschaftsstandort
attraktiv bleibe. Dafür müsse man sich schon jetzt fit machen. 2020 werden die Förderungen sinken.
Der Südburgenland-Manager wird in der Wirtschaft Burgenland angesiedelt sein. Unger erhält einen Vertrag
für fünf Jahre.
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